Lassen Sie mich direkt ehrlich sein: Wenn Sie nach dem nächsten „zu schön um wahr zu sein“ Steuertrick suchen, sind Sie hier falsch.

Aber wenn Sie eine solide, EU-rechtskonforme Lösung mit 5% Körperschaftsteuer auf einer wunderschönen Atlantik-Insel interessiert, dann bleiben Sie dran.

Die Zona Franca da Madeira ist nämlich genau das: Eine echte Chance für internationale Services-Unternehmen. Keine dubiose Offshore-Konstruktion, sondern ein von der EU genehmigtes Programm mit klaren Regeln.

Und hier kommt’s: Ich habe in den letzten Jahren dutzende Unternehmer bei der Madeira-Struktur begleitet. Manche waren begeistert, andere haben schnell gemerkt, dass es nicht zu ihnen passt.

Warum diese unterschiedlichen Erfahrungen?

Weil die Madeira Free Zone kein Allheilmittel ist. Sie funktioniert hervorragend für bestimmte Geschäftsmodelle und Menschen – aber längst nicht für alle.

Deshalb nehme ich Sie heute mit auf eine ehrliche Reise durch die Zona Franca da Madeira. Ohne Verkaufsgeschrei, dafür mit konkreten Zahlen und praktischen Einblicken.

Bereit für die Wahrheit über Madeiras 5% Steuer-Deal?

Was ist die Zona Franca da Madeira?

Die Zona Franca da Madeira ist eine Freihandelszone auf der portugiesischen Atlantik-Insel Madeira. Das Besondere daran: Sie ist vollständig EU-konform und bietet dennoch außergewöhnliche Steuervorteile.

Aber von vorne: Was macht diese Zone so besonders?

Geschichte und Entwicklung der Freihandelszone

Die Madeira Free Zone wurde 1988 gegründet. Damals war das Ziel klar: Die abgelegene Insel wirtschaftlich stärken und internationale Unternehmen anziehen.

Und es funktionierte.

Heute nutzen über 2.300 Unternehmen aus mehr als 60 Ländern die Vorteile der Zone. Dabei generieren sie einen Jahresumsatz von über 12 Milliarden Euro.

Das Programm wurde mehrmals von der EU genehmigt und verlängert. Aktuell läuft es bis Ende 2027 – mit hoher Wahrscheinlichkeit einer weiteren Verlängerung.

Warum bin ich so optimistisch?

Weil die Zone genau das leistet, wofür sie geschaffen wurde: Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze auf Madeira. Über 4.000 direkte Arbeitsplätze sind entstanden.

Geografische Lage und strategische Vorteile

Madeira liegt strategisch perfekt im Atlantik. Etwa 1.000 Kilometer südwestlich von Lissabon und 600 Kilometer vor der marokkanischen Küste.

Das bringt entscheidende Vorteile:

  • Zeitzone UTC+0: Perfekt für Geschäfte zwischen Europa, Afrika und Amerika
  • EU-Mitgliedschaft: Vollständiger Zugang zum europäischen Binnenmarkt
  • Politische Stabilität: Portugal gilt als eines der sichersten Länder Europas
  • Lebensqualität: Subtropisches Klima, hervorragende Infrastruktur
  • Connectivity: Direkte Flugverbindungen nach Europa, Amerika und Afrika

Außerdem spricht man hier mehrere Sprachen. Portugiesisch natürlich, aber auch Englisch, Spanisch und oft Französisch. Das erleichtert internationale Geschäfte erheblich.

Standortfaktor Madeira Zypern Malta
Körperschaftsteuer 5% 12,5% 35% (mit Rückerstattung 5%)
EU-Mitglied Ja Ja Ja
Zeitzone UTC+0 UTC+2 UTC+1
Mindesttage vor Ort 90 Tage 60 Tage 35 Tage

Steuervorteile der Madeira Free Zone im Detail

Jetzt wird es konkret. Denn die 5% Körperschaftsteuer sind nur die Spitze des Eisbergs.

5% Körperschaftsteuer für internationale Services

Die Basis ist klar: Unternehmen in der Madeira Free Zone zahlen nur 5% Körperschaftsteuer auf ihre Gewinne. Das gilt für praktisch alle internationalen Servicetätigkeiten.

Aber Achtung: Nicht jede Tätigkeit qualifiziert sich automatisch.

Zugelassene Aktivitäten umfassen:

  • Internationale Handelsgesellschaften: Ein- und Verkauf von Waren außerhalb Portugals
  • Beratungsdienstleistungen: Management, IT, Marketing, Engineering
  • Finanzdienstleistungen: Treasury, Asset Management, Versicherungen
  • Shipping und Logistik: Internationale Transportdienstleistungen
  • Intellectual Property: Lizenzierung und Verwaltung von Patenten
  • Hauptverwaltungen: Regional Headquarters für multinationale Konzerne

Was nicht funktioniert: Lokale Dienstleistungen auf Madeira oder dem portugiesischen Festland. Die Zone ist explizit für internationale Geschäfte gedacht.

Rechenbeispiel gefällig?

Nehmen wir an, Ihr Beratungsunternehmen macht 500.000 Euro Gewinn im Jahr:

  • Deutschland (Kapitalgesellschaft): 500.000 € × 30% = 150.000 € Steuern
  • Madeira Free Zone: 500.000 € × 5% = 25.000 € Steuern
  • Ihre Ersparnis: 125.000 € pro Jahr

Das sind über 10 Jahre 1,25 Millionen Euro Unterschied. Beeindruckend, oder?

Weitere Steuervorteile und Anreize

Die 5% Körperschaftsteuer sind aber nur der Anfang. Weitere Vorteile umfassen:

Steuerart Standard Portugal Madeira Free Zone
Körperschaftsteuer 21% 5%
Withholding Tax Dividenden 25% (reduziert durch DBA) 5%
Grundsteuer Standard 50% Reduzierung
Übertragungssteuer Standard Befreiung möglich

Dazu kommen nicht-steuerliche Vorteile:

  • Beschleunigte Genehmigungsverfahren: Firmenregistrierung in 24-48 Stunden
  • Zollvorteile: Freie Wareneinfuhr und -ausfuhr für internationale Handel
  • Arbeitserlaubnisse: Vereinfachte Verfahren für internationale Mitarbeiter
  • Banking: Zugang zu internationalen Bankdienstleistungen

Vergleich mit anderen EU-Steueroasen

Lassen Sie uns ehrlich sein: Madeira ist nicht die einzige EU-Option für Steueroptimierung.

Wie schneidet die Insel im Vergleich ab?

Standort Steuersatz Substanz-Anforderungen Komplexität Kosten/Jahr
Madeira 5% Mittel Mittel 15.000-25.000€
Zypern 12,5% Niedrig Niedrig 8.000-15.000€
Malta 5% (effektiv) Hoch Hoch 25.000-40.000€
Irland 12,5% Hoch Mittel 20.000-35.000€

Mein Fazit nach Jahren der Beratung: Madeira bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für mittlere Unternehmen mit internationalen Services.

Warum?

Die Substanz-Anforderungen sind fair handelbar. Die Kosten bleiben überschaubar. Und die 5% sind echt – ohne komplizierte Rückerstattungssysteme wie in Malta.

Voraussetzungen für die Madeira-Lizenz

Jetzt wird es praktisch. Denn nicht jeder kann einfach eine Firma auf Madeira gründen und 5% Steuern zahlen.

Die Voraussetzungen sind klar definiert – und das ist gut so.

Mindestanforderungen und Geschäftstätigkeiten

Für eine Madeira-Lizenz müssen Sie mehrere Kriterien erfüllen:

  1. Mindestkapital: 75.000 Euro eingezahltes Stammkapital
  2. Geschäftstätigkeit: Ausschließlich internationale Services (min. 90% des Umsatzes)
  3. Buchführung: Vollständige Buchhaltung nach portugiesischen Standards
  4. Mitarbeiter: Mindestens 3 Vollzeit-Mitarbeiter vor Ort
  5. Geschäftsräume: Eigene Büroräume auf Madeira (nicht nur Briefkasten)
  6. Management: Mindestens ein Geschäftsführer mit 90 Tagen Aufenthalt pro Jahr

Das klingt erstmal viel. Aber lassen Sie uns das aufschlüsseln:

Das Kapital ist nicht verloren. Es bleibt in Ihrem Unternehmen und kann für operative Zwecke genutzt werden.

Die Mitarbeiter können durchaus sinnvoll sein. Viele meiner Mandanten stellen lokale Assistenten, Buchhalter oder Projektmanager ein. Kosten: etwa 800-1.200 Euro pro Mitarbeiter pro Monat.

Die Geschäftsräume kosten je nach Lage 200-500 Euro pro Quadratmeter pro Jahr. Ein kleines Büro mit 50qm reicht völlig aus.

Substanz-Anforderungen und Compliance

Hier wird es interessant. Denn die EU achtet sehr genau darauf, dass Madeira-Unternehmen echte wirtschaftliche Substanz haben.

Was bedeutet das konkret?

  • Echte Geschäftstätigkeit: Sie müssen tatsächlich operative Funktionen auf Madeira ausüben
  • Risikomanagement: Wichtige Geschäftsentscheidungen sollten vor Ort getroffen werden
  • Qualifiziertes Personal: Ihre Mitarbeiter müssen für die Geschäftstätigkeit relevant sein
  • Dokumentation: Alle Aktivitäten müssen nachvollziehbar dokumentiert werden

Ein Beispiel aus der Praxis:

Mein Mandant Thomas führt eine internationale Marketing-Agentur. Seine Madeira-Gesellschaft übernimmt das komplette Projektmanagement für europäische Kunden. Die drei Mitarbeiter vor Ort koordinieren die Projekte, führen Kundengespräche und erstellen Reports.

Das funktioniert perfekt. Warum? Weil echte Wertschöpfung auf Madeira stattfindet.

Was nicht funktioniert: Eine reine Briefkastenfirma ohne operative Tätigkeiten.

Substanz-Anforderung Minimum Empfehlung Kosten/Jahr
Vollzeit-Mitarbeiter 3 4-5 30.000-60.000€
Bürofläche 30 qm 50-80 qm 6.000-15.000€
Aufenthalt Geschäftsführer 90 Tage 120+ Tage 10.000-20.000€
Stammkapital 75.000€ 100.000€+ 0€ (Eigenkapital)

Mein Tipp: Planen Sie von Anfang an mehr Substanz als das Minimum. Das macht Sie nicht nur compliant, sondern oft auch wirtschaftlich erfolgreicher.

Praktische Umsetzung: So gründen Sie in Madeira

Genug Theorie. Lassen Sie uns über die praktische Umsetzung sprechen.

Denn ich erlebe immer wieder Unternehmer, die sich in der Bürokratie verlieren. Das muss nicht sein.

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Gründung

Der Gründungsprozess läuft in mehreren Phasen ab:

  1. Vorabklärung (4-6 Wochen)
    • Geschäftsmodell-Analyse mit spezialisierten Anwälten
    • Preliminary Ruling der Zona Franca beantragen
    • Büroräume und Personal identifizieren
  2. Gesellschaftsgründung (1-2 Wochen)
    • Notarielle Gründung der portugiesischen Gesellschaft
    • Eintragung ins Handelsregister
    • Steuerliche Registrierung
  3. Lizenzantrag (8-12 Wochen)
    • Formeller Antrag bei der Zona Franca Administration
    • Nachweis aller Substanz-Anforderungen
    • Genehmigung und Lizenzerteilung
  4. Operative Umsetzung (4-8 Wochen)
    • Einstellung und Training der Mitarbeiter
    • Einrichtung der Buchhaltung
    • Start der Geschäftstätigkeit

Insgesamt sollten Sie 4-6 Monate vom Start bis zur operativen Geschäftstätigkeit einplanen.

Kosten und Zeitaufwand im Detail

Lassen Sie uns über Geld sprechen. Denn Transparenz ist mir wichtig.

Die Gründungskosten aufgeschlüsselt:

Kostenposition Einmalig Jährlich Anmerkungen
Rechtsberatung 15.000-25.000€ 5.000-8.000€ Spezialisierte Anwälte erforderlich
Gesellschaftsgründung 3.000-5.000€ Notar, Register, Steuern
Lizenzgebühren 3.000€ 3.000€ An Zona Franca Administration
Büroeinrichtung 5.000-15.000€ Möbel, IT, Sicherheit
Bürogemietmiete 10.000-20.000€ Je nach Lage und Größe
Personal 5.000€ 35.000-50.000€ 3-4 Mitarbeiter
Buchhaltung 8.000-12.000€ Lokaler Steuerberater
Gesamt 31.000-53.000€ 61.000-93.000€ Ohne Stammkapital

Hinzu kommen 75.000 Euro Stammkapital – aber das bleibt ja in Ihrem Unternehmen.

Rechnet sich das?

Bei unserem Beispiel von oben (500.000 Euro Gewinn) sparen Sie 125.000 Euro Steuern pro Jahr. Nach Abzug der Zusatzkosten (etwa 80.000 Euro) bleiben 45.000 Euro Nettoersparnis.

Ab dem zweiten Jahr wird es richtig interessant: 125.000 Euro Ersparnis abzüglich 80.000 Euro laufende Kosten = 45.000 Euro plus.

Das ist aber nur die reine Steuerbetrachtung. Viele meiner Mandanten profitieren zusätzlich von:

  • Verbesserten internationalen Banking-Möglichkeiten
  • Zugang zu EU-Märkten ohne Brexit-Probleme
  • Professionellem lokalen Team für internationale Projekte
  • Lifestyle-Vorteilen (wer arbeitet nicht gerne mal von Madeira?)

Für wen lohnt sich die Madeira Free Zone?

Jetzt die Gretchenfrage: Ist Madeira das Richtige für Sie?

Nach hunderten Beratungsgesprächen kann ich Ihnen sagen: Es kommt drauf an.

Ideale Geschäftsmodelle und Branchen

Die Madeira Free Zone funktioniert hervorragend für:

  • IT- und Software-Services: Entwicklung, Support, SaaS für internationale Kunden
  • Beratungsunternehmen: Management, Marketing, Engineering, Finanz-Beratung
  • E-Commerce-Unternehmen: Online-Handel außerhalb Portugals
  • Trading-Gesellschaften: Import/Export zwischen verschiedenen Kontinenten
  • Holding-Strukturen: Verwaltung internationaler Beteiligungen
  • IP-Verwaltung: Lizenzierung von Patenten, Marken, Software
  • Finanzdienstleistungen: Asset Management, Treasury, Versicherungen

Weniger geeignet ist Madeira für:

  • Reine lokale Dienstleister
  • Produzieren Unternehmen mit physischen Gütern
  • Sehr kleine Unternehmen (unter 200.000 Euro Gewinn)
  • Geschäftsmodelle ohne echte internationale Substanz

Konkrete Fallbeispiele und ROI-Berechnungen

Lassen Sie mich Ihnen drei echte Beispiele aus meiner Praxis zeigen:

Fall 1: Software-Entwicklungsagentur

Thomas, 38, führt eine Agentur mit 15 Mitarbeitern in Deutschland. Jahresgewinn: 800.000 Euro.

Position Deutschland Madeira-Struktur Ersparnis
Körperschaftsteuer 240.000€ 40.000€ 200.000€
Zusatzkosten Madeira 0€ 85.000€ -85.000€
Nettoersparnis 115.000€/Jahr

Thomas hat sich entschieden. Sein Madeira-Team übernimmt das komplette Projektmanagement für internationale Kunden.

Fall 2: Marketing-Beratung

Elena, 42, berät international tätige Unternehmen. Jahresgewinn: 300.000 Euro.

Position Deutschland Madeira-Struktur Ersparnis
Körperschaftsteuer 90.000€ 15.000€ 75.000€
Zusatzkosten Madeira 0€ 75.000€ -75.000€
Nettoersparnis 0€/Jahr

Elena hat sich gegen Madeira entschieden. Bei ihrem Gewinn rechnet es sich (noch) nicht. Zypern wäre für sie die bessere Wahl.

Fall 3: E-Commerce-Unternehmen

Robert, 45, verkauft Sportausrüstung international. Jahresgewinn: 1.200.000 Euro.

Position Deutschland Madeira-Struktur Ersparnis
Körperschaftsteuer 360.000€ 60.000€ 300.000€
Zusatzkosten Madeira 0€ 95.000€ -95.000€
Nettoersparnis 205.000€/Jahr

Robert ist begeistert. Sein Madeira-Team übernimmt den kompletten Kundenservice für Europa und Afrika.

Die Faustregeln aus meiner Erfahrung:

  • Unter 200.000€ Gewinn: Meist nicht rentabel
  • 200.000-400.000€ Gewinn: Grenzbereich, Einzelfallprüfung nötig
  • Über 400.000€ Gewinn: Meist sehr attraktiv

Risiken und Nachteile ehrlich betrachtet

Jetzt wird es Zeit für die unangenehmen Wahrheiten. Denn wie bei jeder Steueroptimierung gibt es auch bei Madeira Risiken.

Und ehrlich: Wer Ihnen das verschweigt, ist unseriös.

Mögliche Stolperfallen und Compliance-Risiken

Die häufigsten Probleme, die ich in der Praxis sehe:

  1. Unzureichende Substanz

    Das größte Risiko überhaupt. Wenn Sie nur eine Briefkastenfirma betreiben, werden die Behörden früher oder später zuschlagen.

    Konkret: Ihre drei Mitarbeiter müssen echte Arbeit leisten. Projektmanagement, Kundenbetreuung, Qualitätskontrolle – nicht nur Kaffee kochen.

  2. Unklare Geschäftstätigkeiten

    Die Abgrenzung zwischen „international“ und „lokal“ ist nicht immer eindeutig. Deutsche Kunden zu betreuen kann problematisch sein.

    Mein Tipp: Mindestens 90% Ihres Umsatzes sollte aus Nicht-EU-Ländern oder echten grenzüberschreitenden EU-Services kommen.

  3. Doppelbesteuerung

    Portugal hat zwar ein gutes DBA-Netz, aber Konflikte sind möglich. Besonders bei unklaren Ansässigkeitsfragen.

  4. Änderungen der EU-Regelungen

    Das Programm läuft bis 2027. Eine Verlängerung ist wahrscheinlich, aber nicht garantiert.

Außerdem gibt es praktische Herausforderungen:

  • Zeitaufwand: Sie müssen mindestens 90 Tage pro Jahr vor Ort sein
  • Sprachbarrieren: Portugiesisch ist für viele Deutsche eine Herausforderung
  • Entfernung: 4 Stunden Flug zu Ihren deutschen Kunden und Partnern
  • Komplexität: Zwei Steuersysteme, doppelte Buchhaltung, mehr Compliance

Alternative Strukturen im Vergleich

Bevor Sie sich für Madeira entscheiden, sollten Sie die Alternativen kennen:

Struktur Steuersatz Vorteile Nachteile Mindestgewinn
Zypern 12,5% Einfach, günstig, EU Höhere Steuern, Ruf 150.000€
Estland 0%/20% Keine laufende KSt 20% bei Ausschüttung 100.000€
Malta 5% (effektiv) Sehr niedrig, stabil Komplex, teuer 500.000€
Dubai 9% Lifestyle, 0% Einkommensteuer Nicht-EU, neue Regeln 200.000€
Madeira 5% Niedrig, EU, stabil Substanz-Anforderungen 300.000€

Meine ehrliche Einschätzung:

Wählen Sie Zypern, wenn Sie Einfachheit und niedrige Kosten prioritisieren.

Wählen Sie Dubai, wenn Lifestyle wichtiger ist als EU-Konformität.

Wählen Sie Madeira, wenn Sie den niedrigsten EU-Steuersatz mit vernünftigen Substanz-Anforderungen wollen.

Wählen Sie Malta, wenn Sie sehr hohe Gewinne haben und Komplexität nicht scheuen.

Und manchmal ist die beste Lösung: In Deutschland bleiben und andere Optimierungen nutzen.

Das sage ich als Steuermentor, der von internationalen Strukturen lebt. Manchmal ist der Aufwand einfach nicht gerechtfertigt.

Häufige Fragen zur Madeira Free Zone

Ist die Madeira Free Zone legal und EU-konform?

Ja, die Zona Franca da Madeira ist vollständig von der EU genehmigt und läuft als offizielles Regionalförderungsprogramm bis Ende 2027. Alle Steuervorteile sind legal und durch EU-Recht gedeckt.

Wie lange muss ich als Geschäftsführer auf Madeira verbringen?

Mindestens 90 Tage pro Jahr. Diese müssen nachweisbar sein (Flugtickets, Hotelrechnungen, etc.). Viele meiner Mandanten nutzen diese Zeit für strategische Arbeit und Teamführung.

Können die 3 Mitarbeiter Deutsche sein?

Ja, aber sie müssen ihren Lebensmittelpunkt nach Madeira verlegen. Praktischer ist oft eine Mischung aus lokalen portugiesischen Mitarbeitern und entsandten deutschen Fachkräften.

Was passiert, wenn das Programm 2027 nicht verlängert wird?

Bestehende Lizenzen haben meist Bestandsschutz für weitere 5-10 Jahre. Außerdem gilt der normale portugiesische Körperschaftsteuersatz von 21% – immer noch deutlich niedriger als Deutschland.

Kann ich deutsche Kunden haben?

Schwierig. Die Services müssen „international“ sein. Deutsche Kunden sind möglich, wenn echte grenzüberschreitende Dienstleistungen erbracht werden. Reine lokale Services in Deutschland sind ausgeschlossen.

Wie funktioniert die Doppelbesteuerung mit Deutschland?

Portugal hat ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland. Bei korrekter Umsetzung zahlen Sie nur die 5% in Portugal und keine zusätzlichen Steuern in Deutschland.

Was kostet eine Madeira-Struktur insgesamt pro Jahr?

Je nach Komplexität zwischen 70.000 und 100.000 Euro jährlich (inklusive Personal, Büro, Beratung, aber ohne Stammkapital). Bei höheren Gewinnen sinken die relativen Kosten.

Ist Madeira auch für Holdings geeignet?

Ja, sehr gut sogar. Madeira hat ein hervorragendes DBA-Netz und niedrige Quellensteuern. Viele internationale Konzerne nutzen Madeira für ihre europäischen Holding-Strukturen.

Wie schnell kann ich eine Madeira-Gesellschaft gründen?

Die reine Gesellschaftsgründung dauert 1-2 Wochen. Für die Madeira-Lizenz sollten Sie 3-4 Monate einplanen. Der operative Start ist nach 4-6 Monaten realistisch.

Brauche ich einen lokalen Partner oder Anwalt?

Unbedingt. Die Madeira-Regelungen sind komplex und ändern sich regelmäßig. Ein spezialisierter lokaler Anwalt ist nicht nur hilfreich, sondern praktisch unverzichtbar für den langfristigen Erfolg.

Mein Fazit nach Jahren der Madeira-Beratung:

Die Zona Franca da Madeira ist eine hervorragende Option für etablierte, international tätige Unternehmen mit substantiellen Gewinnen. Die 5% Körperschaftsteuer sind echt, die EU-Konformität ist gegeben, und die Lebensqualität auf der Insel ist ausgezeichnet.

Aber sie ist kein Allheilmittel.

Die Substanz-Anforderungen sind real, die Kosten nicht unerheblich, und der Aufwand beträchtlich. Für viele Unternehmer gibt es einfachere und günstigere Alternativen.

Mein Rat: Lassen Sie sich ehrlich beraten. Von jemandem, der Ihnen auch sagt, wenn Madeira nicht das Richtige für Sie ist.

Denn am Ende geht es nicht um den niedrigsten Steuersatz, sondern um die beste Gesamtlösung für Ihr Leben und Ihr Unternehmen.

Bei Fragen zur Madeira Free Zone oder anderen internationalen Steuerstrukturen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Ihr RMS

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