Neulich saß ich mit einem Klienten zusammen, dessen Software-Unternehmen gerade die 15-Millionen-Euro-Marke geknackt hatte.

Seine Frage war simpel: „Richard, soll ich nach Malta oder Irland?“

Meine Antwort überraschte ihn:

„Das kommt darauf an, ob Sie Dividenden lieben oder IP-Strukturen bevorzugen.“

Hier liegt nämlich der Kernunterschied zwischen Malta und Irland. Malta glänzt mit seiner berühmten 6/7ths-Regel bei Dividendenausschüttungen. Irland hingegen ist der Goldstandard für Intellectual Property Holdings und komplexe Konzernstrukturen.

Aber lassen Sie mich ehrlich sein:

Beide Länder haben ihre Berechtigung. Die Frage ist nur: Welcher Standort passt zu Ihrem Geschäftsmodell und Ihren langfristigen Zielen?

In diesem Artikel nehme ich Sie mit auf eine detaillierte Reise durch beide EU-Standorte. Wir schauen uns nicht nur die Steuersätze an, sondern auch die praktischen Aspekte. Von Substance-Anforderungen bis zu Setup-Kosten.

Denn eines kann ich Ihnen versprechen: Nach diesem Artikel wissen Sie genau, welcher Standort für Ihr Unternehmen der richtige ist.

Bereit? Dann lassen Sie uns gemeinsam Ihre optimale EU-Hauptsitz-Strategie entwickeln.

Malta vs. Irland: Welcher EU-Standort passt zu Ihrem Unternehmen?

Bevor wir in die Details gehen, möchte ich mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufräumen:

Es geht nicht darum, wo Sie die niedrigsten Steuern zahlen.

Es geht darum, wo Sie die beste Gesamtstruktur für Ihr Unternehmen aufbauen können.

Die fundamentalen Unterschiede auf einen Blick

Malta und Irland verfolgen völlig verschiedene Steuerphilosophien. Das ist wichtig zu verstehen.

Aspekt Malta Irland
Körperschaftsteuer 35% (effektiv 5% durch 6/7ths-Regel) 12,5% auf Handelsgewinne
Spezialisierung Dividenden-optimierte Strukturen IP-Holdings und Lizenzstrukturen
Mindest-Substance Moderate Anforderungen Höhere Substance-Erwartungen
Setup-Komplexität Mittel Hoch
Internationale Anerkennung Gut in EU Exzellent weltweit

Für wen ist Malta der bessere Standort?

Malta eignet sich hervorragend für Unternehmer, die folgende Prioritäten haben:

  • Regelmäßige Dividendenausschüttungen: Die 6/7ths-Regel macht Malta unschlagbar für Gewinnausschüttungen
  • Einfache Strukturen: Sie wollen nicht überkomplizierte Konstrukte
  • EU-Fokus: Ihr Geschäft konzentriert sich hauptsächlich auf Europa
  • Moderate Compliance-Anforderungen: Sie bevorzugen weniger bürokratischen Aufwand

Wann sollten Sie Irland wählen?

Irland ist die bessere Wahl, wenn Sie diese Kriterien erfüllen:

  • IP-intensive Geschäftsmodelle: Software, Patente, Markenrechte sind Ihre Hauptwertträger
  • Globale Ambitionen: Sie wollen auch außerhalb der EU expandieren
  • Komplexe Konzernstrukturen: Sie benötigen sophisticated Holding-Arrangements
  • Tech-Unternehmen: Sie entwickeln oder lizenzieren Technologie

Übrigens: Viele meiner Klienten kombinieren beide Standorte. Malta für operative Tätigkeiten, Irland für IP-Holdings. Das ist absolut machbar und oft die optimale Lösung.

Malta als EU-Hauptsitz: Die 6/7ths-Regel und andere Steuervorteile

Lassen Sie mich Ihnen die maltesische Steuerstruktur erklären. Und zwar so, dass Sie sie wirklich verstehen.

Das maltesische System funktioniert nach dem sogenannten „Full Imputation System“. Das heißt: Die Körperschaftsteuer wird vollständig auf die persönliche Steuer angerechnet.

So funktioniert die berühmte 6/7ths-Regel

Hier wird es interessant. Malta erhebt zunächst 35% Körperschaftsteuer auf alle Gewinne.

Aber: Bei Dividendenausschüttung an nicht-maltesische Aktionäre erhalten Sie 6/7 der gezahlten Steuer zurück.

Ein praktisches Beispiel:

  1. Ihr Unternehmen macht 100.000€ Gewinn
  2. Malta erhebt 35.000€ Körperschaftsteuer
  3. Bei Dividendenausschüttung erhalten Sie 30.000€ zurück (6/7 von 35.000€)
  4. Effektive Steuerbelastung: 5.000€ oder 5%

Das ist genial einfach. Und völlig legal.

Weitere Steuervorteile in Malta

Die 6/7ths-Regel ist nur die Spitze des Eisbergs. Malta bietet noch weitere Vorteile:

  • Keine Quellensteuer: Auf Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren an EU-Aktionäre
  • Participation Exemption: Beteiligungserträge sind steuerfrei
  • Extensive DBA-Netzwerk: Über 70 Doppelbesteuerungsabkommen
  • EU-Binnenmarkt-Zugang: Vollständiger Zugang zu allen EU-Märkten

Wann macht Malta keinen Sinn?

Ehrlichkeit ist mir wichtig. Deshalb sage ich Ihnen auch, wann Malta nicht optimal ist:

  • Sie thesaurieren grundsätzlich alle Gewinne (dann bringt die 6/7ths-Regel nichts)
  • Ihr Geschäft ist sehr IP-lastig (Irland wäre besser)
  • Sie brauchen maximale internationale Reputation (US-Märkte bevorzugen oft Irland)

Praktische Überlegungen für Malta

Bei der Malta-Planung sollten Sie folgende Punkte beachten:

Bereich Anforderung Aufwand
Mindestkapital 1.165€ Gering
Lokaler Direktor Nicht zwingend Gering
Büro vor Ort Empfohlen Mittel
Buchhaltung Lokal erforderlich Mittel
Substance Moderate Anforderungen Mittel

Irland: Der bevorzugte EU-Standort für Tech-Giganten und IP-Holdings

Warum haben sich Apple, Google, Facebook und praktisch alle Tech-Giganten für Irland entschieden?

Die Antwort ist simpel: Irland ist der weltweit beste Standort für IP-Strukturen.

Der irische 12,5% Körperschaftsteuersatz: Mehr als nur ein niedriger Satz

Irland erhebt 12,5% Körperschaftsteuer auf Handelsgewinne. Das ist attraktiv, aber nicht spektakulär.

Das wirklich Interessante liegt in den Details:

  • Knowledge Development Box: Gewinne aus qualifiziertem IP können mit nur 6,25% besteuert werden
  • R&D-Credits: 25% Steuergutschrift auf Forschungsausgaben
  • Capital Allowances: 100% Abschreibung für bestimmte IP-Investitionen
  • Holding-Regime: Optimal für komplexe Konzernstrukturen

IP-Strukturen in Irland: Der Königsweg für Tech-Unternehmen

Hier zeigt Irland seine wahre Stärke. Lassen Sie mich Ihnen eine typische Struktur erklären:

  1. IP-Holding in Irland: Hält alle wertvollen IP-Rechte
  2. Lizenzierung: Lizenziert IP an operative Gesellschaften weltweit
  3. Profit-Shift: Gewinne fließen als Lizenzgebühren nach Irland
  4. Niedrige Besteuerung: 6,25% bei qualifiziertem IP

Das funktioniert besonders gut für:

  • Software-Entwicklungsunternehmen
  • Online-Plattformen
  • Technologie-Lizenzierer
  • Forschungsintensive Unternehmen

Substance-Anforderungen in Irland: Was Sie wissen müssen

Irland nimmt Substance sehr ernst. Das ist gut für die Reputation, bedeutet aber auch höhere Anforderungen:

Anforderung Minimum Empfohlen
Lokale Direktoren 1 (bei kleinen Gesellschaften) Mehrheit des Boards
Angestellte Abhängig von Aktivität 2-5 qualifizierte Mitarbeiter
Bürofläche Registrierte Adresse Eigenes Büro
Board Meetings Mindestens 1 pro Jahr Quartalsweise

Wann ist Irland die falsche Wahl?

Auch hier bin ich ehrlich mit Ihnen:

  • Einfache Dienstleistungen: Ohne IP-Komponente ist Malta oft besser
  • Niedrige Substance: Sie wollen minimale lokale Präsenz
  • Reine EU-Aktivitäten: Malta kann kostengünstiger sein
  • Sofortige Liquidität: Irlands Setup dauert länger

Holding-Strukturen für Unternehmen mit 10+ Millionen Euro Umsatz

Ab 10 Millionen Euro Umsatz ändern sich die Spielregeln fundamental.

Plötzlich geht es nicht mehr nur um Steueroptimierung. Es geht um strategische Konzernstrukturen, die Sie für die nächsten 20 Jahre aufstellen.

Die klassische Malta-Holding-Struktur

Hier ist die bewährte Malta-Struktur für größere Unternehmen:

  1. Top-Holding (Malta): Hält alle operativen Gesellschaften
  2. Operative Gesellschaften: In verschiedenen EU-Ländern je nach Markt
  3. Dividenden-Flow: Alle Gewinne fließen nach Malta mit 6/7ths-Rückerstattung
  4. Persönliche Ebene: Sie als Aktionär erhalten steueroptimierte Dividenden

Ein konkretes Beispiel aus meiner Praxis:

Ein E-Commerce-Unternehmer mit 15 Millionen Euro Umsatz hat operative Gesellschaften in Deutschland, Frankreich und Spanien. Seine Malta-Holding erhält jährlich 2 Millionen Euro Dividenden. Nach der 6/7ths-Regel zahlt er effektiv nur 100.000€ Steuern statt 700.000€.

Die irische IP-Holding-Struktur für Tech-Unternehmen

Für technologiebasierte Unternehmen ist diese Struktur oft optimal:

  1. IP-Holding (Irland): Entwickelt und hält alle IP-Rechte
  2. Marketing-Hub (Irland): Zentrale Marketing- und Vertriebsfunktionen
  3. Operative Satelliten: Lokale Gesellschaften für Kundenbetreuung
  4. Lizenz-Flow: IP wird gegen marktübliche Gebühren lizenziert

Hybrid-Strukturen: Das Beste aus beiden Welten

Für sehr große Unternehmen kombiniere ich oft beide Standorte:

Funktion Standort Begründung
IP-Entwicklung Irland R&D-Credits und Knowledge Development Box
Operative Holding Malta 6/7ths-Regel für Dividenden
Finanzierung Irland Bessere internationale Anerkennung
Gewinnausschüttung Malta Niedrigste effektive Belastung

Anti-Avoidance-Regeln: Worauf Sie achten müssen

Mit der EU-Anti-Tax-Avoidance-Directive (ATAD) sind neue Regeln in Kraft getreten. Das betrifft besonders größere Strukturen:

  • GAAR (General Anti-Avoidance Rule): Künstliche Strukturen werden attackiert
  • CFC-Rules: Kontrollierte ausländische Gesellschaften werden durchgegriffen
  • Interest Limitation Rules: Zinszahlungen werden begrenzt
  • Exit Taxation: Bei Wegzug wird eine Wegzugsbesteuerung fällig

Deshalb ist echte Substance wichtiger denn je. Ihre Struktur muss wirtschaftlich sinnvoll und nicht nur steuergetrieben sein.

Praktische Umsetzung: Von der Planung bis zur Implementierung

Theorie ist gut. Aber wie setzen Sie das praktisch um?

Hier ist meine bewährte 6-Phasen-Methode für größere Unternehmen:

Phase 1: Analyse und Strategieentwicklung (4-6 Wochen)

Bevor wir irgendwas gründen, analysieren wir Ihre Situation vollständig:

  • Geschäftsmodell-Analyse: Wo entstehen Ihre Gewinne wirklich?
  • Cashflow-Planung: Wann brauchen Sie welche Liquidität?
  • Steuer-Impact-Analyse: Wie viel können Sie tatsächlich sparen?
  • Risiko-Assessment: Welche Compliance-Risiken bestehen?

Phase 2: Strukturplanung und Optimierung (2-3 Wochen)

Jetzt entwickeln wir Ihre maßgeschneiderte Struktur:

  1. Standortauswahl basierend auf Ihrem Geschäftsmodell
  2. Rechtsform-Optimierung für jede Gesellschaft
  3. Intercompany-Pricing-Strategie
  4. Substance-Planung für jeden Standort

Phase 3: Gründung und Setup (6-12 Wochen)

Die praktische Umsetzung läuft parallel in mehreren Ländern:

Aktivität Malta Timeline Irland Timeline
Gesellschaftsgründung 3-4 Wochen 4-6 Wochen
Bankkonto-Eröffnung 2-4 Wochen 4-8 Wochen
Steuerregistrierung 1-2 Wochen 2-3 Wochen
Substanz-Aufbau 4-6 Wochen 6-12 Wochen

Phase 4: Migration und Übertragung (4-8 Wochen)

Das ist oft der kritischste Teil. Hier übertragen wir bestehende Aktivitäten:

  • Asset-Transfer: IP-Rechte, Beteiligungen, andere Vermögenswerte
  • Contract-Migration: Kundenverträge und Lieferantenbeziehungen
  • Employee-Transfer: Schlüsselpersonal nach Malta/Irland
  • System-Integration: IT, Buchhaltung, Controlling

Phase 5: Operative Stabilisierung (3-6 Monate)

In den ersten Monaten optimieren wir die Abläufe:

  • Intercompany-Agreements finalisieren
  • Transfer-Pricing-Dokumentation erstellen
  • Lokale Compliance etablieren
  • Reporting-Routinen aufbauen

Phase 6: Monitoring und Optimierung (laufend)

Eine gute Struktur braucht kontinuierliche Pflege:

  • Compliance-Monitoring: Quartalsweise Überprüfung aller Anforderungen
  • Steuer-Updates: Anpassungen bei Gesetzesänderungen
  • Performance-Review: Jährliche Effizienz-Bewertung
  • Strukturoptimierung: Anpassungen bei Geschäftsentwicklung

Compliance und Substance-Anforderungen in Malta und Irland

Lassen Sie mich ehrlich mit Ihnen sein:

Die Zeiten von „Briefkasten-Gesellschaften“ sind vorbei. Beide Länder verlangen heute echte wirtschaftliche Substanz.

Das ist gut so. Denn nur so bleibt Ihre Struktur langfristig stabil und anerkannt.

Malta: Substance-Anforderungen im Detail

Malta hat seine Anforderungen in den letzten Jahren deutlich verschärft:

  • Mindestkapital: 1.165€ reichen nicht mehr – empfohlen sind 25.000€+
  • Lokale Präsenz: Echtes Büro mit eigener Infrastruktur
  • Qualified Persons: Mindestens 2 qualifizierte Personen vor Ort
  • Board Meetings: Mindestens 50% der Meetings in Malta
  • Core Income Generating Activities (CIGA): Wertschöpfende Tätigkeiten in Malta

Ein praktisches Beispiel für Malta-Substance:

Mein Klient mit einer Malta-Holding beschäftigt vor Ort einen Finance Director und eine Buchhalterin. Das kostet 120.000€ jährlich, aber sichert ihm bei 2 Millionen Euro Dividenden eine Steuerersparnis von 600.000€. ROI: 500%.

Irland: Höhere Standards, bessere Reputation

Irland stellt deutlich höhere Substance-Anforderungen:

Bereich Minimum Best Practice
Lokale Direktoren 1 Mehrheit Irish Tax Resident
Angestellte vor Ort 1 (bei einfachen Strukturen) 3-5 je nach Aktivität
Bürofläche Registrierte Adresse Eigene Büroräume
Board Meetings 2 pro Jahr in Irland Quartalsweise
Geschäftstätigkeit CIGA in Irland Umfassende Wertschöpfung

BEPS-Compliance: Mehr als nur ein Buzzword

Die OECD-BEPS-Initiative (Base Erosion and Profit Shifting) hat die Spielregeln verändert. Besonders Action 5 (schädliche Steuerpraktiken) und Action 6 (Treaty Shopping) sind relevant:

  • Economic Substance Test: Ihre Gesellschaft muss echte wirtschaftliche Aktivität haben
  • Nexus-Test: IP-Erträge müssen mit lokaler Entwicklung verknüpft sein
  • Principal Purpose Test: Steuervorteile dürfen nicht der Hauptzweck sein

Praktische Compliance-Checkliste

Diese Checkliste nutze ich bei jedem Klienten:

  1. Monatlich: Lokale Buchhaltung und Lohnabrechnung
  2. Quartalsweise: Board Minutes und Geschäftsentscheidungen dokumentieren
  3. Halbjährlich: Transfer-Pricing-Dokumentation aktualisieren
  4. Jährlich: Substance-Requirements überprüfen und anpassen
  5. Bei Änderungen: Steuerliche Auswirkungen bewerten

Kostenvergleich und ROI-Berechnung für beide Standorte

Jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil: Was kostet das Ganze wirklich?

Und noch wichtiger: Lohnt es sich für Ihr Unternehmen?

Setup-Kosten im Vergleich

Hier sind die realistischen Kosten für eine professionelle Struktur:

Kostenposition Malta Irland
Gesellschaftsgründung 3.000-5.000€ 5.000-8.000€
Rechtliche Beratung 10.000-15.000€ 15.000-25.000€
Steuerberatung 15.000-25.000€ 20.000-35.000€
Bankkonto-Eröffnung 2.000-3.000€ 3.000-5.000€
Substanz-Aufbau 20.000-40.000€ 40.000-80.000€
Gesamt Setup 50.000-88.000€ 83.000-153.000€

Laufende Kosten pro Jahr

Die ongoing costs sind oft wichtiger als die Setup-Kosten:

Kostenposition Malta Irland
Lokale Mitarbeiter 80.000-120.000€ 120.000-200.000€
Büro und Infrastruktur 15.000-25.000€ 25.000-50.000€
Compliance und Buchhaltung 20.000-30.000€ 30.000-50.000€
Steuerberatung 25.000-40.000€ 35.000-60.000€
Rechtsberatung 10.000-15.000€ 15.000-25.000€
Gesamt jährlich 150.000-230.000€ 225.000-385.000€

ROI-Berechnung für verschiedene Unternehmensgrößen

Hier wird es spannend. Ab welcher Unternehmensgröße lohnt sich welcher Standort?

Beispiel 1: 10 Millionen Euro Umsatz, 1 Million Euro Gewinn

  • Deutschland: ~300.000€ Steuern
  • Malta: ~50.000€ Steuern + 180.000€ Kosten = 230.000€
  • Ersparnis: 70.000€ pro Jahr
  • ROI: 35% im ersten Jahr, 46% ab dem zweiten Jahr

Beispiel 2: 20 Millionen Euro Umsatz, 3 Millionen Euro Gewinn

  • Deutschland: ~900.000€ Steuern
  • Malta: ~150.000€ Steuern + 200.000€ Kosten = 350.000€
  • Ersparnis: 550.000€ pro Jahr
  • ROI: 275% im ersten Jahr, 344% ab dem zweiten Jahr

Beispiel 3: 50 Millionen Euro Umsatz, 8 Millionen Euro Gewinn (IP-intensiv)

  • Deutschland: ~2.400.000€ Steuern
  • Irland (IP-Box): ~500.000€ Steuern + 300.000€ Kosten = 800.000€
  • Ersparnis: 1.600.000€ pro Jahr
  • ROI: 533% im ersten Jahr, 640% ab dem zweiten Jahr

Break-Even-Analyse: Ab wann lohnt es sich?

Basierend auf meiner Erfahrung mit über 200 Strukturen:

  • Malta-Struktur: Lohnt sich ab ~800.000€ jährlichem Gewinn
  • Irland-Struktur: Lohnt sich ab ~1.500.000€ jährlichem Gewinn
  • Hybrid-Struktur: Lohnt sich ab ~5.000.000€ jährlichem Gewinn

Versteckte Kosten und Risiken

Seien Sie ehrlich zu sich: Es gibt auch versteckte Kosten:

  • Reisekosten: Regelmäßige Trips für Board Meetings
  • Doppelte Systeme: IT, HR, Compliance in mehreren Ländern
  • Währungsrisiken: Bei internationalen Strukturen
  • Compliance-Risiken: Strafen bei Fehlern können teuer werden
  • Opportunity Costs: Zeit für Struktur-Management

Trotzdem: Bei richtiger Planung und Umsetzung sind die Steuerersparnisse meist deutlich höher als alle Kosten zusammen.

Häufig gestellte Fragen zu Malta vs. Irland EU-Hauptsitz-Strategien

Wie lange dauert die Gründung einer Gesellschaft in Malta vs. Irland?

In Malta dauert die Gesellschaftsgründung typischerweise 3-4 Wochen, während sie in Irland 4-6 Wochen benötigt. Der gesamte Setup-Prozess inklusive Bankkonto und Substanz-Aufbau dauert in Malta 6-12 Wochen, in Irland 8-16 Wochen. Irland hat strengere Due-Diligence-Anforderungen, was den Prozess verlängert.

Welche Mindest-Substance brauche ich für Malta und Irland?

Malta erfordert mindestens einen qualifizierten lokalen Mitarbeiter, echte Büroräume und regelmäßige Board Meetings vor Ort. Irland hat höhere Anforderungen: mindestens 2-3 qualifizierte Angestellte, eigene Büroflächen und echte Geschäftstätigkeit (CIGA) vor Ort. Bei IP-Holdings in Irland müssen die IP-Rechte auch lokal entwickelt werden (Nexus-Test).

Kann ich meine bestehende deutsche GmbH nach Malta oder Irland verlegen?

Ja, aber das ist komplexer als eine Neugründung. Sie können entweder eine Sitzverlegung durchführen oder Ihre Aktivitäten auf eine neue Gesellschaft übertragen. Wichtig: Deutschland erhebt eine Wegzugsbesteuerung auf stille Reserven. Die genaue Strategie hängt von Ihrem Geschäftsmodell und den stillen Reserven ab.

Wie funktioniert die 6/7ths-Regel in Malta genau?

Malta erhebt zunächst 35% Körperschaftsteuer. Bei Dividendenausschüttung an nicht-maltesische Aktionäre erhalten Sie 6/7 der gezahlten Steuer zurück. Bei 100.000€ Gewinn zahlen Sie 35.000€ Steuer, bekommen aber 30.000€ zurück. Effektive Belastung: 5%. Voraussetzung: Die Dividenden müssen tatsächlich ausgeschüttet werden.

Welche Vorteile bietet die irische IP-Box?

Irlands Knowledge Development Box besteuert qualifizierte IP-Erträge mit nur 6,25% statt 12,5%. Qualifiziert sind selbst entwickelte Patente, Copyrights und Software. Wichtig: Das IP muss den Nexus-Test bestehen – Sie müssen nachweisen, dass die Entwicklung tatsächlich in Irland stattgefunden hat.

Ab welcher Unternehmensgröße lohnt sich eine EU-Holding-Struktur?

Als Faustregel gilt: Malta-Strukturen lohnen sich ab 800.000€ jährlichem Gewinn, Irland-Strukturen ab 1.500.000€. Bei kleineren Gewinnen übersteigen die Substanz-Kosten (150.000-300.000€ jährlich) oft die Steuerersparnis. Wichtig ist auch die Gewinnverwendung: Malta ist optimal für Dividendenausschüttungen, Irland für IP-basierte Geschäftsmodelle.

Welche Compliance-Risiken bestehen bei Malta- und Irland-Strukturen?

Die größten Risiken sind unzureichende Substanz und Transfer-Pricing-Probleme. Beide Länder prüfen heute streng, ob echte Geschäftstätigkeit vor Ort stattfindet. Bei künstlichen Strukturen drohen Steuerrisiken und Reputation-Schäden. Außerdem müssen Sie die BEPS-Regeln und Anti-Avoidance-Direktiven beachten.

Kann ich Malta und Irland in einer Struktur kombinieren?

Ja, viele meiner Großkunden nutzen Hybrid-Strukturen: IP-Entwicklung und -Holding in Irland (6,25% IP-Box), operative Tätigkeiten und Dividendenausschüttung über Malta (5% durch 6/7ths-Regel). Das erfordert aber sehr gute Planung der Intercompany-Arrangements und Transfer-Pricing-Dokumentation.

Wie verhält sich Deutschland zu Malta- und Irland-Strukturen?

Deutschland erkennt beide Standorte grundsätzlich an, da sie EU-Mitglieder sind. Wichtig: Sie müssen echte Substanz nachweisen und Transfer-Pricing-konform agieren. Die deutsche Außensteuergesetz-Reform hat die Anforderungen verschärft. Bei Wegzug aus Deutschland fällt außerdem eine Wegzugsbesteuerung an.

Welche Kosten entstehen für eine Malta vs. Irland Holding-Struktur?

Setup-Kosten: Malta 50.000-88.000€, Irland 83.000-153.000€. Laufende Kosten jährlich: Malta 150.000-230.000€, Irland 225.000-385.000€. Die höheren Kosten in Irland resultieren aus strengeren Substanz-Anforderungen und höheren Personalkosten. Dafür bietet Irland bessere internationale Reputation und IP-Strukturen.

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