Inhaltsverzeichnis
- Portugal D3-Visa vs. Spanien Investment-Gesetz: Was Sie als Unternehmer wissen müssen
- Portugal D3-Visa Mindestbeträge und Voraussetzungen: Der komplette Leitfaden
- Spaniens Ley de Inversión Extranjera: Investitionsoptionen und Kriterien im Detail
- Steuerliche Auswirkungen: Portugal vs. Spanien für internationale Unternehmer
- Residency-Pfade: Von temporären Visa zu permanenten Aufenthaltstiteln
- Praktische Entscheidungshilfe: Welches Programm passt zu Ihrem Profil?
- Häufige Fehler und wie Sie diese vermeiden
- Häufige Fragen zu Portugal D3-Visa und Spaniens Investment-Gesetz
Vor einigen Wochen erreichte mich diese Nachricht von einem Unternehmer aus München:
„Richard, ich höre überall vom Ende des Golden Visa in Portugal. Jetzt soll das D3-Visa die Alternative sein. Gleichzeitig redet jeder über Spaniens neue Investment-Gesetze. Welcher Weg ist für mich als digitalen Unternehmer sinnvoller?“
Und hier liegt das Problem:
Die meisten Informationen zu diesen beiden iberischen Investment-Programmen sind oberflächlich oder veraltet. Schlimmer noch: Viele Berater vermischen die Programme miteinander oder erklären sie so kompliziert, dass am Ende niemand weiß, was wirklich Sache ist.
Das ärgert mich.
Deshalb räume ich heute mit den wichtigsten Missverständnissen auf. Ich erkläre Ihnen beide Programme so, dass Sie am Ende eine fundierte Entscheidung treffen können.
Warum bin ich der richtige Gesprächspartner dafür? Weil ich selbst seit Jahren internationale Steuerstrukturen aufbaue und dabei beide Länder intensiv unter die Lupe genommen habe. Außerdem erlebe ich täglich, welche praktischen Herausforderungen entstehen, wenn theoretische Konzepte auf die Realität treffen.
Bereit für einen ehrlichen Vergleich ohne Verkäufer-Blabla?
Dann lassen Sie uns gemeinsam durchgehen, welches Programm wirklich zu Ihrem Leben und Ihren Zielen passt.
Ihr RMS
Portugal D3-Visa vs. Spanien Investment-Gesetz: Was Sie als Unternehmer wissen müssen
Bevor wir in die Details springen, müssen wir erst einmal klarstellen, was wir hier eigentlich vergleichen. Das ist wichtiger, als es zunächst scheint.
D3-Visa Portugal: Die wichtigsten Eckdaten im Überblick
Das D3-Visa Portugal ist ein temporäres Aufenthaltsvisum für Unternehmer und Selbstständige. Es erlaubt Ihnen, bis zu einem Jahr in Portugal zu leben und zu arbeiten, mit der Möglichkeit der Verlängerung.
Hier die Kernpunkte:
- Zielgruppe: Unternehmer, Freiberufler und qualifizierte Selbstständige
- Aufenthaltsdauer: 12 Monate, verlängerbar um weitere 12 Monate
- Investitionsfokus: Geschäftstätigkeit oder qualifizierte Arbeit in Portugal
- Familienmitglieder: Können mit einbezogen werden
- EU-Zugang: Innerhalb der EU reisen, aber nur in Portugal arbeiten
Das Wichtigste dabei: Anders als beim ehemaligen Golden Visa geht es hier nicht primär um passive Investitionen. Sie müssen aktiv unternehmerisch tätig werden.
Spaniens Ley de Inversión Extranjera: Kernpunkte der neuen Regelung
Spaniens Ley de Inversión Extranjera (Gesetz für ausländische Investitionen) ist ein anderes Tier. Es regelt grundsätzlich alle ausländischen Investitionen in Spanien und wurde in den letzten Jahren mehrfach überarbeitet.
Die relevanten Punkte für Unternehmer:
- Investitionsarten: Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Staatsanleihen
- Mindestbeträge: Variieren je nach Investitionsart (dazu gleich mehr)
- Aufenthaltstitel: Verschiedene Kategorien je nach Investment-Höhe
- Geschäftstätigkeit: Nicht zwingend erforderlich
- Steuerstatus: Hängt von der Aufenthaltszeit ab
Der entscheidende Unterschied: Hier können Sie durch reine Kapitalanlage einen Aufenthaltsstatus erhalten, ohne aktiv arbeiten zu müssen.
Warum gerade diese beiden Programme jetzt relevant sind
Vielleicht fragen Sie sich: Warum ausgerechnet diese beiden Programme?
Die Antwort ist pragmatisch:
Nach dem Ende des portugiesischen Golden Visa für Immobilien suchen viele Unternehmer nach Alternativen auf der iberischen Halbinsel. Portugal und Spanien bieten aufgrund ihrer geografischen Nähe, dem EU-Status und den ähnlichen Lebensbedingungen eine natürliche Vergleichsbasis.
Außerdem haben beide Länder ihre Programme in den letzten Jahren überarbeitet. Das bedeutet: Aktuelle Informationen sind rar, aber umso wichtiger für Ihre Entscheidung.
Hier eine erste Orientierung in Tabellenform:
Kriterium | Portugal D3-Visa | Spanien Investment-Gesetz |
---|---|---|
Mindestinvestition | Keine feste Summe | Ab 500.000€ (Immobilien) |
Aktivität erforderlich | Ja, Geschäftstätigkeit | Nein, passive Investition möglich |
Aufenthaltsdauer | 1+1 Jahr | Dauerhaft verlängerbar |
EU-Bürgerschaft möglich | Nach 5 Jahren | Nach 10 Jahren |
Diese erste Übersicht zeigt bereits: Die Programme sind völlig unterschiedlich konzipiert. Deshalb ist es so wichtig, dass wir sie im Detail durchgehen.
Portugal D3-Visa Mindestbeträge und Voraussetzungen: Der komplette Leitfaden
Jetzt wird es konkret. Lassen Sie uns das D3-Visa Portugal Schritt für Schritt durchgehen.
Finanzielle Mindestanforderungen für das D3-Visa
Hier kommt die erste Überraschung: Es gibt keinen festen Mindestbetrag für eine Investition. Stattdessen müssen Sie nachweisen, dass Sie finanziell in der Lage sind, Ihr geplantes Geschäftsvorhaben umzusetzen.
Das bedeutet in der Praxis:
- Lebenshaltungskosten: Nachweis von mindestens 760€ pro Monat für den Hauptantragsteller
- Familienmitglieder: Zusätzlich 50% des Betrags für den Ehepartner, 30% pro Kind
- Geschäftskapital: Ausreichende Mittel für Ihr geplantes Unternehmen (projektabhängig)
- Rücklagen: Empfohlen werden 6-12 Monate an zusätzlichen Reserven
Ein praktisches Beispiel: Sie planen, ein Online-Marketing-Unternehmen zu gründen. Mit Ehepartner und einem Kind benötigen Sie monatlich etwa 1.368€ für den Lebensunterhalt. Dazu kommen Ihre Geschäftskosten – sagen wir 2.000€ monatlich für Office, Software und Marketing. Plus sechs Monate Rücklage.
Das wären: (1.368 + 2.000) × 18 Monate = 60.624€ als sicherer Richtwert.
Dokumentation und Nachweisverpflichtungen
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die portugiesischen Behörden sind sehr genau bei der Dokumentation.
Diese Unterlagen benötigen Sie zwingend:
- Geschäftsplan: Detaillierte Beschreibung Ihrer geplanten Tätigkeit
- Finanznachweis: Kontoauszüge der letzten 3-6 Monate
- Qualifikationsnachweis: Diplome, Zertifikate, Berufserfahrung
- Krankenversicherung: Gültig für Portugal oder international
- Führungszeugnis: Aus allen Ländern der letzten 5 Jahre
- Adressnachweis: Mietvertrag oder Kaufnachweis in Portugal
Der Geschäftsplan ist dabei besonders kritisch. Er muss zeigen, dass Ihr Vorhaben realistisch und für Portugal vorteilhaft ist. Das heißt: Arbeitsplätze schaffen, Steuern generieren oder Innovation fördern.
Bearbeitungszeiten und praktische Abläufe
Zeitlich sollten Sie folgende Phasen einplanen:
- Vorbereitung: 2-3 Monate für Dokumentenbeschaffung
- Erstantrag: 60-90 Tage Bearbeitungszeit
- Nachfragen: Oft weitere 30-60 Tage für Ergänzungen
- Gesamtdauer: Realistisch 4-6 Monate vom Start bis zum Visa
Mein Tipp aus der Praxis: Beginnen Sie mindestens 6 Monate vor Ihrem geplanten Umzug. Die Behörden arbeiten gründlich, aber nicht schnell.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Sie müssen den Antrag vom Ausland stellen. Das bedeutet, Sie können nicht bereits in Portugal leben und dann nachträglich das Visa beantragen.
Spaniens Ley de Inversión Extranjera: Investitionsoptionen und Kriterien im Detail
Wechseln wir die Seiten. Spaniens Ansatz ist komplett anders strukturiert.
Immobilieninvestitionen unter dem neuen Gesetz
Immobilien sind nach wie vor der klassische Weg für ausländische Investoren in Spanien. Aber Achtung: Die Regeln haben sich geändert.
Die aktuellen Mindestbeträge:
- Einzelimmobilie: Mindestens 500.000€ Kaufpreis
- Mehrere Immobilien: Gesamtwert von mindestens 500.000€
- Gewerbeimmobilien: Gleiche Mindestgrenze, aber flexiblere Nutzung
- Renovierungsprojekte: Kaufpreis plus Renovierungskosten müssen 500.000€ erreichen
Hier wird es interessant: Anders als früher sind jetzt auch Immobilien in Kombination möglich. Sie können also drei Apartments für je 170.000€ kaufen und erreichen trotzdem die Mindestgrenze.
Das bietet mehr Flexibilität bei der Risikotstreuung.
Unternehmensgründung und -beteiligung als Investment-Route
Der unternehmerische Weg wird oft übersehen, obwohl er attraktive Möglichkeiten bietet.
Ihre Optionen:
- Neugründung: Spanische Gesellschaft mit mindestens 500.000€ Kapital
- Beteiligung: Erwerb von Anteilen an bestehenden spanischen Unternehmen
- Arbeitsplatzschaffung: Unternehmen mit mindestens 5 neuen Arbeitsplätzen
- Innovation: Projekte von „allgemeinem Interesse“ (ermessensabhängig)
Besonders interessant ist die Arbeitsplatz-Option: Wenn Sie ein Unternehmen gründen oder übernehmen, das mindestens fünf neue Arbeitsplätze schafft, können Sie die 500.000€ Mindestinvestition unterschreiten.
Das ist besonders für IT-Unternehmer relevant, die ein Team in Spanien aufbauen möchten.
Alternative Investmentformen in Spanien
Weniger bekannt, aber durchaus interessant sind diese Alternativen:
Investmentart | Mindestbetrag | Besonderheiten |
---|---|---|
Staatsanleihen | 2.000.000€ | Sehr sicher, aber hoher Betrag |
Bankeinlagen | 1.000.000€ | 3 Jahre Bindung erforderlich |
Investmentfonds | 1.000.000€ | In spanische oder EU-Fonds |
Startup-Beteiligungen | 500.000€ | Risikoreicher, aber flexibel |
Meine ehrliche Einschätzung: Die Immobilien-Route bleibt für die meisten Unternehmer am praktischsten. Sie ist transparent, kalkulierbar und bietet echten Gegenwert.
Die anderen Optionen sind eher für sehr vermögende Investoren interessant, die primär einen Aufenthaltstatus suchen und weniger auf Rendite angewiesen sind.
Steuerliche Auswirkungen: Portugal vs. Spanien für internationale Unternehmer
Jetzt kommen wir zum Kern der Sache: Was bedeuten diese Programme für Ihre Steuerlast?
NHR-Programm Portugal und D3-Visa Kombination
Hier wird es richtig interessant. Portugal bietet das NHR-Programm (Non-Habitual Resident), das Sie parallel zum D3-Visa nutzen können.
Die Vorteile im Überblick:
- Ausländische Einkünfte: Oft 0% Besteuerung in Portugal
- Bestimmte Berufe: Nur 20% Steuersatz auf portugiesische Einkünfte
- Pensionen: Ausländische Renten mit 10% besteuert
- Gültigkeit: 10 Jahre lang
Das bedeutet konkret: Wenn Sie als Unternehmer hauptsächlich mit Kunden außerhalb Portugals arbeiten, können Sie oft komplett steuerfrei bleiben. Voraussetzung ist, dass diese Einkünfte in Portugal nicht besteuert werden können oder bereits im Quellenstaat besteuert wurden.
Ein praktisches Beispiel: Sie betreiben ein Online-Marketing-Unternehmen mit Kunden in Deutschland und der Schweiz. Solange diese Einkünfte nicht in Portugal entstehen, fallen unter dem NHR-Programm 0% portugiesische Steuern an.
Spanische Steuervorteile für ausländische Investoren
Spanien verfolgt einen anderen Ansatz. Hier gibt es das „Beckham-Regime“ für neue Steuerresidenten.
Die Eckpunkte:
- Anwendung: Bis zu 6 Jahre für neue Residenten
- Steuersatz: 24% Pauschalsteuer auf spanische Einkünfte bis 600.000€
- Ausländische Einkünfte: Nicht in Spanien steuerpflichtig
- Voraussetzung: In den letzten 10 Jahren nicht in Spanien steuerpflichtig gewesen
Das kann attraktiv sein, wenn Sie hohe spanische Einkünfte haben. Bei 600.000€ Einkommen zahlen Sie „nur“ 144.000€ Steuern statt der regulären Progression, die deutlich höher wäre.
Doppelbesteuerungsabkommen und EU-Vorteile
Beide Länder sind EU-Mitglieder, was erhebliche Vorteile bringt:
- Freizügigkeit: Wohnsitz und Geschäftstätigkeit EU-weit möglich
- Doppelbesteuerungsabkommen: Umfangreiches Netz mit anderen EU-Ländern
- EU-Richtlinien: Mutter-Tochter-Richtlinie, Zins-Lizenz-Richtlinie
- Planungssicherheit: EU-Recht schützt vor willkürlichen Änderungen
Besonders relevant ist das für international tätige Unternehmer. Sie können beispielsweise eine portugiesische Holding-Gesellschaft gründen und über die EU-Richtlinien steueroptimiert Dividenden aus anderen EU-Ländern erhalten.
Meine Einschätzung der steuerlichen Seite:
Portugal gewinnt bei internationalen Online-Geschäften durch das NHR-Programm. Spanien ist attraktiver, wenn Sie vor Ort hohe Einkünfte generieren und von der 24%-Pauschalsteuer profitieren können.
Residency-Pfade: Von temporären Visa zu permanenten Aufenthaltstiteln
Schauen wir uns an, wie es nach den ersten Jahren weitergeht. Denn die meisten Unternehmer denken langfristig.
Portugal: Vom D3-Visa zur Daueraufenthaltserlaubnis
Der portugiesische Weg ist klar strukturiert:
- Jahr 1-2: D3-Visa (1+1 Jahr Verlängerung)
- Jahr 3-4: Temporäre Aufenthaltserlaubnis (jeweils 2 Jahre)
- Ab Jahr 5: Daueraufenthaltserlaubnis möglich
- Ab Jahr 6: Antrag auf portugiesische Staatsbürgerschaft
Wichtige Voraussetzungen für den Übergang:
- Sprachkenntnisse: Grundkenntnisse Portugiesisch (A2-Niveau)
- Integration: Nachweis gesellschaftlicher Eingliederung
- Einkommen: Weiterhin ausreichende finanzielle Mittel
- Aufenthaltszeiten: Mindestens 16 Monate in Portugal in 2 Jahren
Das Besondere: Portugal akzeptiert bereits 5 Jahre Aufenthalt für die Staatsbürgerschaft. Das ist deutlich schneller als in den meisten anderen EU-Ländern.
Spanien: Langfristige Perspektiven unter der Ley de Inversión
Spanien bietet einen anderen Zeitplan:
- Jahr 1: Investor-Visa (1 Jahr, verlängerbar)
- Jahr 2-5: Verlängerungen jeweils um 2 Jahre
- Ab Jahr 5: Langfristige Aufenthaltserlaubnis
- Ab Jahr 10: Spanische Staatsbürgerschaft möglich
Interessant: Die Aufenthaltszeiten in Spanien sind flexibler. Sie müssen nur einmal pro Jahr einreisen, um Ihren Status zu erhalten. Das macht es praktischer für Vielreisende.
EU-Staatsbürgerschaft: Welcher Weg ist schneller?
Hier liegt Portugal klar vorne:
Land | Mindestaufenthalt | Sprachanforderung | Weitere Kriterien |
---|---|---|---|
Portugal | 5 Jahre | A2 Portugiesisch | Integration, sauberes Führungszeugnis |
Spanien | 10 Jahre | A2 Spanisch + DELE/CCSE | Integration, Verfassungstest |
Wenn eine EU-Staatsbürgerschaft Ihr langfristiges Ziel ist, spricht das klar für Portugal. Fünf Jahre weniger Wartezeit können entscheidend sein, besonders wenn Sie Ihr Business international ausbauen möchten.
Aber: Spanisch ist als Weltsprache deutlich nützlicher als Portugiesisch. Das sollten Sie bei Ihrer Entscheidung mit einbeziehen.
Praktische Entscheidungshilfe: Welches Programm passt zu Ihrem Profil?
Jetzt wird es praktisch. Lassen Sie mich Ihnen eine ehrliche Entscheidungshilfe geben.
Für wen eignet sich das Portugal D3-Visa besonders?
Das D3-Visa Portugal ist ideal, wenn Sie:
- Aktiv unternehmerisch tätig sind und ein konkretes Geschäftsvorhaben haben
- International online arbeiten und vom NHR-Programm profitieren können
- Schnell eine EU-Staatsbürgerschaft anstreben (5 Jahre statt 10)
- Überschaubare Investitionen bevorzugen (keine 500.000€ Mindestinvestition)
- Eine entspannte Lebensweise schätzen (Portugal ist bekannt für Work-Life-Balance)
Typische Profile:
Sarah, 34, Online-Marketing-Beraterin: „Ich berate hauptsächlich deutsche Mittelständler remote. Das D3-Visa ermöglicht mir, in Lissabon zu leben, während meine Einkünfte unter NHR steuerfrei bleiben.“
Michael, 41, Software-Entwickler: „Mein SaaS-Business läuft komplett online. Portugal bietet mir eine perfekte Mischung aus niedrigen Steuern, EU-Zugang und tollem Lifestyle.“
Wann ist Spaniens Investment-Gesetz die bessere Wahl?
Spaniens Programm passt besser, wenn Sie:
- Kapital zu investieren haben und eine passive Investment-Route bevorzugen
- Immobilien als Anlageklasse schätzen (bessere Marktliquidität als Portugal)
- Häufig reisen und flexible Aufenthaltszeiten benötigen
- Spanisch sprechen oder lernen möchten (größerer Markt)
- Bereits Geschäftsverbindungen nach Lateinamerika haben
Typische Profile:
Thomas, 48, Unternehmensberater: „Ich berate multinationale Konzerne und reise 200 Tage im Jahr. Spaniens flexible Aufenthaltsregeln funktionieren perfekt für meinen Lifestyle.“
Elena, 52, Investorin: „Ich suchte eine solide Immobilieninvestition mit Aufenthaltsstatus. Barcelona bietet beides: gute Renditen und Zugang zum EU-Markt.“
Kombinationsstrategien: Beide Programme parallel nutzen
Hier wird es interessant: Sie können theoretisch beide Wege parallel verfolgen.
Mögliche Szenarien:
- Test-Phase: D3-Visa Portugal für 2 Jahre, dann Wechsel zu Spanien Investment
- Diversifikation: Geschäft in Portugal, Immobilie in Spanien
- Familienstrategie: Ehepartner in Portugal (NHR), Sie in Spanien (Beckham-Regime)
- Steueroptimierung: Je nach Geschäftsentwicklung zwischen den Ländern wechseln
Aber Vorsicht: Das kann schnell komplex werden. Besonders bei der Steuerresidenz müssen Sie aufpassen, nicht zwischen allen Stühlen zu sitzen.
Meine Empfehlung: Konzentrieren Sie sich zunächst auf ein Land und wechseln Sie nur, wenn sich Ihre Lebensumstände grundlegend ändern.
Häufige Fehler und wie Sie diese vermeiden
Lassen Sie mich Ihnen die teuersten Fehler zeigen, die ich in der Praxis immer wieder sehe.
Typische Stolpersteine beim Portugal D3-Visa
Fehler 1: Unklarer Geschäftsplan
Viele Antragsteller unterschätzen die Bedeutung eines detaillierten Geschäftsplans. „Ich mache Online-Marketing“ reicht nicht. Sie müssen konkret darlegen:
- Welche Dienstleistungen bieten Sie an?
- Wer sind Ihre Zielkunden?
- Wie generieren Sie Umsatz?
- Welchen Nutzen hat Portugal davon?
Fehler 2: Falsche Finanzplanung
Die Lebenshaltungskosten werden oft zu niedrig angesetzt. Lissabon ist in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Rechnen Sie mit mindestens 1.500€ monatlich für eine Person, in besseren Lagen auch 2.500€.
Fehler 3: Sprachanforderungen ignorieren
Auch wenn anfangs Englisch reicht – spätestens für die Verlängerung benötigen Sie Portugiesisch-Kenntnisse. Beginnen Sie frühzeitig mit dem Lernen.
Spanien Investment-Fallstricke aus der Praxis
Fehler 1: Immobilienkauf ohne Due Diligence
Der häufigste Fehler: Eine Immobilie kaufen, nur um die 500.000€ Grenze zu erreichen, ohne auf Lage, Zustand oder Rendite zu achten. Das ist teures Lehrgeld.
Prüfen Sie immer:
- Rechtliche Situation (Baurechte, Hypotheken)
- Marktwert und Entwicklungspotenzial
- Mögliche Mietrendite
- Ausstiegsmöglichkeiten
Fehler 2: Steuerliche Fallen übersehen
Viele vergessen, dass Immobilienerträge in Spanien normal besteuert werden. Ohne das Beckham-Regime können das schnell 20-25% sein. Rechnen Sie das in Ihre Renditeerwartung ein.
Fehler 3: Aufenthaltszeiten falsch kalkuliert
Obwohl Spanien flexible Regeln hat, dürfen Sie den Status nicht vernachlässigen. Ein Jahr ohne Einreise kann zum Verlust der Aufenthaltserlaubnis führen.
Meine Empfehlungen für einen reibungslosen Ablauf
Nach allem, was ich gesehen habe, sind das meine wichtigsten Ratschläge:
- Rechtzeitig starten: Planen Sie mindestens 8-12 Monate für den gesamten Prozess
- Lokale Experten einbinden: Anwälte und Steuerberater vor Ort sind Gold wert
- Probelauf machen: Verbringen Sie erst einige Monate im Land, bevor Sie sich festlegen
- Steuerberatung early stage: Klären Sie steuerliche Fragen vor dem Umzug, nicht danach
- Plan B haben: Beide Programme können sich ändern – seien Sie flexibel
Das Wichtigste: Lassen Sie sich nicht hetzen. Beide Programme existieren seit Jahren und werden auch 2025 noch verfügbar sein. Eine durchdachte Entscheidung ist wichtiger als eine schnelle.
Häufige Fragen zu Portugal D3-Visa und Spaniens Investment-Gesetz
Kann ich das D3-Visa Portugal beantragen, wenn ich bereits in Portugal lebe?
Nein, das D3-Visa muss zwingend vom Ausland beantragt werden. Sie können nicht bereits als Tourist in Portugal sein und dann nachträglich das Visa beantragen. Der Antrag erfolgt über das portugiesische Konsulat in Ihrem Wohnsitzland.
Wie viel kostet das spanische Investment-Programm zusätzlich zur Mindestinvestition?
Neben der 500.000€ Investition fallen etwa 3-5% zusätzliche Kosten an: Anwaltsgebühren (5.000-15.000€), Steuern beim Immobilienkauf (6-11% je nach Region), Visa-Gebühren (circa 5.000€) und laufende Verwaltungskosten von etwa 2.000€ jährlich.
Welche Aufenthaltszeiten sind für NHR Portugal erforderlich?
Für das NHR-Programm müssen Sie mehr als 183 Tage pro Jahr in Portugal verbringen oder dort Ihren Lebensmittelpunkt haben. Das D3-Visa erfordert ähnliche Aufenthaltszeiten – mindestens 16 Monate in zwei Jahren für Verlängerungen.
Kann ich die spanische Immobilie nach Erhalt der Aufenthaltserlaubnis verkaufen?
Grundsätzlich ja, aber Sie müssen die Investition für die Dauer Ihres Aufenthaltsstatus aufrechterhalten. Ein vorzeitiger Verkauf kann zum Verlust der Aufenthaltserlaubnis führen. Erst mit der dauerhaften Aufenthaltserlaubnis nach 5 Jahren sind Sie flexibler.
Welche Sprachtests sind für beide Programme erforderlich?
Portugal verlangt A2-Portugiesisch für die Verlängerung ab dem dritten Jahr. Spanien erfordert A2-Spanisch plus DELE- und CCSE-Tests für die Staatsbürgerschaft nach 10 Jahren. Für die anfänglichen Visa sind keine Sprachkenntnisse nötig.
Sind Familienmitglieder in beiden Programmen eingeschlossen?
Ja, beide Programme erlauben die Einbeziehung von Ehepartnern und minderjährigen Kindern. In Portugal erhöhen sich dadurch die finanziellen Mindestanforderungen um 50% für den Partner und 30% pro Kind. In Spanien sind die Zusatzkosten minimal.
Wie unterscheiden sich die Steuervorteile zwischen NHR und Beckham-Regime?
NHR Portugal eignet sich besser für internationale Online-Einkünfte (oft 0% Steuern), während Spaniens Beckham-Regime bei hohen lokalen Einkünften vorteilhaft ist (24% Pauschalsteuer bis 600.000€). Die Wahl hängt von Ihrem Geschäftsmodell ab.
Kann ich zwischen den Programmen wechseln?
Ein Wechsel ist theoretisch möglich, aber komplex. Sie müssten Ihren Aufenthaltstatus in einem Land aufgeben und im anderen neu beantragen. Steuerliche Übergangsregelungen müssen beachtet werden. Eine durchdachte Erstentscheidung ist daher wichtiger als Flexibilität.
Welche Branchen sind für das D3-Visa Portugal besonders geeignet?
Besonders erfolgreich sind IT-Services, Online-Marketing, Beratungsdienstleistungen, E-Commerce und kreative Dienstleistungen. Wichtig ist, dass Sie Innovation nach Portugal bringen oder internationale Kunden bedienen – das wird von den Behörden positiv bewertet.
Was passiert, wenn sich die Gesetze ändern?
Beide Länder haben Bestandsschutz für bereits erteilte Aufenthaltstitel. Änderungen betreffen meist nur neue Antragsteller. Dennoch sollten Sie flexibel bleiben und alternative Szenarien im Blick behalten. EU-Recht bietet zusätzlichen Schutz vor willkürlichen Änderungen.