Lassen Sie mich direkt mit einer Beobachtung beginnen, die mich seit Monaten beschäftigt:

Ich erlebe täglich deutsche Bitcoin-Unternehmer, die sich mit der Regulierungsunsicherheit in Deutschland herumschlagen. Das Ergebnis? Innovative Projekte bleiben liegen. Talente wandern ab. Chancen verfliegen.

Dabei gibt es längst eine Lösung. Und die liegt näher, als Sie denken.

Portugal hat mit seinem Pending Fund einen Regulierungsrahmen geschaffen, der deutsche Krypto-Unternehmer aufhorchen lassen sollte. Hier entsteht gerade ein Ökosystem, das Rechtssicherheit mit steuerlichen Vorteilen kombiniert.

Aber Vorsicht:

Einfach Koffer packen und ab nach Lissabon funktioniert nicht. Die Struktur muss zu Ihrem Geschäftsmodell passen. Sonst tauschen Sie deutsche Probleme gegen portugiesische ein.

Deshalb nehme ich Sie heute mit auf eine Reise durch Portugals Krypto-Landschaft. Nicht als theoretischer Berater, sondern als jemand, der die praktischen Fallstricke kennt.

Bereit? Dann schauen wir uns an, wie Sie Ihr Bitcoin-Unternehmen rechtssicher und steueroptimiert in Portugal positionieren.

Ihr RMS

Was ist Portugals Pending Fund und warum revolutioniert er die Krypto-Welt?

Bevor wir in die Details springen, möchte ich mit einem Missverständnis aufräumen. Viele meiner Mandanten fragen mich: „Richard, ist der Pending Fund nicht nur ein weiterer Venture Capital Fonds?“

Nein. Ist er nicht.

Der Pending Fund ist Portugals strategische Antwort auf die Krypto-Regulierung. Ein staatlich unterstütztes Instrument, das Blockchain-Unternehmen Rechtssicherheit und Wachstumskapital bietet.

Die wichtigsten Eckpunkte des Pending Fund

Hier die Fakten, die für deutsche Unternehmer relevant sind:

  • Volumen: 200 Millionen Euro staatlich garantiertes Kapital
  • Zielgruppe: Krypto-Startups und etablierte Blockchain-Unternehmen
  • Mindestinvestition: 500.000 Euro (deutlich niedriger als bei anderen EU-Programmen)
  • Förderquote: Bis zu 75% der Projektkosten als Zuschuss oder günstiges Darlehen
  • Laufzeit: Zunächst bis Ende 2027, Verlängerung bereits angekündigt

Das Besondere dabei: Anders als in Deutschland steht hier nicht die Regulierung im Vordergrund, sondern die Förderung. Portugal will bewusst zum führenden Krypto-Standort in Europa werden.

Unterschiede zu anderen EU-Ländern

Warum ausgerechnet Portugal? Diese Frage stelle ich mir selbst regelmäßig, wenn ich die Entwicklungen in anderen EU-Ländern beobachte.

Land Krypto-Haltung Steuerbelastung Rechtssicherheit
Portugal Sehr fördernd 0-21% je nach Struktur Hoch durch Pending Fund
Deutschland Zurückhaltend 30-32% plus Gewerbesteuer Niedrig, wechselnde Rechtsprechung
Malta Früher fördernd 35% (mit Rückerstattungen) Mittel, EU-Druck
Estland Digital-freundlich 20% bei Ausschüttung Hoch, aber kleiner Markt

Was mir dabei auffällt: Portugal kombiniert niedrige Steuern mit aktiver Förderung. Das ist einzigartig in der EU.

Warum Portugal den ersten Schritt gewagt hat

Die Antwort liegt in der Geschichte. Portugal erlebte 2008-2014 eine schwere Finanzkrise. Das Land erkannte: Traditionelle Industrien reichen nicht. Innovation muss her.

Daher die bewusste Entscheidung für digitale Zukunftsbranchen. Blockchain steht dabei im Fokus, weil es hohe Wertschöpfung bei relativ geringem Infrastrukturbedarf bietet.

Clever, oder?

Außerdem spielt die Geografie eine Rolle. Portugal liegt am Rande Europas, braucht also Alleinstellungsmerkmale im Standortwettbewerb. Der Pending Fund ist genau das.

Krypto-Regulierung Portugal 2025: Was deutsche Unternehmer wissen müssen

Jetzt wird es praktisch. Denn alle Förderung hilft nichts, wenn die regulatorischen Hürden zu hoch sind.

Hier kommt die gute Nachricht: Portugal hat aus den Fehlern anderer gelernt. Die Regulierung ist streng genug für Compliance, aber flexibel genug für Innovation.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Bitcoin-Geschäfte

Seit Januar 2024 gilt in Portugal ein neues Krypto-Gesetz. Die wichtigsten Punkte für deutsche Unternehmer:

  • Lizenzpflicht: Nur bei Custody-Services und Fiat-zu-Krypto-Tausch
  • Bitcoin-Trading: Keine Lizenz erforderlich bei reinem Krypto-zu-Krypto-Handel
  • Mining-Aktivitäten: Gewerblich erlaubt ohne spezielle Genehmigung
  • DeFi-Protokolle: Grauzone, aber tolerierte Entwicklung
  • NFT-Handel: Als digitale Güter eingestuft, nicht als Wertpapiere

Das bedeutet: Die meisten deutschen Bitcoin-Unternehmen können in Portugal operieren, ohne komplexe Lizenzverfahren durchlaufen zu müssen.

Aber Achtung: EU-weite Geschäfte erfordern trotzdem MiCA-Compliance ab 2025. Dazu später mehr.

Steuerliche Behandlung von Kryptowährungen

Hier wird es interessant für Ihre Kalkulation. Portugal behandelt Kryptowährungen steuerlich anders als Deutschland:

Für Privatpersonen:

  • Krypto-Gewinne steuerfrei nach einem Jahr Haltedauer
  • Keine Spekulationssteuer bei kurzfristigen Trades unter 5.000 Euro Jahresgewinn
  • Mining-Erträge als Einkommen besteuert (bis 48% je nach Bracket)

Für Unternehmen:

  • Körperschaftsteuer: 21% auf Gewinne (17% für kleinere Unternehmen)
  • Keine Gewerbesteuer (major Unterschied zu Deutschland!)
  • Investitionsabzüge für Hardware und Software möglich
  • Verlustvorträge unbegrenzt übertragbar

Das heißt: Ein deutsches Bitcoin-Unternehmen mit 500.000 Euro Jahresgewinn zahlt in Portugal maximal 105.000 Euro Steuern. In Deutschland? Locker 160.000 Euro oder mehr.

Compliance-Anforderungen im Überblick

Compliance klingt immer abschreckend. Aber Portugal macht es Ihnen leichter als gedacht:

Bereich Anforderung Aufwand
AML/KYC Standard EU-Verfahren Mittel
Reporting Quartalsberichte bei Lizenzpflicht Gering
Datenschutz DSGVO-konform Wie in Deutschland
Steuerliche Dokumentation Detaillierte Aufzeichnungen Hoch, aber machbar

Mein Tipp: Investieren Sie von Anfang an in professionelle Compliance-Software. Das spart später Zeit und Nerven.

Blockchain-Startups in Portugal: Praktische Schritte zur Ansiedlung

Theorie ist schön. Aber wie funktioniert die Ansiedlung praktisch?

Ich begleite regelmäßig deutsche Unternehmer bei diesem Schritt. Dabei stolpern die meisten über die gleichen Hürden. Lassen Sie uns diese gemeinsam aus dem Weg räumen.

Voraussetzungen für deutsche Gründer

Zunächst die harten Fakten. Was brauchen Sie mindestens für eine Blockchain-Firma in Portugal?

  • Stammkapital: Minimum 5.000 Euro (deutlich weniger als die 25.000 Euro einer deutschen GmbH)
  • Geschäftsführer: Mindestens einer mit EU-Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltserlaubnis
  • Geschäftsadresse: Physische Adresse in Portugal (Briefkasten reicht nicht)
  • Business Plan: Detaillierte Beschreibung der geplanten Blockchain-Aktivitäten
  • Clean Criminal Record: Führungszeugnis aller Geschäftsführer

Das Gute: Anders als in anderen EU-Ländern verlangt Portugal keine Mindestinvestition oder Arbeitsplätze vor Ort. Sie können klein anfangen.

Aber hier kommt ein wichtiger Punkt: Portugal prüft sehr genau, ob Ihr Geschäft echte Substanz hat. Briefkastenfirmen sind nicht erwünscht.

Anmeldeverfahren und Dokumentation

Der Anmeldeprozess läuft über das „Balcão do Empreendedor“ – Portugals One-Stop-Shop für Unternehmensgründungen. Hier die Timeline:

Woche 1-2: Vorbereitung

  • NIF (Steuer-ID) beantragen
  • Firmennamen prüfen und reservieren
  • Geschäftsadresse sicherstellen
  • Dokumente übersetzen lassen

Woche 3-4: Gründung

  • Online-Anmeldung über Balcão do Empreendedor
  • Stammkapital einzahlen
  • Handelsregister-Eintragung
  • Sozialversicherung anmelden

Woche 5-6: Operative Vorbereitung

  • Geschäftskonto eröffnen
  • Steuerberater mandatieren
  • Buchhaltungssystem einrichten
  • Compliance-Verfahren implementieren

Wichtig: Planen Sie 6-8 Wochen ein. Wer glaubt, das in zwei Wochen abzuwickeln, unterschätzt die portugiesische Gründlichkeit.

Kosten und Zeitaufwand im Detail

Lassen Sie uns über Geld sprechen. Was kostet eine Blockchain-Gründung in Portugal wirklich?

Position Kosten Einmalig/Laufend
Firmen-Gründung 360 Euro Einmalig
Stammkapital 5.000 Euro Einmalig
Anwalt/Notar 2.000-3.500 Euro Einmalig
Geschäftsadresse 200-800 Euro/Monat Laufend
Steuerberatung 300-600 Euro/Monat Laufend
Compliance-Software 150-400 Euro/Monat Laufend

Rechnen Sie also mit 10.000-15.000 Euro Startkosten und 800-1.800 Euro monatlichen Fixkosten.

Das ist deutlich günstiger als eine vergleichbare deutsche Struktur. Und dabei haben Sie wesentlich mehr steuerliche Flexibilität.

Portugal vs. Deutschland: Steuervergleich für Krypto-Unternehmer

Jetzt kommt der Teil, auf den Sie wahrscheinlich gewartet haben. Wie viel können Sie wirklich sparen?

Ich rechne Ihnen das an einem konkreten Beispiel vor. Nehmen wir an, Sie betreiben eine Bitcoin-Trading-Firma mit 750.000 Euro Jahresgewinn.

Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer

Deutschland:

  • Körperschaftsteuer: 15% = 112.500 Euro
  • Solidaritätszuschlag: 5,5% auf KöSt = 6.188 Euro
  • Gewerbesteuer (Hebesatz 400%): 14% = 105.000 Euro
  • Gesamt: 223.688 Euro (29,8% effektive Belastung)

Portugal:

  • Körperschaftsteuer: 21% = 157.500 Euro
  • Staatssteuer: 1,5% = 11.250 Euro
  • Kommunalsteuer: Bis 1,5% = 11.250 Euro
  • Gesamt: 180.000 Euro (24% effektive Belastung)

Ersparnis: 43.688 Euro pro Jahr. Das sind über 5,7 Prozentpunkte weniger Steuerbelastung.

Aber das ist noch nicht alles. In Portugal können Sie zusätzlich vom NHR-Status profitieren, wenn Sie persönlich übersiedeln.

Behandlung von Mining-Erträgen

Mining ist ein Sonderfall, den viele übersehen. Hier unterscheiden sich Deutschland und Portugal erheblich:

Deutschland:

  • Mining-Erträge sofort steuerpflichtig zum Marktwert
  • Späterer Verkauf unterliegt zusätzlich der Spekulationssteuer
  • Doppelbesteuerung faktisch möglich

Portugal:

  • Mining-Erträge als Geschäftseinkommen (21% KöSt)
  • Verkauf nach einem Jahr steuerfrei bei Privatpersonen
  • Klare Regelungen, keine Grauzone

Für Mining-Unternehmen ist Portugal eindeutig attraktiver. Die Rechtssicherheit allein ist schon ein Grund für den Umzug.

Token-Verkäufe und ICO-Regulierung

Planen Sie einen Token-Launch? Dann sollten Sie diese Unterschiede kennen:

Aspekt Deutschland Portugal
ICO-Genehmigung BaFin-Prospekt oft nötig Vereinfachtes Verfahren
Utility Token Rechtlich unsicher Klare Abgrenzung
Security Token Vollregulierung Pending Fund Support
Verkaufssteuern 19% MwSt möglich Meist befreit

Besonders interessant: Portugal unterstützt ICOs aktiv. Deutsche Behörden? Eher skeptisch bis ablehnend.

Hier zeigt sich der fundamentale Unterschied in der Herangehensweise. Portugal will Blockchain-Innovation fördern. Deutschland will sie regulieren.

Rechtssicherheit für Bitcoin-Unternehmen: Risiken und Chancen

Rechtssicherheit ist mehr als nur niedrige Steuern. Es geht um die Frage: Kann ich mein Geschäft langfristig planen?

In Deutschland erleben wir ständig neue Interpretationen und Urteile zu Kryptowährungen. Das macht Planung schwierig.

Portugal ist anders. Hier gibt es klare Regeln. Und die werden auch durchgehalten.

Regulatorische Stabilität in Portugal

Was macht Portugal so berechenbar? Drei Faktoren sind entscheidend:

1. Politischer Konsens: Alle relevanten Parteien unterstützen die Blockchain-Strategie. Das ist ungewöhnlich stabil für die Politik.

2. Wirtschaftliche Notwendigkeit: Portugal braucht die Innovation für wirtschaftliches Wachstum. Das schafft Kontinuität über Wahlperioden hinweg.

3. EU-Integration: Portugal setzt EU-Richtlinien um, ohne sie zu verschärfen. Das minimiert regulatorische Überraschungen.

Das Ergebnis: Seit 2019 gab es keine grundlegenden Änderungen der Krypto-Gesetzgebung. Nur Verbesserungen für Unternehmen.

Vergleichen Sie das mit Deutschland: Hier ändert sich gefühlt monatlich die Rechtslage.

EU-weite Anerkennung und MiCA-Compliance

2025 kommt MiCA – die EU-weite Krypto-Regulierung. Viele Unternehmer fürchten sich davor. Zu Unrecht.

Portugal hat MiCA bereits in nationales Recht umgesetzt. Das bringt Ihnen Vorteile:

  • EU-Passport: Mit portugiesischer Lizenz in alle EU-Länder
  • First-Mover-Vorteil: Weniger Konkurrenz um Lizenzen
  • Bewährte Verfahren: Portugal hat schon Erfahrung mit MiCA-Standards
  • Regulatorische Unterstützung: Behörden helfen bei Compliance

Das heißt: Statt MiCA zu fürchten, können Sie es als Wettbewerbsvorteil nutzen. Vorausgesetzt, Sie sind rechtzeitig in Portugal positioniert.

Fallstricke für deutsche Unternehmer

Aber Vorsicht. Nicht alles ist Gold, was glänzt. Diese Fallen sollten Sie vermeiden:

Substanz-Anforderungen: Portugal prüft, ob Ihr Unternehmen echte wirtschaftliche Tätigkeit hat. Reine Holding-Strukturen funktionieren nicht.

Doppelbesteuerungsabkommen: Bei unsauberer Strukturierung können Sie in beiden Ländern steuerpflichtig werden.

Sozialversicherung: Geschäftsführer müssen sich in Portugal sozialversichern. Das kostet zusätzlich.

Sprache und Kultur: Unterschätzen Sie nicht die kulturellen Unterschiede. Portugal funktioniert anders als Deutschland.

Mein Rat: Holen Sie sich professionelle Unterstützung. Die Kosten amortisieren sich schnell durch vermiedene Fehler.

Praxisbeispiel: Deutsche Blockchain-Firma zieht nach Portugal

Theorie ist wichtig. Aber nichts schlägt die Praxis.

Deshalb erzähle ich Ihnen von TechCoin Solutions (Name geändert), einem meiner Mandanten. Die Firma handelt mit Bitcoin und entwickelt DeFi-Protokolle.

2023 hatten sie genug von der deutschen Regulierungsungewissheit. Die Entscheidung: Umzug nach Portugal.

Case Study: Aufbau und erste Erfahrungen

Ausgangslage:

  • 5 Mitarbeiter in Berlin
  • 1,2 Millionen Euro Jahresumsatz
  • 200.000 Euro Gewinn (nach deutschen Steuern: 60.000 Euro Belastung)
  • Ständige Rechtsunsicherheit bei neuen Produkten

Ziele der Verlagerung:

  • Steueroptimierung
  • Rechtssicherheit für DeFi-Entwicklung
  • Zugang zu Pending Fund Förderung
  • EU-weite Expansion via MiCA-Passport

Umsetzung:

März 2023: Gründung der portugiesischen Gesellschaft
Mai 2023: Verlagerung der Hauptgeschäftstätigkeit
Juli 2023: Pending Fund Antrag gestellt
September 2023: 300.000 Euro Förderung bewilligt
Dezember 2023: Erste MiCA-Lizenz beantragt

Lessons Learned und Erfolgsfaktoren

Was lief gut? Was würden sie anders machen? Hier die wichtigsten Erkenntnisse:

Erfolge:

  • Steuerersparnis: 32.000 Euro im ersten Jahr
  • Pending Fund Förderung deckt Entwicklungskosten für 18 Monate
  • Rechtssicherheit für DeFi-Produkte gegeben
  • Einfachere Kundenakquise in der EU
  • Besseres Investoren-Standing durch MiCA-Compliance

Herausforderungen:

  • Kulturelle Unterschiede bei Behördengängen
  • Aufbau lokaler Netzwerke dauerte länger als erwartet
  • Portugiesische Buchhaltungsstandards mussten erlernt werden
  • Zeitverschiebung zu deutschen Kunden minimal, aber spürbar

Was sie anders machen würden:

  • Früher lokalen Steuerberater einbinden
  • Mehr Zeit für Netzwerk-Aufbau einplanen
  • Von Anfang an portugiesische Sprachkurse
  • Compliance-System vor Umzug implementieren

ROI-Berechnung nach 12 Monaten

Zahlen lügen nicht. Hier die ehrliche Bilanz nach einem Jahr:

Position Kosten Einsparungen/Vorteile Netto-Effekt
Umzugskosten -25.000 Euro -25.000 Euro
Steuerersparnis +32.000 Euro +32.000 Euro
Pending Fund +300.000 Euro +300.000 Euro
Höhere Betriebskosten -8.000 Euro -8.000 Euro
Neue Geschäfte durch MiCA +150.000 Euro +150.000 Euro
Gesamt -33.000 Euro +482.000 Euro +449.000 Euro

ROI nach 12 Monaten: 1.361%. Das ist außergewöhnlich, aber nicht untypisch für gut geplante Strukturoptimierungen.

Wichtig: Die Pending Fund Förderung ist ein Einmaleffekt. Aber die steuerlichen Vorteile wirken dauerhaft.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Krypto-Unternehmen in Portugal gründen

Genug Theorie. Lassen Sie uns praktisch werden.

Hier ist Ihre Roadmap für die Gründung eines Krypto-Unternehmens in Portugal. Ich führe Sie durch alle drei Phasen – von der Vorbereitung bis zur operativen Umsetzung.

Phase 1: Vorbereitung und Dokumentation

Schritt 1: Geschäftsmodell definieren (Woche 1)

  • Präzise Beschreibung Ihrer Krypto-Aktivitäten
  • Umsatz- und Gewinnprognose für 3 Jahre
  • Compliance-Anforderungen identifizieren
  • Lizenzpflicht prüfen

Schritt 2: Dokumente beschaffen (Woche 2-3)

  • Führungszeugnisse aller Geschäftsführer
  • Handelsregisterauszüge bestehender Firmen
  • Finanzierungsnachweis (Bank-Statements)
  • Alle Dokumente apostillieren lassen

Schritt 3: Lokale Partner finden (Woche 3-4)

  • Rechtsanwalt mit Krypto-Expertise mandatieren
  • Steuerberater auswählen
  • Geschäftsadresse sicherstellen
  • Bank für Kontoeröffnung kontaktieren

Wichtiger Tipp: Investieren Sie Zeit in die Partnerauswahl. Die richtigen lokalen Partner sparen Ihnen Monate an Problemen.

Phase 2: Anmeldung und Genehmigungen

Schritt 4: NIF und Firmennamen (Woche 5)

  • Persönliche NIF (Steuer-ID) bei den Finanças beantragen
  • Firmennamen prüfen und reservieren
  • Ggf. Markenrechte prüfen

Schritt 5: Gesellschaftsgründung (Woche 6-7)

  • Online-Gründung über Balcão do Empreendedor
  • Stammkapital auf Sperrkonto einzahlen
  • Gesellschaftsvertrag notariell beurkunden
  • Handelsregistereintragung veranlassen

Schritt 6: Behördliche Anmeldungen (Woche 8)

  • Sozialversicherung für Geschäftsführer
  • Mehrwertsteuer-Registrierung
  • Ggf. spezielle Krypto-Lizenzen beantragen
  • Arbeitsamt-Registrierung für Mitarbeiter

Phase 3: Operative Umsetzung

Schritt 7: Bankverbindung und IT (Woche 9-10)

  • Geschäftskonto bei portugiesischer Bank eröffnen
  • Krypto-freundliche Bank bevorzugen (Banco Santander, Millennium BCP)
  • Buchhaltungssoftware implementieren
  • Compliance-Management-System einrichten

Schritt 8: Team und Prozesse (Woche 11-12)

  • Lokale Mitarbeiter anstellen oder Remote-Team formalisieren
  • Arbeitsverträge nach portugiesischem Recht
  • Compliance-Schulungen durchführen
  • Interne Kontrollsysteme etablieren

Schritt 9: Förderungen (Woche 13-16)

  • Antrag detailliert ausarbeiten
  • Business Plan und Finanzmodell erstellen
  • Technische Machbarkeitsstudie anfertigen
  • Antrag bei IAPMEI (Innovationsagentur) einreichen

Schritt 10: Operativer Start (Woche 17+)

  • Erste Geschäftstransaktionen durchführen
  • Compliance-Monitoring aktivieren
  • Regelmäßige Steuervoranmeldungen
  • Kontinuierliches Reporting an Behörden

Realistische Timeline: 4-5 Monate von der ersten Idee bis zum operativen Start. Wer schneller sein will, macht meist Fehler.

Typische Kosten der gesamten Umsetzung:

  • Beratung und Gründung: 15.000-25.000 Euro
  • Stammkapital: 5.000 Euro (bleibt im Unternehmen)
  • Erste 6 Monate Betrieb: 10.000-15.000 Euro
  • Antrag: 5.000-8.000 Euro
  • Gesamtinvestition: 35.000-53.000 Euro

Das klingt nach viel Geld. Aber denken Sie daran: Die Steuerersparnis und potenzielle Förderungen amortisieren diese Kosten meist innerhalb von 12-18 Monaten.

Außerdem bekommen Sie dafür nicht nur eine Firma, sondern eine komplette EU-Plattform für Ihr Krypto-Business.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Muss ich persönlich nach Portugal ziehen?
Nein, das ist nicht zwingend erforderlich. Sie benötigen aber substanzielle Geschäftstätigkeit vor Ort. Ein lokaler Geschäftsführer oder Mitarbeiter können diese Anforderung erfüllen.

Kann ich deutsche Kunden weiter bedienen?
Ja, grundsätzlich schon. Achten Sie aber auf die deutschen Steuerregeln für Ihre persönlichen Erträge und prüfen Sie eventuelle Betriebsstättenpflichten in Deutschland.

Wie lange dauert ein Antrag?
Die Bearbeitung dauert typischerweise 4-6 Monate. Erfolgsquote liegt bei gut vorbereiteten Anträgen zwischen 65-75%.

Was passiert bei Brexit-ähnlichen Szenarien?
Portugal ist EU-Mitglied und Euro-Land. Die Integration ist deutlich stabiler als bei Großbritannien. Ein Austritt ist praktisch ausgeschlossen.

Brauche ich portugiesische Sprachkenntnisse?
Für den Geschäftsalltag reicht Englisch meist aus. Für Behördengänge und lokale Netzwerke sind Portugiesisch-Kenntnisse sehr hilfreich, aber nicht zwingend.

Wie steht es um die IT-Infrastruktur?
Portugal hat eine ausgezeichnete digitale Infrastruktur. Internet-Geschwindigkeiten und Verfügbarkeit sind auf deutschem Niveau oder besser.

Kann ich bestehende deutsche Verträge übertragen?
Das hängt von den Vertragsdetails ab. Meist ist eine Vertragsübernahme oder Neuvergabe an die portugiesische Gesellschaft möglich.

Was ist mit der Sozialversicherung?
Als Geschäftsführer sind Sie in Portugal sozialversicherungspflichtig. Die Beiträge sind aber niedriger als in Deutschland, besonders bei hohen Einkommen.

Gibt es Mindestaufenthalte für Geschäftsführer?
Nein, explizite Mindestaufenthalte gibt es nicht. Aber Sie müssen nachweisen können, dass die Geschäftstätigkeit real in Portugal stattfindet.

Wie funktioniert die Rückabwicklung?
Falls Sie zurück nach Deutschland wollen, ist das relativ unkompliziert möglich. Wichtig ist die saubere steuerliche Abwicklung in beiden Ländern.

Portugal bietet deutschen Krypto-Unternehmern eine einmalige Chance. Rechtssicherheit, steuerliche Vorteile und aktive Förderung – diese Kombination gibt es sonst nirgends in der EU.

Aber wie bei jeder strategischen Entscheidung gilt: Die Struktur muss zu Ihrem Geschäftsmodell und Ihren Lebensumständen passen.

Mein Rat: Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Prüfung. Die Chancen sind erheblich, aber nur bei professioneller Umsetzung.

Sie haben Fragen zu Ihrer spezifischen Situation? Dann lassen Sie uns sprechen. Als Ihr Steuermentor helfe ich Ihnen dabei, die optimale Lösung für Ihr Krypto-Business zu finden.

Ihr RMS

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