Canary Islands ZEC vs. Madeira Zona Franca: Der ultimative Atlantik-Steuervergleich 2025

Stellen Sie sich vor: 4% Körperschaftsteuer auf den Kanarischen Inseln. Oder sogar 5% auf Madeira. Klingt zu schön, um wahr zu sein?

Das dachte ich auch.

Bis ich vor drei Jahren einen meiner Mandanten dabei begleitete, seine Holding auf Teneriffa zu etablieren. Heute zahlt er tatsächlich nur 4% Körperschaftsteuer auf seine internationalen Gewinne.

Hier kommt die Wahrheit: Die meisten Unternehmer kennen Dubai, Zypern oder Estland. Aber die Atlantik-Inseln? Komplettes Neuland.

Dabei bieten sowohl die spanischen Kanarischen Inseln als auch das portugiesische Madeira einzigartige Steuervorteile. Die ZEC (Zona Especial Canaria) und die Zona Franca da Madeira sind zwei der bestgehüteten Geheimnisse der europäischen Steueroptimierung.

In diesem Artikel nehme ich Sie mit auf eine Reise zu beiden Atlantik-Perlen. Sie erfahren nicht nur die nackten Zahlen, sondern auch meine praktischen Erfahrungen aus über 20 Jahren internationaler Steuerberatung.

Das Besondere? Beide Systeme sind vollständig EU-konform. Keine Grauzonen, keine rechtlichen Risiken.

Bereit für Ihren persönlichen Atlantik-Steuervergleich?

Ihr RMS

Was ist die Canary Islands ZEC und wie funktioniert sie wirklich?

Die ZEC ist Spaniens Antwort auf internationale Steuerflucht. Eine Sonderzone mit drastisch reduzierten Steuersätzen.

Aber lassen Sie mich ehrlich sein: Die wenigsten verstehen, wie sie wirklich funktioniert.

ZEC-Grundlagen: Mehr als nur niedrige Steuern

Die Zona Especial Canaria wurde 2000 eingeführt. Das Ziel war klar: Die Kanaren als internationales Geschäftszentrum etablieren. Heute profitieren viele Unternehmen von diesem System.

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • 4% Körperschaftsteuer statt der regulären 25% in Spanien
  • Steuerbefreiung auf Dividenden unter bestimmten Bedingungen
  • Holdingvorteile für internationale Strukturen
  • EU-Direktiven vollständig anwendbar
  • Doppelbesteuerungsabkommen Spaniens nutzbar

Das klingt verlockend. Aber hier kommen die Bedingungen ins Spiel.

ZEC-Voraussetzungen: Was Sie wirklich erfüllen müssen

Nicht jedes Unternehmen qualifiziert sich für die ZEC. Die Anforderungen sind spezifisch:

Kriterium Mindestanforderung Praktische Bedeutung
Mindestinvestition 100.000€ Nachweis durch Eigenkapital oder Investitionen
Arbeitsplätze 5 Vollzeitstellen Lokale Anstellung auf den Kanaren erforderlich
Geschäftstätigkeit Substanzielle Aktivität Mehr als reine Verwaltung oder Holding
Steuerliche Residenz Kanaren Verwaltung und Kontrolle vor Ort

Hier wird es interessant: Die meisten Online-Artikel verschweigen die praktischen Hürden.

Beispiel aus meiner Praxis: Ein deutscher E-Commerce-Unternehmer wollte 2023 seine Holding über die ZEC strukturieren. Problem? Die 5-Arbeitsplätze-Regel. Am Ende kosteten ihn die lokalen Anstellungen mehr als die gesparten Steuern.

ZEC-Steuervorteile: Die konkreten Zahlen

Lassen Sie uns rechnen. Ein typisches ZEC-Unternehmen mit 500.000€ Jahresgewinn:

  • Reguläre spanische Besteuerung: 125.000€ (25%)
  • ZEC-Besteuerung: 20.000€ (4%)
  • Ersparnis: 105.000€ jährlich

Diese Rechnung gilt allerdings nur für qualifizierende Aktivitäten. Passive Einkünfte fallen oft nicht unter die ZEC-Begünstigung.

Außerdem wichtig: Die ZEC ist bis 2027 befristet. Verlängerungen sind möglich, aber nicht garantiert.

Madeiras Zona Franca: Portugals verstecktes Steuerparadies im Detail

Während die Kanaren international bekannter werden, bleibt Madeira ein Geheimtipp. Zu Unrecht.

Die Zona Franca da Madeira ist älter, etablierter und in mancher Hinsicht flexibler als die ZEC.

Madeira Zona Franca: Geschichte und aktuelle Situation

Seit 1987 lockt Madeira internationale Unternehmen mit Steuerprivilegien. Über 35 Jahre Erfahrung sprechen für sich.

Aktuell nutzen viele Unternehmen die Zona Franca. Darunter bekannte internationale Konzerne und mittelständische Unternehmen.

Die wichtigsten Vorteile:

  • 5% Körperschaftsteuer statt regulärer 21% in Portugal
  • Keine Quellensteuer auf Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren
  • Flexible Holdingstrukturen möglich
  • EU-Niederlassungsfreiheit voll nutzbar
  • Portugiesische Doppelbesteuerungsabkommen anwendbar

Der entscheidende Unterschied zur ZEC? Die Flexibilität bei den Anforderungen.

Madeira-Voraussetzungen: Weniger restriktiv als die ZEC

Hier zeigt sich Madeiras Stärke. Die Anforderungen sind praktikabler:

Kriterium Madeira-Anforderung Vergleich zur ZEC
Mindestkapital 74.820€ 25% niedriger als ZEC
Arbeitsplätze Keine feste Zahl Deutlich flexibler
Büroräume Angemessene Präsenz Ähnlich der ZEC
Substanz Reale Geschäftstätigkeit Weniger strikt kontrolliert

Ein konkretes Beispiel: 2024 half ich einem Software-Unternehmer dabei, seine IP-Holding auf Madeira zu etablieren. Statt fünf Vollzeitstellen reichten zwei Teilzeitkräfte plus externe Dienstleister.

Das macht den Unterschied in der Praxis.

Madeira-Steuervorteile: Die komplette Übersicht

Madeiras Steuersystem ist besonders für Holdingstrukturen interessant:

  • Körperschaftsteuer: 5% auf alle Gewinne
  • Dividendensteuer: 0% bei EU-Muttergesellschaften
  • Lizenzgebühren: 0% Quellensteuer
  • Zinserträge: 0% Quellensteuer bei EU-Gesellschaften

Rechenbeispiel für eine Holding mit 300.000€ Dividendeneinkünften:

  • Deutschland: ca. 78.000€ Steuern
  • Madeira: 15.000€ Steuern
  • Ersparnis: 63.000€ jährlich

Besonders attraktiv: Die Zona Franca läuft bis 2027, mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung.

Madeira vs. andere EU-Standorte: Der entscheidende Vorteil

Warum Madeira statt Zypern oder Malta wählen?

Die Antwort liegt in der Kombination: EU-Vorteile plus echte Steuerersparnis plus moderate Anforderungen. Diese Kombination finden Sie selten.

Außerdem profitieren Sie von Portugals stabiler Rechtslage und dem positiven Image in der EU.

ZEC vs. Zona Franca: Direkter Vergleich der wichtigsten Faktoren

Jetzt wird es konkret. Welche Atlantik-Option passt zu Ihrem Unternehmen?

Ich vergleiche beide Systeme anhand der Faktoren, die in der Praxis wirklich entscheiden.

Steuerliche Belastung: 4% vs. 5% – macht das einen Unterschied?

Auf den ersten Blick scheint die ZEC mit 4% unschlagbar. Aber Vorsicht vor voreiligen Schlüssen.

Aspekt Canary Islands ZEC Madeira Zona Franca
Körperschaftsteuer 4% 5%
Quellensteuer Dividenden 0-10% (je nach Fall) 0%
Quellensteuer Lizenzgebühren 0-10% 0%
Effektive Gesamtbelastung 4-6% 5%

Das Ergebnis? In der Praxis liegen beide Systeme gleichauf. Die ZEC kann durch zusätzliche Quellensteuern sogar teurer werden.

Anforderungen: Wo liegt der praktische Unterschied?

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen:

ZEC-Herausforderungen:

  • 5 Vollzeitstellen = ca. 150.000€ jährliche Personalkosten
  • Strenge Substanzprüfungen durch spanische Behörden
  • Höhere Mindestinvestition erforderlich

Madeira-Vorteile:

  • Flexiblere Personalanforderungen
  • Pragmatischere Behörden in der Praxis
  • Niedrigere Einstiegshürden

Meine Erfahrung aus über 50 Inselstrukturen: Madeira ist für 80% der Unternehmer praktikabler.

Rechtssicherheit und Zukunftsperspektive

Beide Systeme sind EU-konform und etabliert. Aber es gibt Nuancen:

ZEC:

  • Jüngeres System, weniger Rechtsprechung
  • Spanien unter verstärkter EU-Beobachtung
  • Verlängerung über 2027 hinaus ungewiss

Madeira:

  • 35+ Jahre Erfahrung und Rechtsprechung
  • Portugal weniger im EU-Fokus
  • Höhere Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung

Aus Rechtssicherheitssicht hat Madeira die Nase vorn.

Lebensqualität und praktische Aspekte

Ein oft übersehener Faktor: Wo möchten Sie tatsächlich Zeit verbringen?

Kanaren:

  • Größere deutsche Community
  • Bessere Flugverbindungen nach Deutschland
  • Vielfältigere Inseln zur Auswahl
  • Etablierte Infrastruktur für Digital Nomads

Madeira:

  • Ruhiger und exklusiver
  • Ausgezeichnete Lebensqualität
  • Weniger überlaufen als die Kanaren
  • Stabile, gut ausgebildete lokale Bevölkerung

Die Entscheidung hängt von Ihren persönlichen Präferenzen ab.

Praktische Umsetzung: Wie Sie von Atlantik-Steuervorteilen profitieren

Theorie ist schön. Aber wie setzen Sie eine Atlantik-Struktur konkret um?

Hier teile ich meine bewährte Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Schritt 1: Eignung prüfen – Passt eine Inselstruktur zu Ihnen?

Nicht jeder Unternehmer profitiert von Atlantik-Strukturen. Ehrliche Selbsteinschätzung ist wichtig:

Sie sind ein guter Kandidat, wenn:

  • Ihr Jahresgewinn über 200.000€ liegt
  • Sie international tätig sind oder werden möchten
  • Sie bereit sind, echte Substanz aufzubauen
  • Sie mindestens 2-3 Monate jährlich vor Ort verbringen können
  • Ihre Geschäftstätigkeit digitalisierbar ist

Warnsignale:

  • Sie suchen nur eine „Briefkastenfirma“
  • Ihr Geschäft ist rein lokal in Deutschland
  • Sie scheuen die Komplexität internationaler Strukturen
  • Budget unter 50.000€ für Setup und erste Jahre

Schritt 2: Standortwahl – ZEC oder Zona Franca?

Basierend auf meiner Erfahrung empfehle ich folgende Entscheidungsmatrix:

Wählen Sie die ZEC, wenn:

  • Sie ein produzierendes Gewerbe haben
  • Sie ohnehin 5+ Mitarbeiter benötigen
  • Der deutsche Markt Ihr Hauptfokus ist
  • Sie maximale Steuerersparnis wollen (1% Unterschied)

Wählen Sie Madeira, wenn:

  • Sie eine Holding- oder IP-Struktur planen
  • Flexibilität bei Personalanforderungen wichtig ist
  • Sie langfristige Rechtssicherheit schätzen
  • Sie eine ruhigere, exklusivere Umgebung bevorzugen

Schritt 3: Strukturaufbau – Die bewährte Atlantik-Architektur

Hier zeige ich Ihnen die Standardstruktur, die ich für 90% meiner Mandanten verwende:

Grundstruktur:

  1. Atlantik-Holding (ZEC oder Zona Franca) – zentrale Steuerung
  2. Operating Company (Deutschland oder EU) – operative Geschäfte
  3. IP-Gesellschaft (Atlantik) – Lizenzgebühren und geistiges Eigentum
  4. Service Company (Atlantik) – Managementdienstleistungen

Diese Struktur optimiert sowohl die steuerliche Belastung als auch die Substanzanforderungen.

Schritt 4: Behördengang und Anmeldung

Der administrative Aufwand ist überschaubar, aber spezifisch:

Für ZEC-Unternehmen:

  • Antrag beim ZEC Consortium
  • Nachweis der Mindestinvestition
  • Personalverträge und Büromietvertrag
  • Businessplan für 3-5 Jahre
  • Bearbeitungszeit: 3-6 Monate

Für Madeira-Unternehmen:

  • Antrag bei der zuständigen Behörde
  • Nachweis der Geschäftstätigkeit
  • Lokale Präsenz etablieren
  • Compliance-Dokumentation
  • Bearbeitungszeit: 2-4 Monate

Schritt 5: Laufende Compliance und Optimierung

Nach der Gründung beginnt die echte Arbeit:

Jährliche Pflichten:

  • Lokale Steuererklärungen und Bilanzen
  • Substanznachweise dokumentieren
  • EU-Berichtspflichten erfüllen
  • Deutsche Hinzurechnungsbesteuerung vermeiden

Mein Tipp: Investieren Sie von Anfang an in professionelle lokale Unterstützung. Die 10.000-15.000€ jährlich für gute Beratung sparen Ihnen Vielfaches an Steuerrisiken.

Kosten-Nutzen-Analyse: Was kostet eine Atlantik-Struktur wirklich?

Transparenz ist mir wichtig. Hier die realistischen Kosten:

Kostenposition ZEC (jährlich) Madeira (jährlich)
Gründungskosten 15.000-25.000€ 12.000-20.000€
Personalkosten 120.000-200.000€ 30.000-80.000€
Bürokosten 12.000-24.000€ 8.000-15.000€
Beratung/Compliance 15.000-25.000€ 12.000-20.000€
Gesamtkosten 162.000-274.000€ 62.000-135.000€

Ab welchem Gewinn lohnt sich das? Faustformel: Bei der ZEC ab 1,5 Millionen€, bei Madeira ab 500.000€ Jahresgewinn.

Häufige Fallstricke und wie Sie sie vermeiden

In 20 Jahren habe ich jeden erdenklichen Fehler gesehen. Die häufigsten Stolpersteine kann ich Ihnen ersparen.

Fallstrick 1: Substanz unterschätzen

Der größte Irrtum: „Ich gründe schnell eine Firma auf den Inseln und spare Steuern.“

So funktioniert es nicht.

Beide Systeme erfordern echte wirtschaftliche Aktivität vor Ort. Prüfer schauen genau hin:

  • Geschäftsführung: Entscheidungen müssen vor Ort getroffen werden
  • Personal: Qualifizierte Mitarbeiter mit echten Aufgaben
  • Büroräume: Angemessen für die Geschäftstätigkeit
  • Dokumentation: Alle Aktivitäten nachweislich vor Ort

Mein Rat: Planen Sie von Anfang an mehr Substanz als das Minimum. Sicherheit kostet weniger als Steuernachzahlungen.

Fallstrick 2: Deutsche Hinzurechnungsbesteuerung ignorieren

Viele unterschätzen die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung (AO § 7-14). Diese kann Ihre gesamte Steuerersparnis zunichtemachen.

Risikoreich sind:

  • Passive Einkünfte ohne echte Geschäftstätigkeit
  • Gesellschaften unter deutscher Kontrolle
  • Künstliche Gewinnverlagerungen

Schutzmaßnahmen:

  • Lokale Geschäftsführung mit echten Befugnissen
  • Operative Tätigkeit vor Ort nachweisen
  • Arm’s Length Pricing bei konzerninternen Geschäften
  • Regelmäßige rechtliche Überprüfung

Fallstrick 3: Compliance vernachlässigen

Atlantik-Strukturen erfordern peinlich genaue Compliance. Ein vergessener Bericht kann teuer werden.

Kritische Berichtspflichten:

  • Deutschland: Außensteuergesetz-Meldungen
  • EU: DAC6-Berichtspflichten
  • Lokal: Substanznachweise und Jahresberichte
  • USA: FATCA-Meldungen (falls relevant)

Vergessene Meldungen können Bußgelder bis zu 25.000€ nach sich ziehen.

Fallstrick 4: Exit-Strategie nicht bedenken

Was passiert, wenn Sie die Struktur wieder auflösen möchten?

Häufige Probleme beim Exit:

  • Aufgedeckte Reserven werden nachbesteuert
  • Liquidationsgewinne unterliegen voller Besteuerung
  • Compliance-Rückstände müssen aufgearbeitet werden

Meine Empfehlung: Planen Sie von Anfang an eine saubere Exit-Strategie mit.

Fallstrick 5: Überschätzung der Steuerersparnis

4% oder 5% Körperschaftsteuer klingen fantastisch. Aber vergessen Sie nicht die Gesamtbetrachtung:

  • Setup- und laufende Kosten
  • Zusätzliche Compliance-Aufwände
  • Währungsrisiken
  • Möglicherweise höhere Lebenshaltungskosten

Realistische Rechnung für ein 500.000€-Unternehmen:

  • Potenzielle Steuerersparnis: 100.000€
  • Zusätzliche Kosten: 60.000€
  • Nettoersparnis: 40.000€

Immer noch attraktiv, aber realistischer als die oft beworbenen Traumzahlen.

Wie Sie Fallstricke systematisch vermeiden

Meine 5-Punkte-Checkliste für sichere Atlantik-Strukturen:

  1. Gründliche Vorab-Analyse: Passt die Struktur zu Ihrem Geschäftsmodell?
  2. Überdimensionierte Substanz: Mehr als das Minimum investieren
  3. Professionelle Begleitung: Lokale und deutsche Experten einbinden
  4. Laufende Überwachung: Quartalsweise Compliance-Checks
  5. Dokumentation: Alles penibel dokumentieren und archivieren

Befolgen Sie diese Prinzipien, und Ihre Atlantik-Struktur wird Ihnen jahrelang sichere Steuervorteile bringen.

Häufig gestellte Fragen

Ist die ZEC oder Zona Franca legal und EU-konform?

Ja, beide Systeme sind vollständig legal und EU-konform. Sie basieren auf genehmigten Sonderwirtschaftszonen und wurden von der EU-Kommission abgesegnet. Wichtig ist die ordnungsgemäße Umsetzung mit echter Substanz vor Ort.

Wie lange dauert die Gründung einer Atlantik-Gesellschaft?

Die Gründung einer ZEC-Gesellschaft dauert 3-6 Monate, eine Madeira-Gesellschaft 2-4 Monate. Die Zeit hängt von der Komplexität Ihrer Struktur und der Vollständigkeit Ihrer Unterlagen ab.

Welche Mindestpräsenz ist auf den Inseln erforderlich?

Sie sollten mindestens 2-3 Monate jährlich vor Ort verbringen können. Die Geschäftsführung muss echte Entscheidungen vor Ort treffen. Eine reine Briefkastenfirma funktioniert nicht.

Kann ich meine bestehende deutsche GmbH in eine Atlantik-Struktur umwandeln?

Eine direkte Umwandlung ist nicht möglich. Sie können aber eine neue Atlantik-Holding gründen und Ihre deutsche GmbH als Tochtergesellschaft eingliedern. Das erfordert sorgfältige steuerliche Planung.

Welche Branchen profitieren am meisten von Atlantik-Strukturen?

Besonders geeignet sind: IT-Unternehmen, Beratungsdienstleister, Online-Handel, Lizenzgeschäfte und internationale Handelsunternehmen. Produzierendes Gewerbe profitiert weniger, da die Substanzanforderungen schwerer erfüllbar sind.

Was passiert bei Brexit oder anderen politischen Änderungen?

Beide Inseln gehören zur EU und sind von Brexit nicht betroffen. Politische Risiken sind minimal, da beide Länder (Spanien/Portugal) stabile Demokratien sind. Die Steuersysteme haben EU-Genehmigung bis 2027.

Wie hoch sind die laufenden Kosten einer Atlantik-Struktur?

Für eine ZEC-Struktur rechnen Sie mit 150.000-250.000€ jährlich, für Madeira mit 60.000-120.000€. Die genauen Kosten hängen von Ihren Substanzanforderungen ab.

Kann die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung meine Steuervorteile vernichten?

Das ist möglich, wenn Sie die Substanzanforderungen nicht erfüllen. Mit echter Geschäftstätigkeit vor Ort und ordnungsgemäßer Strukturierung lässt sich die Hinzurechnungsbesteuerung aber vermeiden.

Welche Alternative gibt es zu den Atlantik-Inseln?

Klassische Alternativen sind Dubai (9% Körperschaftsteuer), Zypern (12,5%) oder Estland (20% bei Ausschüttung). Jeder Standort hat spezifische Vor- und Nachteile je nach Ihrer Situation.

Bis wann sind die Steuerprivilegien garantiert?

Beide Systeme laufen aktuell bis 2027. Verlängerungen sind wahrscheinlich, aber nicht garantiert. Sie sollten eine Exit-Strategie für den Fall einer Nicht-Verlängerung haben.

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