Warum die Atlantik-Inseln mehr als nur Urlaubsziele sind

Stellen Sie sich vor: Sie führen Ihr Unternehmen von einer sonnigen Insel im Atlantik aus. Die Körperschaftsteuer? Deutlich niedriger als in Deutschland. Die Bürokratie? Überschaubar. Das Klima? Ganzjährig angenehm.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein?

Ist es aber nicht. Sowohl die Kanarischen Inseln als auch Madeira bieten seit Jahren attraktive Steuerregime für EU-Unternehmer. Und das völlig legal.

In meiner täglichen Beratung erlebe ich immer wieder, wie Unternehmer von Dubai oder Zypern schwärmen. Dabei übersehen sie oft zwei echte Perlen direkt vor unserer Haustür. Spaniens Zona Especial Canaria (ZEC) und Portugals Zona Franca da Madeira (ZFM) bieten ähnliche Vorteile – mit einem entscheidenden Unterschied: Sie liegen beide in der EU.

Das bedeutet konkret: Keine komplizierte Substance-Diskussion wie in Dubai. Keine Brexit-Unsicherheiten wie bei britischen Territorien. Stattdessen EU-Recht, EU-Doppelbesteuerungsabkommen und EU-Rechtssicherheit.

Heute nehme ich Sie mit auf eine Reise zu diesen beiden Steueroptimierungs-Destinationen. Ich zeige Ihnen nicht nur die nackten Steuersätze, sondern auch, welche Struktur für welchen Unternehmertyp geeignet ist.

Bereit für den Atlantik-Vergleich?

Zona Especial Canaria: Spaniens Steuergeschenk im Atlantik

Was ist die Zona Especial Canaria?

Die Zona Especial Canaria ist Spaniens Antwort auf internationale Steuerkonkurrenz. Seit 2000 lockt diese Sonderzone Unternehmen mit drastisch reduzierten Steuersätzen auf die Kanarischen Inseln.

Das Besondere: Die ZEC ist keine separate Rechtsprechung. Sie ist integraler Bestandteil des spanischen Steuersystems – mit EU-Segen und WTO-Zustimmung.

Hier die harten Fakten:

  • Körperschaftsteuer: 4% (statt 25% in Spanien)
  • Gültigkeitsdauer: Bis 2027 (mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung)
  • Mindestinvestition: Ab 100.000 Euro je nach Aktivität
  • Arbeitsplätze: Mindestens 3 lokale Vollzeitstellen

Welche Unternehmen profitieren von der ZEC?

Die ZEC ist nicht für jeden geeignet. Die spanischen Behörden haben klare Kriterien definiert, wer von den 4% Körperschaftsteuer profitieren darf.

Zugelassene Aktivitäten umfassen:

  1. Industrielle Produktion: Herstellung von Waren und Produkten
  2. Internationale Dienstleistungen: Services für Kunden außerhalb der Kanaren
  3. Logistik und Transport: Lagerung und Verteilung
  4. IT und Software: Entwicklung und digitale Services
  5. Forschung und Entwicklung: Innovative Projekte
  6. Holding-Aktivitäten: Beteiligungsmanagement (mit Einschränkungen)

Was explizit nicht funktioniert: Reine Handelsunternehmen, Immobiliengeschäfte oder passive Investments. Die ZEC will echte wirtschaftliche Aktivität auf den Inseln.

Die praktischen Voraussetzungen im Detail

Lassen Sie mich ehrlich sein: Die ZEC ist nicht nur ein Formular ausfüllen und fertig. Die spanischen Behörden prüfen genau.

Kriterium Anforderung Praxis-Tipp
Mindestinvestition 100.000€ – 3 Mio. € Je nach Tätigkeit, oft 300.000€ realistisch
Arbeitsplätze 3-50 Vollzeitstellen Lokale Anstellung erforderlich
Substance Echte Geschäftstätigkeit Büro, Equipment, lokale Präsenz
Reporting Jährliche Berichte Detaillierte Dokumentation nötig

Das heißt konkret: Sie können nicht einfach eine Briefkastenfirma gründen. Die ZEC verlangt echte wirtschaftliche Substanz auf den Kanaren.

Steuerliche Vorteile der ZEC im Überblick

Die 4% Körperschaftsteuer sind nur die Spitze des Eisbergs. Die ZEC bietet weitere steuerliche Goodies:

  • Dividendenbesteuerung: 0% bei Ausschüttung an Anteilseigner
  • Verrechnungspreise: Vereinfachte Dokumentation
  • Verlustverrechnung: Unbegrenzt vorgetragen
  • EU-Mutter-Tochter-Richtlinie: Steuerfreie Dividenden an EU-Holdings

Außerdem profitieren Sie von Spaniens umfangreichem Doppelbesteuerungsabkommen-Netz. Das sind über 100 Länder – deutlich mehr als die meisten anderen Steueroptimierungs-Destinationen bieten.

Madeira Zona Franca: Portugals Antwort auf die Kanaren

Madeiras Steuerregime verstehen

Während die Kanaren auf Masse setzen, fährt Madeira eine Premiumstrategie. Die Zona Franca da Madeira (ZFM) ist exklusiver, aber oft lukrativer.

Seit 1987 – und damit deutlich länger als die ZEC – lockt Madeira internationale Unternehmen mit attraktiven Steuervorteilen. Das Konzept: Weniger Unternehmen, dafür höhere Qualität und wirtschaftliche Wertschöpfung.

Die Eckdaten:

  • Körperschaftsteuer: 5% (statt 21% in Portugal)
  • Gültigkeitsdauer: Bis 2027 (Verlängerung erwartet)
  • Mindestinvestition: Ab 75.000 Euro
  • Arbeitsplätze: Mindestens 2 lokale Vollzeitstellen

Warum Madeira anders ist

Der entscheidende Unterschied zur ZEC liegt in der Flexibilität. Madeira erlaubt eine breitere Palette von Geschäftsaktivitäten – auch solche, die auf den Kanaren nicht funktionieren würden.

Zugelassene Aktivitäten:

  1. Internationale Trading: Handel mit Drittländern
  2. Financial Services: Bankdienstleistungen und Finanzberatung
  3. Ship Management: Schifffahrtsdienstleistungen
  4. Intellectual Property: Lizenzierung und IP-Verwaltung
  5. Consulting: Beratungsdienstleistungen international
  6. Holding-Strukturen: Beteiligungsmanagement

Besonders interessant: Madeira ist eine der wenigen EU-Jurisdiktionen, die IP-Holding-Strukturen noch attraktiv macht. Während andere Länder ihre IP-Regime verschärft haben, bleibt Madeira praktikabel.

Die Voraussetzungen in der Praxis

Madeira ist weniger bürokratisch als die Kanaren, verlangt aber trotzdem echte Substanz. Hier meine Erfahrungen aus der Praxis:

Ein typischer Mandant von mir hat auf Madeira eine Consulting-Gesellschaft etabliert. Mindestinvestition: 150.000 Euro in ein Büro und Equipment. Zwei lokale Mitarbeiter für Administration und Kundenbetreuung. Ergebnis: 5% Körperschaftsteuer auf 400.000 Euro Jahresgewinn.

Die Anforderungen im Detail:

Bereich Madeira ZFM Praktische Umsetzung
Büro Lokale Geschäftsräume Miete oder Kauf, mind. 50m²
Personal 2+ Vollzeitstellen Portugiesische Arbeitsverträge
Management Lokale Geschäftsführung Residenz oder häufige Präsenz
Banking Lokales Bankkonto Meist problemlos

Steuerliche Besonderheiten Madeiras

Die 5% Körperschaftsteuer sind nur der Anfang. Madeira bietet weitere steuerliche Refinements:

  • Withholding Tax: Reduziert oder eliminiert bei vielen Ländern
  • IP-Besteuerung: Attraktive Regelungen für Lizenzeinnahmen
  • Double Dip: Kombination mit portugiesischem NHR-Programm möglich
  • EU-Direktiven: Volle Anwendung aller EU-Steuerrichtlinien

Besonders spannend ist die Kombination mit Portugals NHR-Programm (Non-Habitual Resident). Als Geschäftsführer Ihrer Madeira-Gesellschaft können Sie unter Umständen auch persönlich von reduzierten Steuersätzen profitieren.

Kanaren vs. Madeira: Der direkte Steuervergleich

Steuersätze und Konditionen im Duell

Jetzt wird es konkret. Ich vergleiche die beiden Regime Punkt für Punkt – ohne Schönrednerei, sondern basierend auf meinen praktischen Erfahrungen.

Kriterium Zona Especial Canaria Madeira Zona Franca Gewinner
Körperschaftsteuer 4% 5% Kanaren
Mindestinvestition 100.000€ – 3 Mio.€ 75.000€+ Madeira
Arbeitsplätze 3+ Vollzeit 2+ Vollzeit Madeira
Aktivitäten Eingeschränkt Flexibler Madeira
Bürokratie Spanisch (komplex) Portugiesisch (moderate) Madeira
Infrastruktur Besser entwickelt Ausreichend Kanaren

Der Kostenvergleich in der Realität

Lassen Sie mich Ihnen anhand eines konkreten Beispiels zeigen, was beide Optionen in der Praxis kosten:

Szenario: IT-Consulting-Unternehmen, 500.000€ Jahresgewinn, internationale Kunden

Kanaren (ZEC):

  • Körperschaftsteuer: 20.000€ (4% von 500.000€)
  • Setup-Kosten: 15.000€ (Anwalt, Notar, Behörden)
  • Jährliche Compliance: 8.000€
  • Büro + Personal: 45.000€ (3 Mitarbeiter)
  • Gesamtkosten Jahr 1: 88.000€

Madeira (ZFM):

  • Körperschaftsteuer: 25.000€ (5% von 500.000€)
  • Setup-Kosten: 12.000€
  • Jährliche Compliance: 6.000€
  • Büro + Personal: 35.000€ (2 Mitarbeiter)
  • Gesamtkosten Jahr 1: 78.000€

Das Ergebnis überrascht viele meiner Mandanten: Trotz des höheren Steuersatzes ist Madeira oft günstiger. Der Grund liegt in den niedrigeren Nebenkosten und geringeren Personalanforderungen.

Welche Unternehmenstypen passen wohin?

Nach hunderten Beratungsgesprächen habe ich klare Muster erkannt. Hier meine Empfehlungen:

Kanaren eignen sich für:

  • Größere Unternehmen mit hohem Gewinn (1+ Mio. Euro)
  • Industrielle oder logistische Aktivitäten
  • Unternehmen mit starkem DACH-Fokus
  • Teams, die gerne in einem größeren deutschen Umfeld arbeiten

Madeira passt besser zu:

  • Mittelständischen Consulting- oder IT-Unternehmen
  • IP-lastigen Geschäftsmodellen
  • International diversifizierten Unternehmen
  • Unternehmern, die Flexibilität schätzen

Von der Theorie zur Praxis: So nutzen Sie die Inselvorteile

Der Schritt-für-Schritt Aufbau

Theorie ist schön, aber wie setzen Sie das Ganze praktisch um? Hier meine bewährte Roadmap:

Phase 1: Vorbereitung (2-3 Monate)

  1. Geschäftsmodell-Analyse: Passt Ihre Tätigkeit zu ZEC oder ZFM?
  2. Substance-Planung: Welche Aktivitäten verlagern Sie real?
  3. Steuerliche Optimierung: Integration in bestehende Struktur
  4. Compliance-Check: CRS, Meldepflichten, Dokumentation

Phase 2: Umsetzung (3-4 Monate)

  1. Gesellschaftsgründung: Notar, Handelsregister, Behörden
  2. Lizenz-Beantragung: ZEC oder ZFM Status
  3. Infrastruktur-Aufbau: Büro, Personal, Banking
  4. Migration: Schrittweise Verlagerung der Aktivitäten

Phase 3: Optimierung (laufend)

  1. Compliance-Monitoring: Erfüllung aller Auflagen
  2. Steueroptimierung: Anpassung der Struktur
  3. Expansion: Weitere Aktivitäten auf die Insel verlagern

Die häufigsten Umsetzungsfehler

In meiner Praxis sehe ich immer wieder dieselben Fehler. Hier die Top 5 – und wie Sie sie vermeiden:

Fehler #1: Unterschätzung der Substance-Anforderungen
Viele denken, ein gemietetes Büro reicht. Falsch. Sie brauchen echte, dokumentierbare Geschäftstätigkeit vor Ort.

Fehler #2: Vernachlässigung der deutschen Besteuerung
Auch mit Insel-Gesellschaft können in Deutschland Steuern anfallen. Betriebsstätten-Gefahr nicht ignorieren!

Fehler #3: Mangelhafte Dokumentation
Beide Regime verlangen detaillierte Berichte. Schludrige Buchführung kann den Status kosten.

Fehler #4: Unrealistische Kostenplanung
Setup und laufende Kosten werden oft unterschätzt. Rechnen Sie mit 50.000-100.000€ im ersten Jahr.

Fehler #5: Fehlende Exit-Strategie
Was passiert nach 2027? Beide Regime sind befristet. Planen Sie Alternativen.

Banking und praktische Herausforderungen

Ein Thema, das viele unterschätzen: Das Banking auf den Inseln. Hier meine Erfahrungen:

Kanaren:

  • Bankia, Santander und BBVA sind etabliert
  • Kontoeröffnung meist unkompliziert
  • Online-Banking auf deutschem Niveau
  • Integration in EU-Zahlungssystem problemlos

Madeira:

  • Banco Santander Totta, Millennium bcp verfügbar
  • Persönliche Präsenz bei Kontoeröffnung oft nötig
  • Online-Banking funktional, aber nicht auf deutschem Niveau
  • SEPA-Überweisungen standard

In beiden Fällen empfehle ich: Planen Sie mindestens einen Vor-Ort-Termin für die Kontoeröffnung ein. Reine Online-Eröffnungen sind möglich, aber oft komplizierter.

Stolperfallen und versteckte Risiken

Deutsche Besteuerung nicht vergessen

Der häufigste Fehler meiner Mandanten: Sie fokussieren sich nur auf die Insel-Besteuerung und vergessen Deutschland. Das kann teuer werden.

Hier die wichtigsten deutschen Steuerrisiken:

  • Betriebsstätten-Risiko: Zu viel deutsche Aktivität kann deutsche Steuerpflicht auslösen
  • Hinzurechnungsbesteuerung: Bei passiven Einkünften droht deutsche Besteuerung
  • Wegzugsbesteuerung: Verlagerung bestehender Unternehmen kann Steuern auslösen
  • Funktionsverlagerung: Transfer von Funktionen ist oft steuerpflichtig

Meine Empfehlung: Lassen Sie jede Struktur vorab von einem deutschen Steuerberater prüfen. Die Investition von 2.000-5.000€ kann Ihnen später sechsstellige Steuernachzahlungen ersparen.

EU-Regulierung und Compliance

Beide Regime stehen unter ständiger EU-Beobachtung. Die Kommission prüft regelmäßig, ob die Steuervorteile noch mit EU-Recht vereinbar sind.

Aktuelle Risikofaktoren:

  1. State Aid Regeln: EU-Beihilferecht wird strenger interpretiert
  2. Substance-Anforderungen: Werden kontinuierlich verschärft
  3. Transparenz: Mehr Reporting und Dokumentation erforderlich
  4. Anti-BEPS: OECD-Regeln beeinflussen EU-Recht

Das bedeutet nicht, dass die Regime verschwinden werden. Aber die Anforderungen werden höher. Wer heute einsteigt, sollte von Anfang an überkompliant sein.

Das Auslaufen 2027 – und was danach kommt

Beide Regime laufen offiziell 2027 aus. Was dann passiert, ist noch nicht final entschieden. Hier meine Einschätzung basierend auf politischen Entwicklungen:

Wahrscheinlichste Szenarien:
Die Verlängerung mit verschärften Bedingungen ist wahrscheinlich. Es ist möglich, dass die Programme fortgeführt werden, aber Details stehen noch nicht endgültig fest.

Meine Strategie für Mandanten: Nutzen Sie die verbleibenden Jahre, aber haben Sie einen Plan B. Malta, Irland oder auch Zypern können Alternativen sein.

Mein Fazit: Welche Insel passt zu Ihnen?

Nach allem, was wir durchgegangen sind, lassen Sie mich ehrlich sein: Beide Optionen funktionieren. Die Frage ist nicht, ob Kanaren oder Madeira besser sind. Die Frage ist, was besser zu Ihnen passt.

Hier meine persönliche Empfehlung basierend auf zehn Jahren Beratungserfahrung:

Wählen Sie die Kanaren, wenn:

  • Sie ein größeres Unternehmen führen (1+ Mio. Euro Gewinn)
  • Ihr Fokus auf DACH-Ländern liegt
  • Sie industrielle oder logistische Aktivitäten haben
  • Sie eine etablierte deutsche Community schätzen
  • Der eine Prozentpunkt Steuervorteil entscheidend ist

Entscheiden Sie sich für Madeira, wenn:

  • Sie ein mittelständisches Consulting- oder IT-Unternehmen haben
  • Flexibilität bei den Geschäftsaktivitäten wichtig ist
  • Sie IP-lastige Geschäftsmodelle betreiben
  • Sie international diversifiziert sind
  • Sie weniger Bürokratie bevorzugen

Was beide Optionen gemeinsam haben: Sie sind legal, EU-konform und bei richtiger Umsetzung hocheffektiv.

Aber – und das sage ich als Ihr Steuermentor ganz offen – sie sind nicht für jeden geeignet. Wer nicht bereit ist, echte Substanz aufzubauen und laufende Compliance zu betreiben, sollte die Finger davon lassen.

Für alle anderen bieten beide Atlantik-Inseln eine einmalige Chance: EU-Steueroptimierung mit Sonnengarantie.

Haben Sie Fragen zu Ihrer spezifischen Situation? Dann sprechen Sie mich an. Als Steuermentor helfe ich Ihnen gerne dabei, die optimale Lösung für Ihre internationale Steuerstruktur zu finden.

Ihr RMS

Häufige Fragen zu Kanaren und Madeira Steueroptimierung

Kann ich als Einzelunternehmer von ZEC oder ZFM profitieren?

Nein, beide Regime setzen eine Kapitalgesellschaft voraus. Sie müssen mindestens eine spanische S.L. (Kanaren) oder portugiesische Lda. (Madeira) gründen. Als Geschäftsführer können Sie jedoch von günstigen Gehältern und Dividendenausschüttungen profitieren.

Wie lange dauert die Lizenz-Beantragung?

Bei den Kanaren (ZEC) rechnen Sie mit 4-6 Monaten von Antragstellung bis Genehmigung. Madeira (ZFM) ist schneller: meist 2-3 Monate. In beiden Fällen können Sie bereits vor Lizenzerteilung mit dem Geschäftsbetrieb beginnen.

Was passiert, wenn ich die Mindestanforderungen nicht mehr erfülle?

Dann verlieren Sie den Sonderstatus und zahlen die normalen spanischen (25%) oder portugiesischen (21%) Steuersätze. Rückwirkende Nachzahlungen sind möglich. Deshalb ist kontinuierliches Compliance-Monitoring so wichtig.

Kann ich mein deutsches Unternehmen einfach auf die Inseln verlagern?

Das ist kompliziert und kann deutsche Wegzugssteuern auslösen. Meist ist es steuerlich günstiger, eine neue Gesellschaft zu gründen und Aktivitäten schrittweise zu verlagern. Lassen Sie das unbedingt vorab prüfen.

Welche versteckten Kosten kommen auf mich zu?

Planen Sie neben Steuern auch ein: Anwalts- und Notarkosten (10.000-15.000€), lokale Buchhaltung (6.000-12.000€ jährlich), Bürokosten (12.000-30.000€ jährlich), Personalkosten (20.000-50.000€ jährlich) und Compliance-Kosten (5.000-10.000€ jährlich).

Funktioniert das auch nach dem Brexit noch?

Ja, beide Regime sind unabhängig vom Brexit. Sie profitieren sogar davon, da britische Alternativen (wie Gibraltar) an Attraktivität verloren haben. Als EU-Standorte haben Kanaren und Madeira sogar Vorteile gewonnen.

Muss ich persönlich auf den Inseln wohnen?

Nein, aber Sie oder ein Geschäftsführer müssen regelmäßig vor Ort sein. Als Faustregel: mindestens einmal pro Quartal für mehrere Tage. Viele meiner Mandanten kombinieren das mit Workations oder Urlauben.

Wie sicher sind die Regime langfristig?

Beide laufen offiziell 2027 aus, werden aber voraussichtlich verlängert. Die EU-Kommission hat bereits signalisiert, dass Sonderzonen für Randgebiete weiterhin unterstützt werden. Planen Sie aber trotzdem Alternativen für den Fall einer Verschärfung.

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