Inhaltsverzeichnis
- Die 600.000 Euro Falle: Warum deutsche Mallorca-Residenten scheitern
- Spanische Erbschaftsteuer 2025: Was Mallorca-Residenten wissen müssen
- Die 7 teuersten Erbschaftsteuer-Fallen auf den Balearen
- Nachlassplanung für Balearen-Auswanderer: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Spanische Erbschaftsteuer im EU-Vergleich: Alternativen und Optimierungen
- Sofortmaßnahmen: Ihre Nachlassplanung heute optimieren
- Häufige Fragen zur spanischen Erbschaftsteuer
Die 600.000 Euro Falle: Warum deutsche Mallorca-Residenten scheitern
Lassen Sie mich Ihnen von Thomas erzählen. Ein erfolgreicher Online-Unternehmer aus München, der vor fünf Jahren seinen Traum verwirklichte. Er zog nach Mallorca.
Die Sonne, das Meer, die niedrigeren Lebenshaltungskosten. Perfekt, oder?
Doch dann kam der Schock.
Als Thomas‘ Vater in Deutschland verstarb und ihm ein Immobilienportfolio im Wert von 800.000 Euro hinterließ, erwartete ihn eine böse Überraschung. Die spanische Erbschaftsteuer betrug satte 600.000 Euro.
Warum die spanische Erbschaftsteuer so brutal zuschlägt
Thomas hatte einen klassischen Fehler gemacht. Als spanischer Steuerresident unterlag er der spanischen Erbschaftsteuer – und zwar auf sein gesamtes weltweites Erbe. Das heißt, auch auf die deutschen Immobilien.
Die spanische Erbschaftsteuer kann bis zu 81,6% betragen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Höchstsatz bei 50%.
Aber es kommt noch schlimmer.
Die Freibeträge in Spanien sind deutlich niedriger als in Deutschland. Während deutsche Kinder bis zu 400.000 Euro steuerfrei erben können, sind es in Spanien gerade mal 15.956 Euro pro Kind.
Der Domino-Effekt: Wie aus Träumen Alpträume werden
Thomas musste handeln. Schnell. Die spanische Steuerbehörde Hacienda gibt Ihnen nur sechs Monate Zeit, um die Erbschaftsteuer zu zahlen.
Was blieb ihm übrig?
- Verkauf der geerbten Immobilien unter Marktwert
- Aufnahme eines Notverkaufskredits mit horrenden Zinsen
- Teilweise Auflösung seiner spanischen Geschäftstätigkeit
Am Ende kostete ihn sein Mallorca-Traum nicht nur 600.000 Euro. Er verlor auch seine unternehmerische Unabhängigkeit.
Und das Tragische?
Diese Katastrophe wäre zu 100% vermeidbar gewesen.
Spanische Erbschaftsteuer 2025: Was Mallorca-Residenten wissen müssen
Bevor ich Ihnen zeige, wie Sie solche Fallen umgehen, müssen wir die Grundlagen klären. Denn nur wer das System versteht, kann es auch optimieren.
Wann unterliegen Sie der spanischen Erbschaftsteuer?
Die spanische Erbschaftsteuer greift in zwei Fällen:
- Sie sind spanischer Steuerresident: Dann zahlen Sie auf Ihr weltweites Erbe spanische Erbschaftsteuer
- Das Erbe liegt in Spanien: Auch als Nicht-Resident zahlen Sie auf spanische Vermögenswerte
Steuerresident werden Sie automatisch, wenn Sie mehr als 183 Tage pro Jahr in Spanien verbringen. Oder wenn sich Ihr Lebensmittelpunkt in Spanien befindet.
Das heißt konkret: Wohnen Sie auf Mallorca und führen dort Ihr Business, sind Sie höchstwahrscheinlich spanischer Steuerresident.
Die spanischen Erbschaftsteuersätze: Ein Schock für deutsche Verhältnisse
Die spanische Erbschaftsteuer funktioniert progressiv. Das bedeutet: Je höher das Erbe, desto höher der Steuersatz.
Erbschaftswert | Steuersatz |
---|---|
Bis 7.993€ | 7,65% |
7.993€ – 31.956€ | 8,5% – 18,7% |
31.956€ – 159.635€ | 18,7% – 25% |
159.635€ – 797.555€ | 25% – 34% |
Über 797.555€ | Bis zu 81,6% |
Aber Achtung: Das ist nur der Grundtarif. Zusätzlich gibt es Multiplikatoren je nach Verwandtschaftsgrad und Vermögenssituation des Erben.
Die Balearen-Besonderheit: Warum Mallorca anders ist
Hier wird es interessant. Die Balearen haben seit 2018 eigene Regelungen für die Erbschaftsteuer eingeführt. Diese sind deutlich günstiger als das spanische Grundgesetz.
Für Erben der Gruppen I und II (Kinder, Ehepartner, Eltern) gilt auf den Balearen:
- Freibetrag: 25.000 Euro (statt 15.956 Euro)
- 99% Reduzierung der Steuerschuld bei Familienheim
- 95% Reduzierung bei Familienunternehmen
Das klingt gut, nicht wahr?
Aber hier kommt der Haken: Diese Vergünstigungen gelten nur für Vermögen auf den Balearen. Ihr deutsches Erbe unterliegt weiterhin den hohen spanischen Sätzen.
Testament und Erbrecht: Deutsche vs. spanische Regelungen
Ein weiterer Stolperstein ist das Erbrecht. Als spanischer Resident können Sie wählen, nach welchem Erbrecht Ihr Nachlass abgewickelt wird.
Das deutsche Erbrecht kennt die „Testierfreiheit“. Sie können frei entscheiden, wer was erbt.
Das spanische Erbrecht hingegen schreibt einen „Pflichtteil“ vor. Ihre Kinder haben automatisch Anspruch auf zwei Drittel Ihres Vermögens.
Diese Unterschiede können massive steuerliche Auswirkungen haben.
Die 7 teuersten Erbschaftsteuer-Fallen auf den Balearen
Aus meiner Beratungspraxis kenne ich die Fehler, die Mallorca-Residenten immer wieder machen. Hier sind die sieben kostspieligsten:
Falle 1: Unterschätzung der weltweiten Steuerpflicht
Der häufigste und teuerste Fehler: Viele denken, nur spanisches Vermögen unterliegt der spanischen Erbschaftsteuer.
Falsch.
Als spanischer Steuerresident zahlen Sie auf Ihr gesamtes weltweites Erbe. Das deutsche Haus, das Schweizer Konto, die österreichischen Aktien – alles wird besteuert.
Lösung: Rechtzeitige Vermögensstrukturierung und internationale Nachlassplanung.
Falle 2: Fehlende Liquiditätsplanung
Die spanische Erbschaftsteuer muss innerhalb von sechs Monaten gezahlt werden. Verlängerungen sind möglich, aber teuer.
Viele Erben stehen vor dem Problem: Das Erbe ist da, aber kein Geld für die Steuer.
Beispiel: Sie erben eine Mallorca-Finca im Wert von 1,2 Millionen Euro. Die Erbschaftsteuer beträgt 400.000 Euro. Woher nehmen Sie diese Summe?
Lösung: Lebensversicherungen, Liquiditätsreserven oder strukturierte Verkaufsstrategien.
Falle 3: Vernachlässigung der deutschen Doppelbesteuerung
Hier wird es komplex. Deutschland und Spanien haben ein Doppelbesteuerungsabkommen. Aber das schützt nicht vollständig vor Doppelbesteuerung.
Das deutsche Finanzamt kann deutsche Erbschaftsteuer auf deutsche Vermögenswerte verlangen – auch wenn Sie spanischer Resident sind.
Beispiel: Sie zahlen 200.000 Euro spanische Erbschaftsteuer auf ein deutsches Haus. Deutschland verlangt zusätzlich 100.000 Euro deutsche Erbschaftsteuer. Die Anrechnung funktioniert nur teilweise.
Falle 4: Falsche Bewertung von Immobilien
Spanien bewertet Immobilien oft über dem Marktwert. Grundlage ist der „valor de referencia“ – ein fiktiver Wert, der deutlich über dem tatsächlichen Wert liegen kann.
Das bedeutet: Sie zahlen Erbschaftsteuer auf einen Wert, den Sie beim Verkauf nie erzielen würden.
Falle 5: Ungenutzte Familienheim-Vergünstigung
Die 99%-Reduzierung für das Familienheim auf den Balearen ist Gold wert. Aber sie hat Bedingungen:
- Der Erblasser muss mindestens zwei Jahre im Haus gewohnt haben
- Der Erbe muss das Haus mindestens fünf Jahre behalten
- Das Haus darf nicht vermietet werden
Viele verpassen diese Vergünstigung durch schlechte Planung.
Falle 6: Unterschätzte Fristen und Formalitäten
Spanische Bürokratie ist legendär. Die Erbschaftsteuererklärung muss bis ins Detail korrekt sein. Fehler kosten Zeit und Geld.
Besonders tückisch: Die 6-Monats-Frist beginnt mit dem Todestag zu laufen – nicht mit der Testamentseröffnung.
Falle 7: Fehlende internationale Koordination
Der größte strategische Fehler: Nachlassplanung nur aus spanischer Sicht zu betrachten.
Optimale Lösungen berücksichtigen:
- Deutsche Steuergesetze
- EU-Erbrechtsverordnung
- Internationale Steuerabkommen
- Drittländer (Schweiz, USA, etc.)
Nur mit dieser 360°-Betrachtung vermeiden Sie teure Überraschungen.
Nachlassplanung für Balearen-Auswanderer: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Jetzt kommen wir zum praktischen Teil. Wie strukturieren Sie Ihren Nachlass optimal, wenn Sie auf Mallorca leben?
Schritt 1: Bestandsaufnahme und Analyse
Bevor Sie optimieren können, müssen Sie wissen, womit Sie arbeiten.
Vermögensanalyse:
- Auflisten aller Vermögenswerte weltweit
- Bewertung nach spanischen und deutschen Kriterien
- Berechnung der Erbschaftsteuer in verschiedenen Szenarien
- Identifikation der größten Steuerrisiken
Steuerresidenz-Check:
Prüfen Sie Ihren Status in allen relevanten Ländern. Oft sind Menschen in mehreren Ländern steuerpflichtig, ohne es zu wissen.
Schritt 2: Rechtswahl und Testament
Als EU-Bürger können Sie seit 2015 wählen, nach welchem Erbrecht Ihr Nachlass abgewickelt wird.
Optionen:
- Deutsches Erbrecht: Mehr Testierfreiheit, aber komplexe Steuerfolgen
- Spanisches Erbrecht: Pflichtteilsrecht, aber steuerliche Vergünstigungen
- Kombination: Verschiedene Erbrechte für verschiedene Vermögenswerte
Mein Tipp: Ein „europäisches Testament“ mit klarer Rechtswahl spart Ihren Erben Zeit, Nerven und Geld.
Schritt 3: Vermögensstrukturierung
Hier liegt das größte Optimierungspotenzial. Die richtige Struktur kann Ihre Erbschaftsteuer um 70% oder mehr reduzieren.
Beliebte Strategien:
Strategie | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Schenkung zu Lebzeiten | Nutzt Freibeträge mehrfach | Kontrollverlust |
Familiengesellschaft | Bewertungsabschläge möglich | Laufende Kosten |
Internationale Holding | Steueroptimierung | Komplexität |
Lebensversicherung | Liquidität für Steuerzahlung | Kosten der Versicherung |
Schritt 4: Liquiditätsplanung
Die beste Steueroptimierung hilft nichts, wenn Ihre Erben die Steuer nicht zahlen können.
Liquiditätslösungen:
- Risikolebensversicherung in Höhe der erwarteten Erbschaftsteuer
- Verkauf nicht operativer Vermögensteile
- Kreditlinien für Steuerzahlungen
- Gestaffelte Vermögensübertragung
Schritt 5: Laufende Überwachung und Anpassung
Gesetze ändern sich. Ihr Vermögen auch. Ihre Nachlassplanung muss mitwachsen.
Jährlicher Check:
- Steuergesetze in Deutschland und Spanien
- Vermögensentwicklung und Bewertungen
- Familienstand und persönliche Umstände
- Neue Optimierungsmöglichkeiten
Besonders wichtig: Nach Brexit haben sich viele Regelungen geändert. Auch die EU-Erbrechtsverordnung wird regelmäßig angepasst.
Spanische Erbschaftsteuer im EU-Vergleich: Alternativen und Optimierungen
Schauen wir über den Tellerrand. Wie schlägt sich Spanien im EU-Vergleich? Und welche Alternativen haben Sie?
Erbschaftsteuer-Ranking: Die EU-Länder im Vergleich
Land | Höchststeuersatz | Freibetrag Kinder | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Deutschland | 50% | 400.000€ | Hohe Freibeträge |
Spanien | 81,6% | 15.956€ | Regionale Unterschiede |
Frankreich | 60% | 100.000€ | Komplexe Bewertungsregeln |
Italien | 8% | 1.000.000€ | Sehr niedrige Sätze |
Portugal | 10% | Kein Freibetrag | Sonderregeln NHR |
Zypern | 0% | Unbegrenzt | Keine Erbschaftsteuer |
Überraschend, oder? Spanien ist mit Abstand das teuerste EU-Land für Erbschaftsteuer.
Portugal: Die unterschätzte Alternative
Viele meiner Mandanten entdecken Portugal als Alternative zu Spanien. Warum?
Vorteile Portugals:
- Maximale Erbschaftsteuer: 10%
- NHR-Programm (Non-Habitual Resident) mit Steuervorteilen
- Ähnliches Klima und Lebensgefühl wie Spanien
- Niedrigere Lebenshaltungskosten
Nachteile:
- Kein Freibetrag bei der Erbschaftsteuer
- Komplexe NHR-Regelungen
- Weniger deutsche Community
Italien: Der Geheimtipp für Familienvermögen
Italien wird oft übersehen. Dabei bietet es eine der niedrigsten Erbschaftsteuern in Europa.
Italienische Erbschaftsteuer:
- 4% zwischen Ehepartnern und Kindern
- 6% zwischen Geschwistern
- 8% bei Dritten
- 1 Million Euro Freibetrag pro Kind
Das ist revolutionär niedrig. Ein Familienunternehmen mit 5 Millionen Euro Wert würde in Italien bei drei Kindern praktisch steuerfrei vererbt.
Zypern: Die Nullsteueroase
Zypern erhebt keine Erbschaftsteuer. Null. Nada. Nichts.
Das macht die Insel für internationale Vermögensstrukturen extrem attraktiv.
Aber Vorsicht: Als EU-Bürger können Sie nicht einfach nach Zypern „fliehen“. Die steuerliche Entstrickung aus Deutschland oder Spanien hat eigene Regeln.
Die Doppelresidenz-Strategie
Eine legale Strategie, die ich häufig empfehle: Die geschickte Nutzung verschiedener Residenzen.
Beispiel-Struktur:
- Hauptwohnsitz in Italien oder Portugal
- Zweitwohnsitz auf Mallorca (unter 183 Tagen)
- Geschäftstätigkeit über zypriotische Holding
- Private Vermögensverwaltung in der Schweiz
So nutzen Sie die Vorteile verschiedener Länder, ohne gegen Gesetze zu verstoßen.
Wichtig: Diese Strategien sind komplex und brauchen professionelle Begleitung. Ein Fehler kann teuer werden.
Sofortmaßnahmen: Ihre Nachlassplanung heute optimieren
Genug Theorie. Was können Sie heute tun, um Ihre Erbschaftsteuer zu reduzieren?
Die 30-Tage-Challenge: Sofort umsetzbare Maßnahmen
Woche 1: Bestandsaufnahme
- Vermögensliste erstellen (alle Länder)
- Aktuelle Testamente prüfen
- Steuerresidenz in allen Ländern klären
- Erste Erbschaftsteuer-Schätzung
Woche 2: Rechtliche Basics
- EU-Testament mit Rechtswahlklausel erstellen
- Vorsorgevollmachten aktualisieren
- Gesellschaftsverträge prüfen
- Versicherungen überprüfen
Woche 3: Erste Optimierungen
- Schenkungsspielräume nutzen
- Bewertungsrelevante Faktoren optimieren
- Liquiditätslücken identifizieren
- Steuerberater/Experten kontaktieren
Woche 4: Langfriststrategie
- 3-Jahres-Plan entwickeln
- Internationale Strukturen prüfen
- Familie einbinden und informieren
- Regelmäßige Reviews planen
Die 10 wichtigsten Dokumente für Ihre Nachlassplanung
- EU-Testament mit klarer Rechtswahl
- Vorsorgevollmacht für Deutschland und Spanien
- Patientenverfügung nach beiden Rechtsordnungen
- Gesellschaftsverträge mit Nachfolgeregelungen
- Lebensversicherungspolice für Liquidität
- Vermögensliste mit aktuellen Bewertungen
- Bankenvollmachten für Erben
- Digitales Erbe – Passwörter und Zugänge
- Steuerliche Dokumentation der letzten 10 Jahre
- Notfallplan für die ersten 48 Stunden
Checkliste: Ist Ihre Nachlassplanung Mallorca-tauglich?
✓ Basics abgehakt?
- Testament nach EU-Erbrechtsverordnung?
- Steuerresidenz geklärt?
- Doppelbesteuerung berücksichtigt?
- Liquidität für Steuerzahlung sichergestellt?
✓ Optimierungen genutzt?
- Balearen-Vergünstigungen maximal ausgeschöpft?
- Schenkungen zu Lebzeiten geplant?
- Bewertungsabschläge realisiert?
- Internationale Strukturen geprüft?
✓ Risiken minimiert?
- Fristen und Formalitäten bekannt?
- Familie informiert und eingebunden?
- Professionelle Begleitung organisiert?
- Regelmäßige Updates geplant?
Warnsignale: Wann Sie sofort handeln müssen
Rote Flaggen:
- Ihr Testament ist älter als 5 Jahre
- Sie haben Vermögen in mehr als 2 Ländern
- Ihre Erbschaftsteuer übersteigt 100.000 Euro
- Sie planen Immobilienkäufe auf Mallorca
- Ihr Familienstand hat sich geändert
- Sie überlegen, Deutschland ganz zu verlassen
In diesen Fällen kann Zögern richtig teuer werden.
Mein Angebot an Sie
Als Steuermentor sehe ich täglich, wie vermeidbare Fehler Träume zerstören. Das muss nicht sein.
Wenn Sie auf Mallorca leben oder einen Umzug planen, sollten wir sprechen. Nicht als Steuerberater, der Ihnen Angst macht. Sondern als jemand, der Ihnen ehrlich sagt, wo Sie stehen und was möglich ist.
Denn Ihr Traum vom Leben auf Mallorca soll nicht an der spanischen Erbschaftsteuer scheitern.
Ihr RMS
Häufige Fragen zur spanischen Erbschaftsteuer
Muss ich als Mallorca-Resident auf mein deutsches Erbe spanische Erbschaftsteuer zahlen?
Ja, als spanischer Steuerresident sind Sie mit Ihrem weltweiten Vermögen erbschaftsteuerpflichtig. Das gilt auch für deutsche Immobilien, Konten oder Unternehmen. Die deutsche Erbschaftsteuer wird teilweise angerechnet, aber Doppelbesteuerung ist möglich.
Wie hoch sind die Freibeträge bei der spanischen Erbschaftsteuer?
Der Grundfreibetrag beträgt nur 15.956 Euro pro Kind. Auf den Balearen wurde dieser auf 25.000 Euro erhöht. Im Vergleich: Deutschland gewährt 400.000 Euro Freibetrag pro Kind. Diese niedrigen Freibeträge sind der Hauptgrund für die hohe Steuerbelastung.
Kann ich durch Wegzug von Mallorca die spanische Erbschaftsteuer umgehen?
Nicht automatisch. Spanien hat eine „Entstrickungsklausel“: Wer weniger als 5 Jahre vor dem Erbfall aus Spanien wegzieht, bleibt trotzdem erbschaftsteuerpflichtig. Außerdem unterliegen spanische Immobilien immer der spanischen Erbschaftsteuer, unabhängig vom Wohnsitz.
Wie funktioniert die 99%-Reduzierung für das Familienheim auf den Balearen?
Bei Vererbung des Familienheims können 99% der Erbschaftsteuer gespart werden, wenn: der Erblasser mindestens 2 Jahre darin wohnte, der Erbe das Haus 5 Jahre behält und nicht vermietet. Diese Regelung gilt nur für Balearen-Immobilien und kann Hunderttausende Euro sparen.
Welche Alternative zu Spanien bietet die niedrigste Erbschaftsteuer?
Zypern erhebt gar keine Erbschaftsteuer (0%). Italien hat sehr niedrige Sätze (4-8%) mit hohen Freibeträgen. Portugal liegt bei maximal 10%. Allerdings müssen bei einem Wechsel die Entstrickungsregeln und die steuerliche Abmeldung beachtet werden.
Wie lange habe ich Zeit, die spanische Erbschaftsteuer zu zahlen?
Die Erbschaftsteuererklärung muss innerhalb von 6 Monaten nach dem Todesfall abgegeben und die Steuer bezahlt werden. Verlängerungen sind möglich, aber mit Zinsen verbunden. Bei Liquiditätsproblemen sollten Sie sofort handeln und professionelle Hilfe suchen.
Kann ich als EU-Bürger deutsches Erbrecht in Spanien anwenden?
Ja, seit 2015 können EU-Bürger durch die EU-Erbrechtsverordnung wählen, nach welchem nationalen Erbrecht ihr Nachlass abgewickelt wird. Diese Rechtswahl muss eindeutig im Testament festgehalten werden. Das Erbrecht bestimmt aber nicht die Erbschaftsteuer – diese richtet sich nach dem Wohnsitz und Vermögensstandort.
Lohnt sich eine Schenkung zu Lebzeiten zur Steueroptimierung?
Oft ja. Schenkungen haben eigene Freibeträge, die alle 3 Jahre neu genutzt werden können. Außerdem können Bewertungsabschläge für Unternehmen oder vermietete Immobilien die Steuerlast senken. Wichtig: Schenker sollten mindestens 4 Jahre nach der Schenkung leben, sonst wird sie dem Erbe zugerechnet.
Was passiert mit meinem deutschen Unternehmen bei spanischer Erbschaftsteuer?
Deutsche Unternehmen unterliegen als weltweites Vermögen der spanischen Erbschaftsteuer. Allerdings gibt es Bewertungsabschläge und Stundungsregelungen. Bei größeren Unternehmen sollte rechtzeitig eine internationale Holdingstruktur geprüft werden, um die Steuerbelastung zu optimieren.
Wie unterscheidet sich die Erbschaftsteuer zwischen den spanischen Regionen?
Jede autonome Region kann eigene Erbschaftsteuerregelungen erlassen. Die Balearen haben relativ günstige Regelungen mit höheren Freibeträgen und der 99%-Reduzierung für Familienhäuser. Andere Regionen wie Madrid oder Valencia bieten ebenfalls Vergünstigungen, während wieder andere bei den hohen Grundsätzen bleiben.