Bevor ich Ihnen die konkreten Möglichkeiten zwischen Wien und Dubai zeige, möchte ich mit einem gefährlichen Missverständnis aufräumen:

Ich erlebe täglich Unternehmer, die mich fragen: Richard, kann ich einfach nach Dubai ziehen und keine Steuern mehr zahlen?

Und hier kommt’s:

Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und den VAE ist kein Freibrief. Es ist ein präzises Instrument, das richtig angewendet werden will.

Sagen wir es doch, wie es ist:

Ein schlecht durchdachter Umzug nach Dubai kann Sie teurer kommen als das Bleiben in Wien. Aber eine professionell strukturierte Strategie? Die kann Ihnen langfristig sechsstellige Beträge sparen.

Auf die Details kommt es an.

Deshalb nehme ich Sie heute mit auf eine praktische Reise durch das österreichisch-emiratische Steuerrecht. Nicht als theoretischer Berater, sondern als jemand, der diese Strukturen täglich für Mandanten umsetzt.

Das Beste daran? Sie erfahren nicht nur die Vorteile, sondern auch die Risiken. Denn nur so treffen Sie die richtige Entscheidung für Ihre Situation.

Bereit? Dann schauen wir uns gemeinsam Ihre Optionen zwischen Wien und Dubai an.

Ihr RMS

Das Doppelbesteuerungsabkommen Österreich-Dubai: Grundlagen verstehen

Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist seit 2005 in Kraft. Das heißt, es hat sich über fast zwei Jahrzehnte bewährt und bietet Rechtssicherheit.

Aber was bedeutet das konkret für Sie?

Was das DBA konkret für Sie bedeutet

Ein Doppelbesteuerungsabkommen regelt, welches Land das Besteuerungsrecht hat. Außerdem verhindert es, dass Sie für dieselben Einkünfte in beiden Ländern Steuern zahlen müssen.

Das österreichisch-emiratische DBA folgt dem OECD-Musterabkommen. Das bedeutet klare Regeln für:

  • Steuerliche Ansässigkeit: Wo gelten Sie als steuerpflichtig?
  • Quellenbesteuerung: Welches Land besteuert welche Einkunftsart?
  • Vermeidung der Doppelbesteuerung: Wie werden bereits gezahlte Steuern angerechnet?
  • Informationsaustausch: Was teilen die Finanzbehörden miteinander?

Hier wird es interessant: Die VAE haben 2023 eine Körperschaftsteuer von 9% eingeführt. Daher ist das DBA heute relevanter denn je.

Die wichtigsten Steuerarten im Überblick

Lassen Sie uns die verschiedenen Steuerarten betrachten, die das DBA regelt:

Einkunftsart Besteuerungsrecht Besonderheiten
Unternehmensgewinne Land der Betriebsstätte Substanznachweis erforderlich
Dividenden Quellensteuer max. 5% Bei Beteiligung über 10%
Zinsen Quellensteuer max. 5% Banken: 0% Quellensteuer
Lizenzgebühren Quellensteuer max. 5% Know-how-Vergütung inkludiert
Immobilienerträge Land der Immobilie Keine Ausnahmen

Diese Tabelle zeigt: Die Strukturierung macht den Unterschied. Eine österreichische GmbH mit Dubai-Tochter zahlt nur 5% Quellensteuer auf Dividenden.

Wann greift das Abkommen – und wann nicht

Das DBA greift nur bei steuerlicher Ansässigkeit in einem der beiden Länder. Hier liegt der erste große Stolperstein.

Steuerliche Ansässigkeit in Österreich haben Sie bei:

  • Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich
  • Mittelpunkt der Lebensinteressen in Österreich
  • Mehr als 183 Tage Aufenthalt pro Jahr

Steuerliche Ansässigkeit in Dubai/VAE erhalten Sie durch:

  • Residence Visa (Golden Visa, Investor Visa, etc.)
  • Tatsächlichen Aufenthalt von mindestens 90 Tagen pro Jahr
  • Nachweis der wirtschaftlichen Substanz

Außerdem greift das DBA nicht bei reinen Briefkastenfirmen. Die VAE fordern seit 2023 echte wirtschaftliche Substanz.

Das bedeutet konkret: Ihre Dubai-Firma braucht Büroräume, lokales Personal oder zumindest regelmäßige Geschäftstätigkeit vor Ort.

Steuerplanung Wien-Dubai: Ihre praktischen Optionen im Detail

Jetzt wird es spannend. Denn hier zeige ich Ihnen die konkreten Strukturen, die Sie nutzen können.

Aber seien Sie gewarnt: Jede Struktur hat Vor- und Nachteile. Das heißt, Sie müssen die für Sie passende Lösung finden.

Residency-Strategien zwischen EU und VAE

Die Basis jeder internationalen Steuerplanung ist Ihre persönliche Ansässigkeit. Hier haben Sie verschiedene Optionen:

Option 1: Vollständige Verlagerung nach Dubai

Sie geben Ihren österreichischen Wohnsitz auf und werden steuerlich in Dubai ansässig. Das funktioniert, wenn:

  • Sie mindestens 183 Tage pro Jahr in den VAE verbringen
  • Ihr Lebensmittelpunkt tatsächlich nach Dubai verlagert wird
  • Sie ein gültiges Residence Visa besitzen

Vorteil: Vollständige Befreiung von österreichischer Einkommensteuer auf Auslandseinkünfte. Nachteil: Sie verlieren EU-Vorteile und müssen wirklich dauerhaft umziehen.

Option 2: Doppelte Ansässigkeit mit Tie-Breaker

Sie behalten Verbindungen zu Österreich, etablieren aber auch Ansässigkeit in Dubai. Das DBA bestimmt dann über Tie-Breaker-Regeln, wo Sie steuerlich ansässig sind.

Die Reihenfolge der Kriterien:

  1. Ständige Wohnstätte
  2. Mittelpunkt der Lebensinteressen
  3. Gewöhnlicher Aufenthalt
  4. Staatsangehörigkeit

Diese Strategie erfordert sorgfältige Planung. Außerdem müssen Sie dokumentieren können, wo Ihr Lebensmittelpunkt liegt.

Option 3: Österreichische Ansässigkeit mit Dubai-Struktur

Sie bleiben österreichischer Steuerressident, strukturieren aber Ihre Geschäfte über Dubai. Das kann bei bestimmten Einkunftsarten vorteilhaft sein.

Unternehmensgründung Dubai mit österreichischer Basis

Hier zeige ich Ihnen die beliebtesten Unternehmensstrukturen zwischen Wien und Dubai:

Dubai Mainland Company

Eine LLC (Limited Liability Company) im Dubai Mainland bietet maximale Flexibilität. Sie können:

  • 100% Eigentümerschaft als Ausländer
  • Geschäfte in den VAE und international betreiben
  • Von der 9% Körperschaftsteuer profitieren (ab 375.000 AED Gewinn)

Kosten: Circa 8.000-12.000 EUR für Gründung und erstes Jahr. Laufende Kosten etwa 4.000-6.000 EUR jährlich.

Dubai Freezone Company

Freezone-Unternehmen bieten spezielle Vorteile:

  • 0% Körperschaftsteuer bei reinen Freezone-Geschäften
  • Vereinfachte Buchhaltung und Compliance
  • Branchenspezifische Lizenzen verfügbar

Aber Achtung: Geschäfte mit dem UAE-Mainland oder anderen Ländern unterliegen der 9% Steuer.

Holding-Struktur über Dubai

Eine besonders elegante Lösung ist die Dubai-Holding mit österreichischen Tochtergesellschaften:

Struktur-Ebene Gesellschaft Steuerbelastung
Holding Dubai LLC 9% (ab 375.000 AED)
Operating Österreich GmbH 25% Körperschaftsteuer
Dividenden AT → Dubai 5% Quellensteuer

Diese Struktur funktioniert besonders gut für Unternehmer mit etablierten österreichischen Geschäften.

Dividenden und Zinserträge optimal strukturieren

Das DBA bietet attraktive Möglichkeiten für passive Einkünfte. Hier die konkreten Zahlen:

Dividenden-Optimierung

Bei Beteiligungen über 10% fällt nur 5% Quellensteuer an. Das bedeutet konkret:

Beispiel: 100.000 EUR Dividende von österreichischer GmbH an Dubai-Holding

  • Österreichische Quellensteuer: 5.000 EUR (5%)
  • Dubai Körperschaftsteuer: 0 EUR (unter Freibetrag)
  • Gesamtbelastung: 5% statt 27,5% KESt in Österreich

Die Ersparnis beträgt 22.500 EUR pro 100.000 EUR Dividende.

Zinserträge strukturieren

Zinsen unterliegen ebenfalls nur 5% Quellensteuer. Daher können Sie Darlehen zwischen Ihren Gesellschaften nutzen:

Österreichische GmbH zahlt Zinsen an Dubai-Gesellschaft:

  • Steuerlicher Abzug in Österreich: 25%
  • Quellensteuer: 5%
  • Netto-Steuereffekt: 20% Ersparnis

Wichtig: Die Zinssätze müssen fremdüblich sein. Das heißt, marktübliche Konditionen zwischen unabhängigen Dritten.

DBA Österreich VAE: Fallstricke und Compliance-Anforderungen

Jetzt kommen wir zu den kritischen Punkten. Denn hier entscheidet sich, ob Ihre Struktur hält oder Sie Probleme bekommen.

Ich sage es ganz offen: Die Zeiten der einfachen Dubai-Strukturen sind vorbei. Außerdem schauen sowohl österreichische als auch emiratische Behörden genauer hin.

Substanznachweis in Dubai richtig erbringen

Seit 2023 fordern die VAE wirtschaftliche Substanz für alle Gesellschaften. Das bedeutet konkret:

Mindestanforderungen für wirtschaftliche Substanz:

  • Qualified Activities: Echte Geschäftstätigkeit vor Ort
  • Core Income Generating Activities: Die wertschöpfenden Tätigkeiten müssen in Dubai stattfinden
  • Adequate Number of Employees: Angemessene Anzahl qualifizierter Mitarbeiter
  • Adequate Expenditure: Angemessene Ausgaben in den VAE
  • Physical Presence: Tatsächliche Präsenz und Büroräume

Was heißt das in der Praxis?

Für eine reine Holding-Gesellschaft reichen minimale Anforderungen. Aber für operative Geschäfte brauchen Sie echte Substanz.

Praktische Substanz-Checkliste:

  • Büroräume mit mindestens 1-2 Arbeitsplätzen
  • Lokales Management oder qualifizierte Mitarbeiter
  • Board Meetings und Geschäftsentscheidungen in Dubai
  • Dokumentation der wertschöpfenden Tätigkeiten
  • Bankkonten und operative Geschäfte vor Ort

Die Kosten dafür? Rechnen Sie mit 20.000-40.000 EUR jährlich für echte Substanz.

Österreichische Meldepflichten bei Dubai-Struktur

Auch wenn Sie nach Dubai ziehen, haben Sie weiterhin Meldepflichten in Österreich. Das übersehen viele.

Wichtige Meldungen:

  1. Wegzugsmeldung: Bei Aufgabe des österreichischen Wohnsitzes
  2. Beteiligungsmeldung: Bei mehr als 25% Anteilen an ausländischen Gesellschaften
  3. CRS-Meldung: Automatischer Informationsaustausch zwischen VAE und Österreich
  4. Verdeckte Gewinnausschüttung: Bei nicht marktüblichen Transaktionen

Außerdem besteht eine zehnjährige Nachwirkungsfrist für bestimmte Regelungen. Das heißt, Österreich kann unter Umständen noch Jahre später nachfragen.

Dokumentationspflichten:

Führen Sie akribische Aufzeichnungen über:

  • Aufenthaltstage in beiden Ländern
  • Geschäftsentscheidungen und deren Ort
  • Vermögensverhältnisse und deren Entwicklung
  • Betriebsstätten und deren Substanz

Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden

Aus meiner Praxis zeige ich Ihnen die teuersten Fehler:

Fehler 1: Fehlende Substanz in Dubai

Problem: Briefkastenfirma ohne echte Geschäftstätigkeit
Lösung: Von Anfang an echte Substanz aufbauen, auch wenn es kostet

Fehler 2: Unklare Ansässigkeit

Problem: Weder hier noch dort richtig ansässig
Lösung: Klare Entscheidung für einen steuerlichen Wohnsitz treffen

Fehler 3: Vernachlässigung der österreichischen Meldepflichten

Problem: Bußgelder und Nachzahlungen wegen vergessener Meldungen
Lösung: Systematische Compliance von Anfang an

Fehler 4: Nicht marktübliche Verrechnungspreise

Problem: Gewinnverlagerung wird als verdeckte Gewinnausschüttung behandelt
Lösung: Professionelle Transfer Pricing Dokumentation

Das Wichtigste: Lassen Sie sich von Anfang an professionell beraten. Die Kosten für ordnungsgemäße Strukturierung sind ein Bruchteil der möglichen Nachzahlungen.

Internationale Steuerstruktur EU-Asien: Kombinationsstrategien

Hier wird es richtig interessant. Denn Dubai ist nicht nur ein Zielort, sondern kann auch Ihr Gateway zu anderen Märkten werden.

Das heißt, Sie nutzen Dubai als Brücke zwischen Europa und Asien. Und das DBA-Netzwerk der VAE ist beeindruckend.

Dubai als Gateway zu anderen Märkten nutzen

Die VAE haben über 90 Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Das macht Dubai zur perfekten Drehscheibe für internationale Geschäfte.

Besonders attraktive DBA-Partner der VAE:

Land Dividenden Zinsen Besonderheit
Singapur 5% 5% Finanzdienstleistungen 0%
Schweiz 5% 5% Holding-Privileg
Indien 10% 12,5% Größter Wachstumsmarkt
Türkei 8% 10% Brücke nach Europa
China 7% 7% Riesiger Markt

Stellen Sie sich vor: Sie haben eine Dubai-Holding, die Beteiligungen in Singapur, der Schweiz und Indien hält. Die Steuerbelastung auf Dividenden beträgt maximal 10%.

Praktisches Beispiel einer Gateway-Struktur:

Österreichischer Unternehmer gründet Dubai-Holding, die folgende Tochtergesellschaften hält:

  • Singapur: Software-Entwicklung für asiatische Märkte
  • Schweiz: IP-Holding für Lizenzen
  • Österreich: EU-Vertrieb

Ergebnis: Optimale Steuergestaltung für alle Märkte bei vollständiger Rechtskonformität.

Zypern-Dubai-Struktur für EU-Vorteile

Eine besonders elegante Lösung kombiniert die EU-Vorteile Zyperns mit den Asien-Vorteilen Dubais.

Warum Zypern-Dubai funktioniert:

  • Zypern: 12,5% Körperschaftsteuer, EU-Direktiven
  • Dubai: 9% Körperschaftsteuer, Asien-Gateway
  • DBA zwischen Zypern und VAE: 0% Quellensteuer auf Dividenden

Die Struktur sieht so aus:

Ebene Gesellschaft Zweck Steuerbelastung
1. Top-Holding Dubai LLC Gesamtsteuerung 9%
2. EU-Holding Zypern Ltd EU-Geschäfte 12,5%
3. Operating DE/AT/etc. GmbH Lokale Geschäfte Lokaler Satz

Vorteile dieser Struktur:

  • EU-Mutter-Tochter-Richtlinie: 0% Quellensteuer innerhalb der EU
  • Zypern-VAE DBA: 0% Quellensteuer bei Gewinnausschüttung nach Dubai
  • Flexibilität für weitere Expansion

Nachteile: Höhere Komplexität und Compliance-Kosten.

Timing und Reihenfolge der Umsetzung

Die Reihenfolge der Schritte entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Ihrer internationalen Struktur.

Phase 1: Vorbereitung (Monate 1-3)

  1. Steuerliche und rechtliche Analyse Ihrer aktuellen Situation
  2. Zieldefinition und Strukturplanung
  3. Residence-Visa-Antrag für Dubai
  4. Bankkonten-Eröffnung vorbereiten

Phase 2: Struktur-Aufbau (Monate 4-6)

  1. Gesellschaftsgründung in Dubai
  2. Bankkonten eröffnen
  3. Erste Substanz-Maßnahmen implementieren
  4. Buchhaltung und Compliance einrichten

Phase 3: Migration (Monate 7-12)

  1. Schrittweise Verlagerung der Geschäftstätigkeit
  2. Persönliche Ansässigkeit anpassen
  3. österreichische Meldungen erledigen
  4. Optimierung und Feintuning

Wichtig: Überstürzen Sie nichts. Außerdem sollten Sie jeden Schritt mit Ihrem Steuerberater abstimmen.

Timing-Tipp: Starten Sie die Planung mindestens 12 Monate vor der geplanten Umsetzung. Das gibt Ihnen genügend Zeit für alle Formalitäten und reduziert steuerliche Risiken.

Österreich Dubai Steuern: Konkrete Berechnungsbeispiele

Jetzt rechnen wir gemeinsam durch, was eine Dubai-Struktur in verschiedenen Situationen bringt.

Dabei zeige ich Ihnen realistische Szenarien mit echten Zahlen. Das heißt, Sie sehen schwarz auf weiß, ob sich der Aufwand für Sie lohnt.

Einzelunternehmer mit digitalem Business

Ausgangssituation:

Sarah, 34, betreibt ein erfolgreiches Online-Marketing-Business. Jahresumsatz: 400.000 EUR, Gewinn: 200.000 EUR. Aktuell österreichische Einzelunternehmerin.

Steuerbelastung in Österreich:

Steuerart Bemessungsgrundlage Satz Betrag
Einkommensteuer 200.000 EUR ~42% 84.000 EUR
Sozialversicherung 200.000 EUR ~15% 30.000 EUR
Gesamt 57% 114.000 EUR

Dubai-Struktur: LLC mit Freezone-Lizenz

Sarah gründet eine Dubai-LLC in einer Freezone und verlagert ihr Business komplett.

Position Betrag Anmerkung
Umsatz 400.000 EUR Unverändert
Betriebsausgaben 220.000 EUR inkl. Dubai-Kosten
Gewinn vor Steuern 180.000 EUR Leicht reduziert
VAE Körperschaftsteuer 0 EUR Freezone-Privileg
Netto-Gewinn 180.000 EUR

Zusätzliche Kosten der Dubai-Struktur:

  • Gesellschaftsgründung: 10.000 EUR einmalig
  • Laufende Kosten: 15.000 EUR jährlich (Lizenz, Visa, Buchhaltung)
  • Lebenshaltungskosten: Vergleichbar mit Wien

Ersparnis im ersten Jahr: 89.000 EUR
Ersparnis ab dem zweiten Jahr: 99.000 EUR jährlich

Return on Investment: Die Struktur amortisiert sich bereits nach 2-3 Monaten.

GmbH-Inhaber mit Immobilienportfolio

Ausgangssituation:

Michael, 45, besitzt eine österreichische GmbH mit 300.000 EUR Jahresgewinn. Zusätzlich hält er ein Immobilienportfolio im Wert von 2 Millionen EUR.

Aktuelle Steuerbelastung:

Einkunftsart Betrag Steuer Belastung
GmbH-Gewinn 300.000 EUR 25% KöSt 75.000 EUR
Dividenden (150k) 225.000 EUR 27,5% KESt 41.250 EUR
Immobilienerträge 80.000 EUR ~40% ESt 32.000 EUR
Gesamt 148.250 EUR

Dubai-Holding-Struktur:

Michael gründet eine Dubai-Holding, die seine österreichische GmbH übernimmt. Die Immobilien bleiben in Österreich (da dort gelegen).

Optimierte Steuerbelastung:

Ebene Steuer Betrag Ersparnis
AT GmbH Gewinn 25% KöSt 75.000 EUR 0 EUR
Dividenden AT→Dubai 5% QSt 11.250 EUR 30.000 EUR
Dubai Holding 9% KöSt 19.575 EUR – EUR
Immobilienerträge ~40% ESt 32.000 EUR 0 EUR
Gesamt 137.825 EUR 10.425 EUR

Die Ersparnis scheint gering, aber: Michael kann jetzt steueroptimiert reinvestieren und hat Zugang zu asiatischen Märkten.

Holding-Struktur für mehrere Geschäftsbereiche

Ausgangssituation:

Elena, 41, hat drei verschiedene Geschäftsbereiche:

  • Software-Unternehmen (Deutschland): 500.000 EUR Gewinn
  • Consulting-Firma (Österreich): 200.000 EUR Gewinn
  • Online-Shop (EU-weit): 300.000 EUR Gewinn

Mehrstufige Holding-Struktur:

Ebene Gesellschaft Gewinn Steuer lokal Dividend up QSt
Operating DE GmbH 500.000 148.750 (29,75%) 351.250 17.563 (5%)
Operating AT GmbH 200.000 50.000 (25%) 150.000 7.500 (5%)
Operating CY Ltd 300.000 37.500 (12,5%) 262.500 0 (0%)
Holding Dubai LLC 739.187 66.527 (9%)

Gesamtsteuerbelastung der optimierten Struktur:

  • Lokale Steuern: 236.250 EUR
  • Quellensteuer: 25.063 EUR
  • Dubai Steuer: 66.527 EUR
  • Gesamt: 327.840 EUR (32,8%)

Vergleich zur deutschen Holding-Struktur:

Bei einer rein deutschen Struktur würde Elena etwa 45% Gesamtsteuerbelastung zahlen. Das sind circa 450.000 EUR Steuern.

Jährliche Ersparnis: 122.160 EUR

Zusätzlich hat Elena jetzt optimalen Zugang zu allen wichtigen Märkten und kann flexibel expandieren.

Wichtiger Hinweis: Diese Berechnungen sind vereinfacht dargestellt. Die tatsächliche Steuerbelastung hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Außerdem ändern sich Gesetze regelmäßig.

Lassen Sie daher jede Struktur vor Umsetzung von Experten prüfen.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich meine österreichische GmbH einfach nach Dubai verlegen?

Nein, eine direkte Verlegung ist nicht möglich. Sie müssen eine neue Gesellschaft in Dubai gründen und können dann Vermögenswerte übertragen oder eine Holding-Struktur aufbauen.

Wie lange muss ich in Dubai leben, um steuerliche Vorteile zu nutzen?

Für die steuerliche Ansässigkeit in den VAE müssen Sie mindestens 90 Tage pro Jahr dort verbringen und ein gültiges Residence Visa besitzen. Für die Nutzung des DBA ist entscheidend, wo Ihr Lebensmittelpunkt liegt.

Was kostet eine Dubai-Struktur realistisch?

Gründungskosten: 8.000-15.000 EUR. Laufende Kosten: 15.000-40.000 EUR jährlich, je nach Komplexität und gewünschter Substanz. Hinzu kommen Beratungskosten für Setup und laufende Compliance.

Greift das DBA auch bei Kryptowährungen?

Das DBA behandelt Kryptowährungen je nach Einordnung als Kapitalerträge oder Geschäftseinkommen. Eine Einzelfallprüfung ist notwendig.

Kann ich als österreichischer Staatsbürger problemlos nach Dubai ziehen?

Ja, aber Sie benötigen ein Residence Visa. Optionen sind Investor Visa, Employment Visa oder Golden Visa. Die Voraussetzungen und Kosten variieren je nach Visa-Typ.

Was passiert bei einer Betriebsprüfung in Österreich?

Bei ordnungsgemäßer Dokumentation und echter Substanz in Dubai ist Ihre Struktur rechtssicher. Wichtig ist die lückenlose Dokumentation aller Geschäftsentscheidungen und Aufenthalte.

Wie wirkt sich der automatische Informationsaustausch aus?

Die VAE tauschen seit 2018 Informationen mit Österreich aus. Das bedeutet: Transparenz ist Pflicht. Verheimlichen funktioniert nicht mehr – ordnungsgemäße Strukturen aber schon.

Lohnt sich Dubai bei weniger als 100.000 EUR Gewinn?

Bei unter 100.000 EUR Gewinn sind die Kosten meist höher als die Ersparnis. Außerdem sollten Sie mindestens 200.000 EUR Gewinn haben, damit sich der Aufwand rechtfertigt.

Kann ich meine Familie mitnehmen?

Ja, die meisten Residence Visa erlauben es, Ehepartner und Kinder zu sponsern. Für Kinder gibt es gute internationale Schulen, allerdings zu entsprechenden Kosten.

Was ist mit der Sozialversicherung?

Bei Wegzug aus Österreich endet die Sozialversicherungspflicht. In den VAE gibt es keine Sozialversicherung im europäischen Sinne. Daher sollten Sie private Kranken- und Rentenversicherungen abschließen.

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