Inhaltsverzeichnis
- Die neue Realität – warum sich 2025 alles ändert
- Zypern EU-Rechtsrahmen: Transparenz als neuer Standard
- Schweizer Bankgeheimnis: Was davon noch übrig ist
- Vermögensschutz-Strategien im direkten Vergleich
- Praktische Umsetzung für deutsche Unternehmer
- Rechtssicherheit vs. Flexibilität – Ihre Entscheidung
- Meine Empfehlung für Ihre Situation
- Häufige Fragen
Lassen Sie mich mit einer Beobachtung beginnen, die mich täglich beschäftigt:
Deutsche Unternehmer stehen 2025 vor einem Dilemma. Einerseits wollen sie ihr Vermögen schützen. Andererseits wird der Spielraum für diskrete Finanzlösungen immer enger.
Die Frage lautet nicht mehr: Wo verstecke ich mein Geld?
Sondern: Wie strukturiere ich mein Vermögen intelligent zwischen Transparenz und legitimer Privatsphäre?
Hier kommt’s:
Zypern und die Schweiz repräsentieren zwei völlig unterschiedliche Philosophien. Zypern setzt auf EU-konforme Transparenz mit steuerlichen Vorteilen. Die Schweiz verteidigt ihre traditionelle Diskretion – allerdings unter völlig neuen Rahmenbedingungen.
Heute nehme ich Sie mit in diese komplexe Materie. Nicht als theoretischer Experte, sondern als jemand, der beide Systeme aus der Praxis kennt und weiß, welche Fallstricke lauern.
Bereit für eine ehrliche Analyse?
Ihr RMS
Die neue Realität – warum sich 2025 alles ändert
Wenn Sie glauben, Vermögensschutz funktioniert 2025 noch wie vor zehn Jahren, muss ich Sie enttäuschen.
Die Spielregeln haben sich fundamental geändert. Und zwar nicht nur ein bisschen – sondern komplett.
Der automatische Informationsaustausch verändert alles
Seit 2017 tauschen über 100 Länder automatisch Kontoinformationen aus. Das bedeutet: Ihr Konto in Zürich wird dem deutschen Finanzamt gemeldet. Genauso wie Ihr zyprisches Konto.
Aber – und hier wird es interessant – die Art der Meldung unterscheidet sich erheblich.
In Zypern läuft alles über die EU-Richtlinien. Transparent, vorhersagbar, aber eben auch gnadenlos vollständig. Die Schweiz dagegen meldet zwar auch, aber nach eigenen Regeln und mit deutlich mehr Interpretationsspielraum.
Was deutsche Unternehmer wirklich wissen müssen
Im letzten Jahr wurden über 2,3 Millionen Kontendaten aus dem Ausland übermittelt. Tendenz steigend.
Das heißt für Sie konkret:
- Jede Kontoeröffnung wird gemeldet
- Zinserträge werden automatisch übertragen
- Kapitalerträge landen beim deutschen Finanzamt
- Auch Versicherungsprodukte sind betroffen
Trotzdem – und das ist entscheidend – gibt es legale Gestaltungsmöglichkeiten. Sie müssen nur wissen, wie sie funktionieren.
Der Unterschied zwischen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung
Hier räume ich mit einem gefährlichen Missverständnis auf:
Steuervermeidung ist legal. Steuerhinterziehung nicht.
Steuervermeidung bedeutet: Sie nutzen legale Strukturen, um Ihre Steuerlast zu optimieren. Das deutsche Finanzamt weiß Bescheid und akzeptiert Ihre Konstruktion.
Steuerhinterziehung bedeutet: Sie verschweigen Einkünfte oder Vermögen. Das ist strafbar und kann Sie ins Gefängnis bringen.
Sowohl Zypern als auch die Schweiz bieten legale Steuervermeidung. Aber auf völlig unterschiedliche Weise.
Zypern EU-Rechtsrahmen: Transparenz als neuer Standard
Zypern hat sich in den letzten Jahren zum heimlichen Star der EU-Steueroptimierung entwickelt. Und das völlig zu Recht.
Warum? Weil Zypern beweist: Transparenz und Steuervorteile schließen sich nicht aus.
Die zyprische Holding-Struktur im Detail
Eine zyprische Holding-Gesellschaft zahlt 12,5% Körperschaftsteuer. Das klingt erst einmal nicht spektakulär. Aber schauen wir genauer hin:
Einkunftsart | Steuersatz | Besonderheiten |
---|---|---|
Betriebsgewinne | 12,5% | Einer der niedrigsten in der EU |
Dividenden | 0% | Völlig steuerfrei bei EU-Unternehmen |
Veräußerungsgewinne | 0% | Unter bestimmten Voraussetzungen |
Zinserträge | 0% | Bei ausländischen Quellen |
Das bedeutet: Ihre zyprische Holding kann Dividenden aus deutschen Tochtergesellschaften steuerfrei vereinnahmen. Genauso steuerfreie Veräußerungsgewinne beim Verkauf von Beteiligungen.
EU-Rechtsicherheit als Trumpf
Der entscheidende Vorteil von Zypern: Alles basiert auf EU-Recht.
Konkret heißt das:
- Keine Quellensteuer auf Dividenden zwischen EU-Ländern
- Mutter-Tochter-Richtlinie greift automatisch
- Zins- und Lizenzrichtlinie schützt vor Doppelbesteuerung
- Europäischer Gerichtshof als letzte Instanz
Diese Rechtssicherheit ist unbezahlbar. Denn sie bedeutet: Was heute legal ist, bleibt auch morgen legal.
Der zyprische Non-Dom-Status für Privatpersonen
Hier wird es besonders interessant für vermögende Unternehmer:
Als Non-Dom (Non-Domiciled) in Zypern zahlen Sie als Privatperson:
- 0% auf ausländische Dividenden
- 0% auf ausländische Zinsen
- 0% auf Veräußerungsgewinne
- 0% auf Erbschaften und Schenkungen
Voraussetzung: Sie verbringen mindestens 60 Tage pro Jahr in Zypern und haben dort Ihren steuerlichen Wohnsitz.
Das ist machbar, oder?
Praktisches Beispiel: Deutsche GmbH mit zyprischer Holding
Nehmen wir an, Sie sind Geschäftsführer einer deutschen GmbH mit 500.000€ Jahresgewinn:
Ohne Struktur:
- Deutsche GmbH zahlt 30% Körperschaftsteuer = 150.000€
- Bei Ausschüttung weitere 26,375% Abgeltungsteuer = 92.312€
- Gesamtsteuerbelastung: 242.312€ (48,5%)
Mit zyprischer Holding-Struktur:
- Deutsche GmbH zahlt 30% = 150.000€
- Ausschüttung an zyprische Holding: steuerfrei
- Zyprische Holding schüttet an Sie aus: 0% (bei Non-Dom-Status)
- Gesamtsteuerbelastung: 150.000€ (30%)
Ersparnis: 92.312€ pro Jahr. Völlig legal und EU-konform.
Schweizer Bankgeheimnis: Was davon noch übrig ist
Lassen Sie mich ehrlich sein: Das klassische Schweizer Bankgeheimnis ist Geschichte.
Aber – und das ist wichtig – die Schweiz hat sich neu erfunden. Heute geht es nicht mehr um Geheimhaltung, sondern um intelligente Strukturierung und höchste Servicequalität.
Der automatische Informationsaustausch in der Schweiz
Seit 2018 meldet auch die Schweiz Kontodaten automatisch. An über 80 Länder, einschließlich Deutschland.
Was wird gemeldet?
- Kontosalden zum Jahresende
- Zinserträge und andere Kapitalerträge
- Veräußerungserlöse aus Finanzanlagen
- Namen und Adressen der Kontoinhaber
Soweit die schlechte Nachricht. Jetzt die gute:
Die Schweiz wendet den Standard sehr präzise an. Das schafft Gestaltungsspielräume, die andere Länder nicht bieten.
Schweizer Banking 2025: Qualität statt Geheimhaltung
Heute punktet Schweizer Banking mit anderen Faktoren:
Vorteil | Konkrete Auswirkung | Für wen relevant |
---|---|---|
Politische Stabilität | Vermögensschutz bei Krisen | Langfristige Anleger |
Währungsstabilität | CHF als sicherer Hafen | Inflationsschutz |
Bankgeheimnis im Inland | Schutz vor privaten Nachforschungen | Diskrete Vermögensverwaltung |
Rechtssicherheit | Vorhersagbare Gesetzgebung | Alle Anlegertypen |
Was vom Bankgeheimnis wirklich übrig ist
Das Schweizer Bankgeheimnis schützt Sie noch vor:
- Privaten Nachforschungen (Ehepartner, Geschäftspartner)
- Journalistischen Recherchen
- Hackern und Datendieben
- Unberechtigten Anfragen von Behörden
Aber nicht vor:
- Steuerlicher Meldepflicht an Deutschland
- Rechtshilfeanfragen bei Steuerstraftaten
- Automatischem Informationsaustausch
- Compliance-Prüfungen der Banken
Schweizer Steueroptimierung für deutsche Unternehmer
Die Schweiz bietet anderen Mehrwert als Zypern. Hier geht es um Vermögenserhaltung und intelligente Strukturierung.
Beispiel einer Schweizer Struktur:
Sie gründen eine Schweizer AG in einem steuergünstigen Kanton. Kantone wie Zug oder Schwyz bieten effektive Steuersätze von 12-14% auf Unternehmensgewinne.
Zusätzlich nutzen Sie die privilegierte Besteuerung von Holding-Gesellschaften. Dividenden und Kapitalgewinne sind teilweise oder ganz steuerbefreit.
Der Schweizer Family Office Ansatz
Für größere Vermögen bietet die Schweiz Family Office Strukturen.
Das bedeutet konkret:
- Professionelle Vermögensverwaltung unter einem Dach
- Steueroptimierte Anlagestrukturen
- Nachfolgeplanung für die nächste Generation
- Schutz vor politischen und wirtschaftlichen Krisen
Mindestanlagesumme: Typischerweise ab 5 Millionen CHF.
Dafür bekommen Sie eine Betreuungsqualität, die ihresgleichen sucht. Schweizer Banken verstehen sich als langfristige Partner, nicht als reine Dienstleister.
Vermögensschutz-Strategien im direkten Vergleich
Jetzt wird es praktisch. Welche Strategie passt zu welchem Unternehmertyp?
Lassen Sie mich die wichtigsten Vermögensschutz-Strategien gegenüberstellen. Ohne Schönfärberei, dafür mit klaren Empfehlungen.
Die zyprische Transparenz-Strategie
Für wen geeignet: Unternehmer mit laufenden Einkünften, die langfristig optimieren wollen.
Kernelemente:
- Zyprische Holding-Gesellschaft als Konzernspitze
- Non-Dom-Status für Privatperson
- EU-konforme Gewinnverlagerung
- Vollständige Transparenz gegenüber deutschen Behörden
Steuerersparnis: 15-25% der bisherigen Steuerlast
Zeitaufwand: 3-6 Monate für die Implementierung
Laufende Kosten: 15.000-25.000€ pro Jahr
Mindestgewinn für Rentabilität: 200.000€ pro Jahr
Die Schweizer Preservation-Strategie
Für wen geeignet: Vermögende mit Fokus auf Vermögenserhaltung und Diskretion.
Kernelemente:
- Schweizer AG oder Family Office
- Professionelle Vermögensverwaltung
- Währungsschutz durch CHF-Exposure
- Schutz vor politischen Risiken
Steuerersparnis: 10-20% (je nach Kanton und Struktur)
Zeitaufwand: 6-12 Monate für komplexe Strukturen
Laufende Kosten: 25.000-50.000€ pro Jahr
Mindestanlage: 1-2 Millionen CHF
Die Hybrid-Strategie: Zypern + Schweiz
Hier wird es spannend. Für größere Strukturen kombiniere ich beide Ansätze:
Aufbau:
- Zyprische Holding als operative Führungsgesellschaft
- Schweizer Family Office für Vermögensverwaltung
- Deutsche Betriebsgesellschaften bleiben bestehen
- Sie selbst werden steuerlicher Resident in Zypern
Funktionsweise:
- Operative Gewinne fließen zur zyprischen Holding
- Überschussliquidität wird in der Schweiz angelegt
- Sie profitieren vom Non-Dom-Status in Zypern
- Vermögen ist in der Schweiz politisch geschützt
Gesamtersparnis: 20-35% der ursprünglichen Steuerlast
Komplexität: Hoch, aber beherrschbar
Für wen sinnvoll: Jahresgewinne ab 1 Million Euro
Risikoanalyse: Was kann schiefgehen?
Seien wir ehrlich. Jede internationale Struktur birgt Risiken.
Zypern-Risiken:
- Änderung der EU-Gesetzgebung
- Verschärfung der deutschen Hinzurechnungsbesteuerung
- Substance-Anforderungen werden strenger
Schweiz-Risiken:
- Weitere Erosion des Bankgeheimnisses
- Politischer Druck der EU
- Hohe Währungsrisiken bei CHF-Anlagen
Allgemeine Risiken:
- Deutsche Wegzugsbesteuerung bei Verlegung
- Compliance-Aufwand steigt kontinuierlich
- Reputationsrisiken bei medialer Berichterstattung
Trotzdem: Die Chancen überwiegen die Risiken deutlich. Wenn Sie es richtig angehen.
Praktische Umsetzung für deutsche Unternehmer
Genug Theorie. Wie setzen Sie das konkret um?
Hier kommt meine bewährte Schritt-für-Schritt-Anleitung für beide Strategien.
Zyprische Struktur: Ihr 6-Monats-Plan
Monate 1-2: Vorbereitung und Planung
- Analyse Ihrer bestehenden Struktur
- Berechnung des Optimierungspotenzials
- Auswahl der passenden zyprischen Gesellschaftsform
- Vorbereitung aller notwendigen Dokumente
Dokumente, die Sie brauchen:
- Apostillierte Geburtsurkunde
- Nachweis über Ihren deutschen Wohnsitz
- Referenzschreiben Ihrer deutschen Bank
- Businessplan für die zyprische Gesellschaft
Monate 3-4: Gesellschaftsgründung
- Gründung der zyprischen Gesellschaft
- Eröffnung des Firmenkontos
- Beantragung der Steuernummer
- Anmeldung bei den zyprischen Behörden
Kosten in dieser Phase:
- Gesellschaftsgründung: 2.500-4.000€
- Anwaltskosten: 5.000-8.000€
- Erste Behördengänge: 1.500-2.500€
Monate 5-6: Operational werden
- Übertragung der ersten Geschäftsanteile
- Implementierung der Buchhaltung
- Anpassung der deutschen Strukturen
- Erste Gewinnausschüttungen
Schweizer Struktur: Ihr 12-Monats-Projekt
Die Schweiz braucht mehr Zeit. Dafür bekommen Sie auch mehr Substanz.
Monate 1-3: Due Diligence und Konzeption
- Auswahl des optimalen Kantons
- Strukturierung der Holding-Konstruktion
- Bankengespräche für Kontoeröffnung
- Steuerliche Vorabklärungen
Monate 4-8: Gründung und Aufbau
- Gründung der Schweizer AG
- Kontoeröffnung bei Schweizer Privatbank
- Aufbau der operativen Infrastruktur
- Rekrutierung lokaler Expertise
Monate 9-12: Operationalisierung
- Übertragung der ersten Vermögenswerte
- Implementierung der Anlagestrategie
- Compliance-Setup für automatischen Datenaustausch
- Optimierung der laufenden Prozesse
Die Substance-Falle und wie Sie sie vermeiden
Hier stolpern 80% aller Strukturen: unzureichende Substanz.
Sowohl Deutschland als auch die EU fordern wirtschaftliche Substanz für steuerliche Anerkennung.
Was bedeutet Substanz konkret?
- Eigenes Büro (nicht nur Briefkastenadresse)
- Qualifizierte Mitarbeiter vor Ort
- Echte Geschäftstätigkeit
- Regelmäßige Vorstandssitzungen
- Lokale Buchhaltung und Compliance
Meine Empfehlung für Zypern:
- Mindestens ein qualifizierter Mitarbeiter in Vollzeit
- Echtes Büro in Nikosia oder Limassol
- Monatliche Vorstandssitzungen (physisch oder virtuell)
- Lokaler Steuerberater und Anwalt
Kosten für echte Substanz: 30.000-50.000€ pro Jahr
Nutzen: Rechtssicherheit und steuerliche Anerkennung
Typische Fehler und wie Sie sie vermeiden
Aus 15 Jahren Praxis kenne ich alle Stolpersteine. Die häufigsten:
Fehler 1: Unzureichende Dokumentation
Lösung: Führen Sie minutiöse Aufzeichnungen über alle Geschäftsentscheidungen.
Fehler 2: Vernachlässigung der deutschen Meldepflichten
Lösung: Beauftragen Sie einen deutschen Steuerberater, der internationale Strukturen kennt.
Fehler 3: Zu aggressive Gewinnverlagerung
Lösung: Bleiben Sie bei marktüblichen Verrechnungspreisen.
Fehler 4: Mangelnde Vorbereitung auf Betriebsprüfungen
Lösung: Bereiten Sie sich von Anfang an auf kritische Fragen vor.
Rechtssicherheit vs. Flexibilität – Ihre Entscheidung
Hier kommt der Moment der Wahrheit.
Sie müssen sich entscheiden zwischen maximaler Rechtssicherheit und maximaler Flexibilität. Beides gleichzeitig gibt es nicht.
Zypern: Rechtssicherheit durch EU-Integration
Zyperns größter Trumpf ist die EU-Mitgliedschaft. Das schafft Rechtssicherheit auf höchstem Niveau.
Konkret bedeutet das:
- EU-Richtlinien haben Vorrang vor nationalem Recht
- Europäischer Gerichtshof als letzte Instanz
- Harmonisierte Steuergesetzgebung
- Schutz vor willkürlichen Gesetzesänderungen
Beispiel aus der Praxis: 2019 sollten für EU-Gesellschaften strengere Regeln der Hinzurechnungsbesteuerung eingeführt werden. Der Europäische Gerichtshof stoppte diese Pläne.
Das ist Rechtssicherheit, auf die Sie sich verlassen können.
Aber: EU-Recht entwickelt sich kontinuierlich weiter. Was heute optimal ist, kann morgen suboptimal sein.
Schweiz: Flexibilität durch Souveränität
Die Schweiz spielt nach eigenen Regeln. Das schafft Flexibilität, bringt aber auch Unsicherheiten mit sich.
Vorteile der Schweizer Flexibilität:
- Schnelle Anpassung an sich ändernde Umstände
- Direkte Demokratie verhindert radikale Änderungen
- Pragmatische Anwendung internationaler Standards
- Bewährte Stabilität über Jahrzehnte
Nachteile:
- Politischer Druck der EU nimmt zu
- Internationale Isolation bei Steuerregeln
- Unvorhersagbare Entwicklungen möglich
- Compliance-Anforderungen steigen
Der Regulierungstrend: Wohin geht die Reise?
Lassen Sie mich ehrlich mit Ihnen sein: Der Trend geht eindeutig Richtung mehr Transparenz.
Treiber dieser Entwicklung:
- OECD-Initiative gegen Steuervermeidung: Die Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) Initiative wird kontinuierlich ausgebaut.
- EU-Kampf gegen Steueroasen: Brüssel erhöht den Druck auf alle Mitgliedstaaten.
- Deutscher Fiskus wird aggressiver: Betriebsprüfungen werden intensiver und länger.
- Automatisierung der Compliance: Künstliche Intelligenz macht Steuerprüfungen effizienter.
Was das für Sie bedeutet:
Setzen Sie auf Strukturen, die auch in 10 Jahren noch funktionieren. Das bedeutet: Vollständige Transparenz und überdurchschnittliche Substanz.
Mein Prognose-Szenario für 2030
So wird sich die Landschaft meiner Einschätzung nach entwickeln:
Zypern 2030:
- Noch stärkere EU-Integration
- Höhere Substanzanforderungen
- Möglicherweise EU-weite Mindestbesteuerung
- Aber: Weiterhin attraktiv für substanzielle Strukturen
Schweiz 2030:
- Vollständige Integration in EU-Steuerregeln
- Ende der traditionellen Bankgeheimnisse
- Fokus auf Vermögensverwaltung und Family Offices
- Weiterhin politisch stabil und rechtssicher
Deutschland 2030:
- Noch höhere Steuersätze wahrscheinlich
- Verschärfte Hinzurechnungsbesteuerung
- Komplexere Compliance-Anforderungen
- Mehr Druck auf internationale Strukturen
Fazit: Wer heute richtig strukturiert, kann langfristig profitieren. Wer wartet, zahlt morgen den doppelten Preis.
Meine Empfehlung für Ihre Situation
Nach 15 Jahren in der internationalen Steuerberatung kann ich Ihnen sagen: Es gibt keine Einheitslösung.
Aber es gibt klare Entscheidungskriterien. Hier ist mein Framework für Ihre optimale Strategie.
Das RMS-Entscheidungsmodell
Ich empfehle Ihnen, sich anhand von fünf Kriterien zu entscheiden:
1. Gewinnhöhe (kritisch)
- Unter 200.000€ jährlich: Strukturierung meist nicht rentabel
- 200.000-500.000€: Einfache zyprische Struktur
- 500.000-2.000.000€: Erweiterte zyprische Struktur oder einfache Schweizer Lösung
- Über 2.000.000€: Hybrid-Modell Zypern + Schweiz
2. Risikobereitschaft (entscheidend)
- Risikoscheu: Schweizer Lösung mit hoher Substanz
- Ausgewogen: Zyprische EU-konforme Struktur
- Risikofreudig: Kombinierte Struktur mit mehreren Jurisdiktionen
3. Zeithorizont (wichtig)
- 5-10 Jahre: Flexible Schweizer Lösung
- 10-20 Jahre: Stabile zyprische Struktur
- Über 20 Jahre: Hybrid-Modell mit Diversifikation
4. Compliance-Bereitschaft (unterschätzt)
- Minimaler Aufwand: Schweizer Family Office
- Moderater Aufwand: Standard zyprische Holding
- Hoher Aufwand: Komplexe Multi-Jurisdiktions-Struktur
5. Persönliche Situation (individuell)
- Familie in Deutschland: Zyprische Lösung mit Teilresidenz
- Internationaler Lifestyle: Schweizer Struktur
- Nachfolgeplanung wichtig: Kombinierte Lösung
Meine Top-3-Empfehlungen für 2025
Empfehlung 1: Die „Pragmatische“ (für 80% der Fälle)
Zyprische Holding + Non-Dom-Status + deutsche Betriebsgesellschaften
- Steuerersparnis: 15-25%
- Implementierungszeit: 6 Monate
- Laufende Kosten: 20.000€ pro Jahr
- Rechtssicherheit: Sehr hoch (EU-Recht)
- Für wen: Jahresgewinne 200.000-1.500.000€
Empfehlung 2: Die „Konservative“ (für Sicherheitsbewusste)
Schweizer AG in Zug + lokales Family Office + professionelle Vermögensverwaltung
- Steuerersparnis: 10-20%
- Implementierungszeit: 12 Monate
- Laufende Kosten: 40.000€ pro Jahr
- Rechtssicherheit: Hoch (bewährte Strukturen)
- Für wen: Vermögen ab 2 Millionen CHF
Empfehlung 3: Die „Optimale“ (für Profis)
Hybrid-Struktur: Zyprische Holdings + Schweizer Family Office + strategische Diversifikation
- Steuerersparnis: 25-35%
- Implementierungszeit: 18 Monate
- Laufende Kosten: 60.000€ pro Jahr
- Rechtssicherheit: Sehr hoch (Diversifikation)
- Für wen: Jahresgewinne ab 1 Million Euro
Ihr nächster Schritt: Die 3-Stufen-Prüfung
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, gehen Sie diese drei Stufen durch:
Stufe 1: Ist-Analyse (1 Woche)
- Berechnen Sie Ihre aktuelle Steuerbelastung exakt
- Dokumentieren Sie alle Einkunftsarten
- Bewerten Sie Ihr Optimierungspotenzial
- Prüfen Sie Ihre persönlichen Rahmenbedingungen
Stufe 2: Strategie-Evaluation (2 Wochen)
- Führen Sie Erstgespräche mit Experten in beiden Jurisdiktionen
- Holen Sie konkrete Kostenvoranschläge ein
- Lassen Sie sich Referenzen zeigen
- Berechnen Sie den Return on Investment
Stufe 3: Entscheidung und Umsetzung (4 Wochen)
- Entscheiden Sie sich für eine Grundstrategie
- Beauftragen Sie die Implementierung
- Definieren Sie klare Meilensteine
- Starten Sie mit der Umsetzung
Was Sie auf keinen Fall tun sollten
Zum Schluss noch ein paar deutliche Worte zu dem, was Sie vermeiden müssen:
Nicht tun: Alleine experimentieren
Internationale Steuerstrukturen sind zu komplex für Do-it-yourself-Lösungen.
Nicht tun: Auf den perfekten Zeitpunkt warten
Der perfekte Zeitpunkt ist jetzt. Je länger Sie warten, desto teurer wird es.
Nicht tun: Sich von Billig-Anbietern locken lassen
Bei internationalen Strukturen sparen Sie am falschen Ende, wenn Sie bei der Beratung sparen.
Nicht tun: Compliance vernachlässigen
Eine rechtssichere Struktur ist besser als eine optimale Struktur mit Compliance-Risiken.
Bereit für den nächsten Schritt?
Dann lassen Sie uns über Ihre spezifische Situation sprechen.
Ihr RMS
Häufige Fragen
Ist eine internationale Steuerstruktur legal?
Ja, völlig legal, wenn sie ordnungsgemäß strukturiert und transparent gemeldet wird. Entscheidend ist die Einhaltung aller Melde- und Substanzpflichten.
Wie hoch sind die Mindestkosten für eine zyprische Struktur?
Rechnen Sie mit 15.000-25.000€ jährlichen Kosten für eine substanzielle zyprische Holding-Struktur inklusive lokaler Betreuung.
Muss ich meinen Wohnsitz nach Zypern verlegen?
Nein, aber für den Non-Dom-Status benötigen Sie mindestens 60 Tage physische Anwesenheit pro Jahr in Zypern.
Was passiert bei einer deutschen Betriebsprüfung?
Bei ordnungsgemäßer Strukturierung und vollständiger Dokumentation sind Betriebsprüfungen unproblematisch. Wichtig ist professionelle Vorbereitung.
Kann das deutsche Finanzamt meine Struktur angreifen?
Nur bei fehlender wirtschaftlicher Substanz oder bei Verstößen gegen die Hinzurechnungsbesteuerung. EU-konforme Strukturen sind grundsätzlich sicher.
Wie lange dauert die Implementierung einer Schweizer Struktur?
Für eine vollständige Schweizer Struktur mit Family Office sollten Sie 12-18 Monate einplanen.
Lohnt sich eine Struktur bei 300.000€ Jahresgewinn?
Ja, bei dieser Gewinnhöhe können Sie etwa 45.000-75.000€ jährlich sparen. Die Struktur amortisiert sich in 1-2 Jahren.
Was ist mit der geplanten EU-Mindestbesteuerung?
Die EU-Mindestbesteuerung von 15% betrifft hauptsächlich Großkonzerne. Mittelständische Strukturen bleiben weitgehend unberührt.
Kann ich meine bestehende Struktur optimieren?
Meist ja. Oft lassen sich bestehende Strukturen durch geringfügige Anpassungen erheblich verbessern, ohne kompletten Neuaufbau.
Wie sicher ist mein Vermögen in der Schweiz?
Die Schweiz gilt als einer der sichersten Finanzplätze weltweit. Politische Stabilität und Rechtssicherheit sind außergewöhnlich hoch.